Do20.Dez

Ewige Weihnacht für Maria Aßmayr

Für jeden Menschen gibt es die dreifache Ankunft Gottes: den jährlichen Advent mit Weihnachten, die Wiederkehr Gottes am Ende der Zeiten und den ganz persönlichen Advent in der Todesstunde.
Die Hanzer Mame in Bichl, Maria Aßmayr, hatte die Gnade, am Ende des heurigen Advents auch ihr erfülltes Leben in Gottes Hände zu legen. Sie war eine bescheidene, zufriedene Frau, die trotz vieler Arbeit immer Gott an die erste Stelle setzte,

so Pfarrer Mag. Hansjörg Sailer in seiner Ansprache beim Requiem in der St. Jakobskirche. Die Angehörigen, welche die verstorbene Mutter zu Hause würdig aufbahrten und ihrer gemeinsam mit vielen Besuchern im Gebet gedachten, brachten sich beim Gottesdienst lebendig ein wie auch der Kirchenchor mit den passenden Messgesängen und am Grab mit dem Magnifikat, dessen Inhalt mit dem Leben der Hanzer Mame wohl sehr übereinstimmte. Zum letzten Abschied ertönten einfühlsame Weisen des Bläserquintetts.

1923 erblickte Maria als ältestes der fünf Kinder von Franz und Maria Wurzer zu Peterer in Bichl das Licht der Welt. Während der Zwischenkriegszeit und des Zweiten Weltkrieges verbrachte sie karge Kinder- und Jugendjahre, die von Sparsamkeit und harter bäuerlicher Arbeit geprägt waren und den Besuch der Volksschule in Strassen nur in den Wintermonaten ermöglichten. Trotzdem war es ihr vergönnt, für einige Zeit im Sanatorium in Innsbruck ihr erstes Geld zu verdienen und auch einmal auswärtige Luft zu schnuppern. 1953 heiratete sie ihren Nachbarn Andreas Aßmayr von Hanzer. Leider währte das Familienglück, aus dem die zwei Töchter Marianne und Notburga sowie die Zwillingssöhne Andreas und Franz, der bald nach der Geburt starb, hervorgingen, nur 17 Jahre, denn ihr Mann starb 1970, nicht einmal 50 Jahre alt, an einer unheilbaren Krankheit. So musste die Witwe allein ihre drei minderjährigen Kinder erziehen und einen Gutteil der bäuerlichen Arbeit, bei der sie von ihrem Bruder Franz unterstützt wurde, bewältigen.

Doch durch ihren tiefen Glauben, gestärkt beim täglichen Messbesuch und bei Wallfahrten, konnte sie immer wieder neue Kraft schöpfen und den schweren Schicksalsschlag überwinden. Viel Freude bereiteten ihr die Blumen und der Hausgarten sowie die sieben Enkelkinder.

Der Lebensabend der Hanzer Mame war beeinträchtigt von Krankheit und dem Nachlassen der Sinne. Nach mehreren Spitalsaufenthalten im vergangenen Sommer war sie immer mehr ans Bett gebunden, doch wurde sie zu Hause umsichtig betreut und konnte das Gefühl der Geborgenheit spüren. Am 20. Dezember, dem Geburtstag ihres vor 42 Jahren verstorbenen Mannes und fünf Tage vor ihrem eigenen 89. Wiegenfest am Christtag, schloss sie die Augen für immer. So konnte sie heuer ein ganz anderes, das schönste Weihnachtsfest feiern. KS

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