Fr21.Feb

Heimgang der Bassgeiger Mame

Viele Menschen, zahlreiche Verwandte und Bekannte gaben der Bassgeiger Marne Notburga Bodner am 24. Feber die letzte Ehre. In der St. Jakobskirche feierten, wie sie es sich gewünscht hatte. mehrere Priester Pater Gasser, Altpfarrer Dobler und die drei geistlichen Neffen, Pfarrer Herbert Kassebacher, Kaplan Johann Huber sowie Pfarrer Stefan Bodner den Auferstehungsgottesdienst, den der Kirchenchor mit deutschen Requiemgesängen mitgestaltete.

notburga bodnerEnkel sprachen Lesung und Fürbitten und musizierten als persönlichen Abschied nach der Kommunion ein Ave Maria. Das Magnifikat des Kirchenchores passte wohl sehr zum Leben der Bassgeiger Mame, und bei den Abschiedsmelodien des Bläserquartetts fühlten viele den Schmerz der Trennung von einem lieben Menschen.

Notburgas Leben begann 1916 zu Bassgeiger in Heising, wo sie als fünfte Tochter von Anna und Josef Mair zur Welt kam. Nach ihr kamen noch zwei Mädchen, doch der Bassgeiger Vater war nicht wenig stolz auf seine Gitschen, denn er steckte sich bei der Geburt der siebenten eine rote Nelke an seinen Sonntagsrock. Nach der Pflichtschule war ihre zweite Lebensstation wie bei vielen anderen Bauerntöchtem der damaligen Zeit, als Magd auf einem anderen Bauernhof zu arbeiten. Das "Burgile" kam zu Schneider in Fronstadel, wo sie 19 Jahre in Haus und Hof fleißig tätig war und ihrer dort verheirateten Schwester Hedwig, Mutter von zwölf Kindern, beistand.

Im Jahre 1950 starb unerwartet 39-jährig ihre älteste Schwester Anna, die das Bassgeiger-Gütl übernommen hatte, bei der Geburt ihres zweiten Kindes. Nun stand ihr Mann Stefan Bodner, stammend von Hattinger in Messensee, allein mit seinem zweijährigen Buben da. In der Verwandtschaft gab es nur eine Vernunftlösung, Notburga sollte für ihre Schwester einspringen, den Witwer heiraten und dem Halbwaisen die Mutter ersetzen. Notburga heiratete 1951 Stefan Bodner, dem sie in den folgenden Jahren noch sechs Kinder schenkte und somit eine neunköpfige Familie unter bescheidenen materiellen Verhältnissen zu versorgen hatte. Sie schaffte es mit ihrem Mann auf ihre eigene Art: Voll Gottvertrauen, mit großem persönlichen Einsatz, aber auch mit Humor und Gelassenheit bewältigte sie das sicher nicht einfache Leben. Lichtblicke darin waren der tägliche Besuch der heiligen Messe und danach ein Plausch mit einigen ihrer Schwestern. Sie war auch sehr gastfreundlich und betreute durch gut 30 Jahre mit ihrem Mann die Heisinger Kapelle zur schmerzhaften Gottesmutter. Unvergesslich waren für sie die Primizen ihrer 3 Neffen Stefan Bodner 1967 in Strassen, Herbert Kassebacher 1974 in Abfaltersbach und Johann Huber 1976 in Strassen.

Ihre gute Gesundheit wurde 1981 durch einen schweren Verkehrsunfall beim Einbiegen mit dem Fahrrad von der Bundesstraße nach Heising arg beeinträchtigt. 1997 starb ihr Mann im Alter von 88 Jahren. In den letzten drei Jahren nahmen sie ihre jüngere Tochter Anni und ihr Mann Alfons altersbedingt in ihr Haus auf, hier fühlte sie sich bei guter Pflege sehr wohl. Eine schwere Lungenentzündung mit folgenden Komplikationen bereitete ihrem Leben doch etwas unerwartet am 21. Feber ein Ende. Die Bassgeiger Mame wird vielen in Erinnerung bleiben als liebenswerte Frau und Mutter, die durch ihr gutes Leben weit über ihre Familie ausgestrahlt hat. KS

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