Mi16.Jul

Letzter Erdenweg von Josef Bürgler und Max Weiler

Josef Bürgler - Garbisland

Im Juli verlor die Dorfgemeinschaft zwei Männer, deren Leben grundverschieden verlief und doch manche ähnlichkeiten aufwies.

josef buerglerJosef Bürgler von Garber in Messensee kam als zweitjüngstes von fünf Kindern der Eheleute Andreas und Maria Bürgler 1933 zur Welt. Seine Kindheit und Jugend waren einerseits geprägt vom 2. Weltkrieg, andererseits vom Vater, der als Beinamputierter vom 1. Weltkrieg zurückkam und auch durch sein patriarchalisches Leben die Laufbahn seiner Kinder wesentlich mitbestimmte. Schon nach der Pflichtschule musste sich das "Garber Seppele" um den Zweithof zu Garbisland in der Ortschaft Bach kümmern, den der Vater 1933 durch Kauf erworben hatte. Dort richtete er sich ab den späten 60er-Jahren eine gut gehende Schweinezucht ein, die er ca. 25 Jahre betrieb und ihn auch zu einem "Bauern-Tierarzt" mit viel Erfahrung werden ließ.

Einschneidend in seinem Leben war nicht nur der Tod von Mutter und Vater 1966 und 1970, sondern der tödliche Verkehrsunfall seines zweitältesten Bruders Franz 1973, der 44-jährig als Holzhändler in Südtirol unterwegs war. Dessen Bekannte Marianne Thaler aus Barbian in der Nähe von Bozen heiratete Sepp im Nov. 1974 und sie war ihm - leider blieb die Ehe kinderlos - zeitlebens eine treu sorgende Gattin. Trotz seiner realen Einstellung als Bauer war Sepp ein tief religiöser Mensch, was sich in vielen Wallfahrten, beim Kirchenbesuch und auch als Vorbeter zeigte. Die letzten fünf Lebensjahre wurden für ihn zu einem Kreuzweg, da er krankheitshalber das Haus nicht mehr verlassen konnte und ganz auf die Pflege durch seine Frau angewiesen war. Lichtblicke waren u. a. die regelmäßigen Besuche von Prof. Herbert Scherer, der seine Kindheit auf dem Garbislander Hof verbracht hatte und im Nov. 2007 mit dem Auto tödlich verunglückte. Am 12. Juli, acht Monate später, folgte ihm Sepp 75-jährig in die andere Welt nach.

 

Max Weiler

max weilerMax Weiler, geb. 1940, ist das vierte der fünf Kinder von Rosa und Pius Weiler in Tassenbach. Nach dem Untergymnasium in Lienz absolvierte er die Handelsakademie in Innsbruck und schloss in Wien sein Studium an der Hochschule für Welthandel als Diplom-Kaufmann erfolgreich ab. Seinen Beruf als selbständiger Steuerberater übte er 26 Jahre lang in Wörgl aus, wo er fast vier Jahrzehnte lebte.

Im Alter von vier Jahren verlor er 1945 seine damals 40-jährige schwerkranke Mutter. Diesen unersetzlichen Verlust konnte der "Pius Max" nie ganz überwinden, und so blieb ihm, der keine eigene Familie gründete, Strassen/Tassenbach immer seine eigentliche Heimat, wo er bei seinen Besuchen in der Familie seines älteren Bruders Peter immer gerne aufgenommen wurde. Grundzüge seines Wesens waren die Leutseligkeit, sein soziales Verhalten und sein ihm eigener Humor, der wegen seiner Direktheit überraschte, aber immer wieder Grund zum Lachen bot, was für ihn ein Lebenselixier bedeutete. Auch der Tod trat direkt an ihn heran, als er Max am 16. Juli im 68. Lebensjahr auf dem Tennisplatz in Wörgl aus der Gemeinschaft seiner Sportsfreunde riss.

Die Begräbnisse für die beiden Verstorbenen wurden durch das Mitwirken der örtlichen Bläsergruppe und des Kirchenchors zu würdigen Abschiedsfeiern. Josef Bürgler ehrte die Schützenkompanie als ihr früheres Mitglied mit dem Fahnengruß ins offene Grab, und den Auferstehungsgottesdienst von Max Weiler bereicherten die Angehörigen mit passenden Texten. Ortspfarrer Mag. Hudson Lima Duarte tröstete mit dem Psalmenwort, dass der Herr als Hirte die beiden unerwartet Dahingegangenen in seine ewigen grünen Auen begleiten wird. KS

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