So26.Jul

Patrozinium und Verabschiedung von Pfarrer Mag. Hudson

Einzug in die Pfarrkirche St. Jakob

Die Bundesmusikkapelle Strassen sowie die Schützenkompanie mit Jungschützen und Feuerwehrabordnung marschieren beim Einzug in die St. Jakobskirche voran.

Pfarrgemeinderatsobmann Herbert Mair, Bürgermeister Friedrich Wieser und Vizebürgermeister Ing. Karl Mair begleiten der scheidenenden Pfarrer zur Kirche.

Jakobiprozession

Schützenkompanie

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Bundesmusikkapelle

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Pfarrer mit Ministranten und Himmelträger

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Verabschiedungsrede von PGO Herbert Mair

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Verabschiedung von Pfarrer Hudson Lima Duarte am 26. Juli 2009
Fest des Hl. Jakobus des älteren
Patrozinium der Pfarrkirche in Strassen

Lieber Pfarrer Hudson, mit dem heutigen Festgottesdienst und der Jakobiprozession verabschieden wir dich und du dich von der Pfarre Strassen.
Vor dem Hintergrund unserer Pfarrkirche zum Hl. Jakobus dem älteren verbinden sich die 3 Jahre deiner Arbeit an diesem besonderen Ort. "Es gibt keine andere Ursache, Kirchen zu bauen, als dass die Christen zusammen kommen, beten, Predigt hören und Sakramente empfangen können". Aber, was nützen uns die schönsten Kirchen, wenn sie nicht einladend sind, wenn niemand da ist, der die Sakramente austeilt, wenn der Funke der Predigt nicht überspringt, wenn niemand zum Gebet einlädt…

Diese Fragen spielten - Gott sei Dank - in den letzten 3 Jahren in unserer Gemeinde keine Rolle, denn seit September 2006 lebst, arbeitest, predigst und wirkst du in Strassen und bist dabei Seelsorger, Begleiter, Berater, Helfer, Zuhörer, Vorbild und Freund. Das Schöne an deinen vielfältigen Aktivitäten in der Pfarramtsleitung, in der Seelsorge, mit den Firmlingen, in Gruppen und Kreisen, ist die Art, wie du die einzelnen Herausforderungen angenommen hast und den Gemeindemitgliedern begegnet bist: herzlich und aufgeschlossen im Umgang mit den Menschen, lebendig und lebensfroh als Vorbild, einfallsreich und humorvoll bei neuen Ideen und Plänen, lebensnah und geistreich in Gesprächen, freundlich, fröhlich, optimistisch, wohlwollend, zuvorkommend und bescheiden. Natürlich weiß ich, dass dich in der Gemeinde auch Manches belastet hat - du hast es dir aber nie anmerken lassen.

Du hast Einiges geprägt durch die Errichtung des Seelsorgeraumes Abfaltersbach, Anras, Strassen. Du hast anregend, klar und zugleich auch fragend gepredigt und nicht zuletzt mit dem dir eigenem Charme ein motiviertes Mitarbeiterteam aufgebaut. Oft weitsichtiger als andere, hast du ein Fundament gelegt, mit dem die inhaltliche Fortführung der Arbeit gut denkbar ist. Nicht alles ist sichtbar, nicht alles kann und muss hier benannt werden.
Mit dem Dank meldet sich auch der Abschied zu Wort, der mit deinem Gehenmüssen und Gehenwollen verbunden ist. Wir danken dir für alles Ermutigende, das wir durch dich erfahren durften. Wir wünschen dir für deinen neuen Wirkungskreis in Innsbruck Gottes Segen, Gesundheit und Freude und hoffen auf ein gelegentliches Wiedersehen in der Dreifaltigkeitskirche oder in der St. Jakobskirche in Strassen. Der Hl. Jakobus, unser Pfarrpatron, dessen Fest wir heute feiern, war der Legende nach ein Pilger mit Muschel.

Die Stadt Santiago de Compostela, die nach Jakobus benannt ist und wo sich das Grab Jakobus befinden soll, ist Ziel zahlreicher Pilgerwege, der Jakobswege. Auf die Frage, wo der Jakobsweg beginnt, gibt es nur eine einzige Antwort: "Gerade dort, wo du jetzt stehst!" Auch du Pfarrer Hudson bist ein solcher Pilger von einem Ort zum anderen. Und als Zeichen, als Symbol steht die Jakobsmuschel. Im Gemeindewappen von Strassen findet man auch diese Muschel. Ihre Schale, so mag man im Mittelalter gedacht haben, hat unheilabwehrende Wirkung. Auf jeden Fall ist sie praktisch: man kann damit Wasser schöpfen und daraus trinken und sie ist bis heute ein Zeichen für Friedfertigkeit. Begegnest du einem, der auf dem Hut oder um den Hals eine solche Muschel trägt, kannst du dich entspannen; der tut dir nichts, das ist ein friedlicher Pilger. Ja, lieber Hudson, stimmt alles. Aber das alles ist noch zu oberflächlich. Die Muschel ist eben nicht nur ein praktischer Gegenstand für unterwegs oder ein Zeichen nach außen, sondern zuerst ein Zeichen nach innen für den nämlich, der sie trägt, ein Gedenkzeichen, eine geistliche Orientierung. Das Pilgern ist eine Reise nach Innen. Drei Stationen dieser Reise möchte ich anführen, die vielleicht nützlich sein können - das Danken, das Loslassen und das Aufbrechen.

patrozinium 06Lieber Hudson! Geh deinen ganz eigenen Lebensweg, sei Mitschöpfer deines Weges, geh ihn wach und beseelt, immer im Gespräch mit Gott, den Menschen und der Natur. Zum wahren Pilgersymbol wurde die Muschel aber durch ihre Form: es laufen aus verschiedensten Richtungen die Strahlen zusammen zu einem Zentrum. So wie unsere Lebenswege aus verschiednen Richtungen kommen, so wie jeder und jede von uns seinen oder ihren ganz eigenen Weg durchs Leben findet. Am Ende aber führen alle unsere Wege zur Mitte, ins Zentrum, zu Gott. Pfarrer Hudson, du bekommst von deiner Pfarrgemeinde eine Jakobsmuschel. Nimm sie als Zeichen der Pilgerschaft, vergiss den Weg nicht, den wir miteinander zurückgelegt haben und bleib orientiert am Hl. Jakobus, wenn du deine Wege durchs Leben suchst.
Vergeltsgott!

 

 

 

Pfarrer Hudson Lima Duarte verabschiedet

Bericht Karl Schett für OB

Nach dreijährigem Wirken verlässt er Osttirol, sein Nachfolger heißt Hansjörg Sailer.

Am ersten Mai-Sonntag teilte Pfarrer Mag. Hudson Lima Duarte am Ende des Gottesdienstes in allen drei Pfarren mit, dass er, bedingt durch Ausfall eines Priesters, wieder nach Innsbruck kommt. Obwohl man wusste, dass sein Einsatz im Oberländer Seelsorgeraum begrenzt sein würde, waren die Menschen doch sehr überrascht und betroffen. Da Pfarrer Hudson auch heuer wieder im August den Urlaub in seiner Heimat Brasilien verbringt, blieb nur noch das letzte Juli-Wochenende, um sich von ihm offiziell zu verabschieden.

In der Pfarre Anras geschah dies am 25. Juli bei der Samstagabendmesse, die durch die Männer des Kirchenchores und ein Querflötentrio mitgestaltet wurde. In der Predigt bedankte sich der scheidende Pfarrer für alle Mitarbeit und das gezeigte Entgegenkommen. PGR-Obmann Willi Reiter und Bgm. Anton Oberhofer überreichten als Zeichen der Wertschätzung wunschgemäß eine Spende zugunsten des Pfarrprojektes "Für den Weg des Friedens" in Belo Horizonte, der Heimatstadt des Pfarrers. Bei der anschließenden Agape, die ein Flügelhorntrio mit alpenländischen Weisen und eine modern spielende Bläsergruppe der Musikkapelle musikalisch umrahmten, konnten sich die Pfarrangehörigen von ihrem Seelsorger verabschieden.

Abfaltersbach nützte die Sonntagsmesse am 26. Juli für diesen Anlass; ein Männertrio sang erhebend und passende Fürbitten wurden durch Vertreter der Altersgruppen vorgetragen. Hernach bekräftigte Bgm. Josef Rauchegger seine Dankesworte mit einer Spende für das genannte Projekt. PGO Cilli Wernhart anerkannte mit drei übergebenen Symbolen das Wirken von Pfarrer Hudson: "Die Zaunlatte lehrt uns, im Seelsorgeraum über unseren engen Pfarrzaun hinauszuschauen; der halbvolle Wasserkrug zeigt uns die brasilianische Lebensfreude, den Optimismus und die Klarheit im Denken des scheidenden Pfarrers; das Seil soll die priesterliche Führung, die letztlich durch Gott geschah, sowie den Zusammenhalt untereinander versinnbildlichen." Im Namen des Seelsorgeraumes steuerte auch die Obfrau einen Geldbetrag zum Friedensprojekt bei.

In Strassen feierte man an diesem Sonntag das Patrozinium der St. Jakobskirche mit einer festlichen Bläsermesse des Kirchenchores und anschließender Prozession. In seinen Dankesworten meinte der Pfarrer, dass trotz mancher Schwierigkeiten gemeinsam vieles erreicht wurde und er durch die Zuneigung der Menschen Gottes Liebe gespürt habe. Bei der nachfolgenden Agape - bereichert durch Musikkapelle, Kirchenchor und die Ehrensalve der Schützen - übergab PGO Herbert Mair an den Priester die Jakobus-Pilgermuschel als Sinnbild für einen segensreichen weiteren Weg als Seelsorger. Bgm. Friedrich Wieser honorierte die Zusammenarbeit mit der Gemeinde ebenfalls durch eine Projekt-Spende. Besonders herzlich drückte ihre Verbundenheit mit dem Pfarrer eine Kindergruppe aus, die ihren gereimten Beitrag mit originellen Landprodukten und einem großen Brezel veranschaulichte, das der Geehrte dann an die Leute verteilte.

In den vergangenen drei Jahren hat Pfarrer Hudson mit dem ihm eigenen Charme, aber auch mit klarer Entscheidungskraft in den drei Pfarren ein motiviertes Mitarbeiterteam aufgebaut und die Strukturen des Seelsorgeraumes errichtet. Als Seelsorger . so PGO Mair - war er Begleiter und Zuhörer, Helfer und Freund und begegnete allen herzlich und aufgeschlossen. Seine Gottesdienste waren immer würdige Feiern, er bestach durch inhaltlich und sprachlich vortreffliche Predigten, fallweise ließ er auch seine musikalischen Fähigkeiten aufblitzen. In seinen Krankenbesuchen stärkte er Glauben und Hoffnung. Mit 39 Jahren war Hudson ein noch "junger" Priester, der sich - in der Stadt aufgewachsen und ausgebildet - im ländlichen Dorf doch etwas beengt fühlte und jede Gelegenheit zu einer Reise mit seinem Auto nützte. Ehrlich gab er zu, dass er wieder gerne nach Innsbruck zieht und dort Pfarrer eines Seelsorgeraumes aus drei Pfarren wird. Die guten Wünsche aus Abfaltersbach, Anras und Strassen sowie Gottes Segen mögen ihn bei seinem weiteren Wirken begleiten!

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