Mi27.Jul

Heimgang von Maria Pranter-Stocker

Als das Zügenglöckchen am 27. Juli läutete, erfuhr man bald, dass Maria Pranter von Stocker in der Fraktion Hintenburg im 90. Lebensjahr verstorben ist.

Ihr langes Leben begann 1922 auf dem Bauernhof der Familie Duregger in Lienz, wo sie als Zweitälteste mit ihren vier Geschwistern aufwuchs. Nach einer für die damaligen Verhältnisse guten Schulbildung durch Volks-, Haupt- und Handelsschule half sie im väterlichen Landwirtschaftsbetrieb und Viehhandel mit.

Damals erkrankte sie an einer Lungenentzündung und kam nach der Genesung zu ihrer Tante, der Strasserwirtin Elisabeth Bürgler, auf Erholung. In dieser Zeit lernte sie ihren späteren Mann, den Stocker Bauern Alois Pranter von Hintenburg, kennen. Zu Lichtmess 1954 schloss man bei der kirchlichen Hochzeit in Bad Gastein und dem dazugehörigen weltlichen Fest beim Strasserwirt den Bund fürs Leben.

Maria schenkte ihrem Mann die vier Kinder: Liese, Rosa, Lois und Sepp, die ihre eigenen Familien gründeten und für 13 Enkel und sechs Urenkel sorgten. Einige Jahre nahm die "Stocker Mutti", wie sie von ihren Kindern liebevoll genannt wurde, auch das Pflegekind Christine in ihre Obhut.

Der Großteil ihres Lebens war ausgefüllt mit der Aufgabe als Mutter, Hausfrau und Bäuerin. Durch all die Jahre erfreute sie sich guter Gesundheit, bis vor neun Jahren ein Sturz und später eine Darmerkrankung ihr Leben sehr beeinträchtigten. So lebte sie mit ihrem Mann recht zurückgezogen im Haus, hielt sich aber durch Fernsehen und Zeitungen am Laufenden. Ihr Seufzer "Warum muss ich nur so alt werden?" wurde schließlich erhört und sie durfte zu Hause und im Beisein der Angehörigen sterben.

Das feierliche mittägige Schiedungsgeläut stimmte auf das Begräbnis ein. In der St. Jakobskirche, wo die Verstorbene aufgebahrt war und viele Besucher der letzten Tage im Gebet verweilten, feierte Aushilfspfarrer Albert Markt das Requiem, wobei Kirchenchor, Bläser und Angehörige mitwirkten. Diakon Andreas Rauchegger sprach in seinem Nachruf von der Würde der Trauer, die das Leben der Verstorbenen anerkennt, für alles dankbar ist und es in der Erinnerung festhält.
Die Beerdigung auf dem Friedhof erhielt einen besonderen Akzent, als der Sarg, von Schützen getragen, vom Jungschützenzug begleitet wurde und sich deren Fahne zum letzten Gruß auf die Bahre schmiegte. Diese für eine Frau seltene Verabschiedung durch einen Traditionsverein erinnerte an die Weihe der Jungschützenfahne zu Herz Jesu 1960, als Maria Pranter sich als Patin und Spenderin zur Verfügung stellte. Sie möge ruhen in Gottes Frieden! KS

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