Sa26.Apr

Dem ehemaligen Strassener Franz Aigner zum Gedenken

Für eine Abordnung aus Strassen war es eine Ehrenpflicht, am Begräbnis des langjährigen Gutsbesitzers in Tassenbach, Franz Aigner, am 26. April in Mauls in Südtirol teilzunehmen.

franz aignerVom Aufbahrungsort im Heimathaus, dem ehemaligen Gasthof zum Goldenen Hecht, ging der Trauerzug zum Dorfplatz, wo Ortspfarrer Pater Pius Leitner die Einsegnung vornahm. Die Gesänge zum Begräbnisgottesdienst steuerte der Kirchenchor bei und der Priester hielt den Nachruf. Bei der Bestattung auf dem Ortsfriedhof verabschiedeten sich auch die Teilnehmer aus Strassen: die Fahnenabordnung der FF mit Kmdt. Franz Bodner von ihrem Gründungsmitglied und Kmdt-Stv. 1903 bis 1920, jene der Schützen vom Kriegsteilnehmer, die Jägergruppe von ihrem Weidkameraden und nicht zuletzt Bgm. Friedrich Wieser mit einigen Privatpersonen von einem alten, bekannten Strassener.

Franz Aigners Leben begann 1907 als ältestes von fünf Kindern der Gast- und Landwirtseheleute Paulina und Franz Aigner in Tassenbach. Nach den ersten Jahren in der Volksschule kam er zehnjährig zu den Franziskanerpatern in Meran; das für Tirol tragische Ende des Ersten Weltkrieges bedingte dann eine verspätete Rückkehr nach Hause, wo bald darauf 1921 allzu früh sein Vater starb. Nun musste er mit seiner Mutter den Betrieb führen, was bei den steilen Wiesen sehr beschwerlich war; zusätzlich galt es auch zu lernen, da er die Handelsschule Lienz besuchte. Im Zweiten Weltkrieg verschlug es ihn als Soldat bis nach Stalingrad. Gottlob kam er zwar verspätet, aber heil nach Hause. Als seine Mutter 1954 starb, übernahm er als 47-Jähriger Hof und Gasthaus und heiratete 1955 die Bankbeamtin Maria Ledermair aus Innsbruck.

1957 übersiedelte er nach Mauls in Südtirol, um seine Tante zu unterstützen, die nach dem Tod ihres Bruders den Hof nicht allein weiterführen konnte. Dort kamen auch seine fünf Kinder zur Welt. Auf den heimatlichen Betrieb achtete seine Schwester Laura. Doch sorgte er sich weiter um das Tassenbachter Gut, und es gelang ihm sogar, den angrenzenden Leiterhof dazuzukaufen und das Wirtschaftsgebäude eine zweites Mal zu vergrößern. Später renovierte er das Gasthaus und die dazu gehörende Kapelle, forstete die steilen Leiten auf und erbaute das jetzige Appartementhaus Tyrol. Seinen Besitz konnte er geordnet an seine Kinder und Schwiegerkinder übergeben. In seiner Freizeit galt seine Liebe der Jagd, die er noch als 85-Jähriger ausübte.

Besonders hart traf ihn der tragische Unfalltod seiner Frau 1992. Nun nahm sich die Familie seiner ältesten Tochter Maria mit ihrem Gatten Hans in Mauls ganz seiner an, sodass er seinen Lebensabend liebevoll umsorgt verbringen konnte. Am 23. April verstarb er im 97. Lebensjahr.

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