Mi14.Nov

Nachruf für Hanzer Mame

Ein Leben als Mutter und Bäuerin

Im Spätherbst - 14.11.2012 - wenn wir Menschen an das Vergehen allen Lebens erinnert werden, nahm auch Maria Troyer, Hanzer Mame in Fronstadl, Abschied vom irdischen Dasein und gab ihre Seele dem Herrgott zurück.

Maria geb. Webhofer erblickte 1926 das Licht der Welt und erlebte mit ihren zehn Geschwistern auf dem Feichtlerhof in Heinfelsberg eine einfache, aber schöne Kindheit. Die Ausbildung erhielt das Moidele an der Volksschule Panzendorf und später an der landwirtschaftlichen Haushaltungsschule in Lienz. Ihren Berufswunsch als Schneiderin musste sie zurückstellen, denn als Zweitälteste gab es auf dem elterlichen Hof genug zu tun. Erst später konnte sie auf verschiedenen Dienstposten ihre Tüchtigkeit unter Beweis stellen.

Im Mai 1957 änderte sich für sie das Leben grundlegend, denn sie heiratete Jakob Troyer, den Hanzer Joggl, in Strassen/Fronstadel. In den folgenden Jahren schenkte sie ihm zehn Kinder, und das bedeutete viel Arbeit und noch mehr Einsatz und Geduld in der Erziehung, was sie aber in ihrer besonnenen Art bewundernswert meisterte. Da ihr Mann mehrere Jahre als Säge- und Bauarbeiter für einen zusätzlichen Verdienst sorgte, musste die Mutter auch bei den Arbeiten auf dem Bergbauernhof vorangehen. Aber auch diese Lebensaufgabe erfüllte sie als gelernte Bäuerin mit Freude, wobei sie ihre Kinder rechtzeitig in die umfangreichen Arbeiten einbezog.

Die Hanzer Mame wusste ihre Kinder aber nicht nur zu führen, sondern ihnen auch die Freiheit für ein selbst gestaltetes Leben zu geben. So verließen sie nacheinander das Heimathaus, machten sich beruflich selbständig und gründeten eigene Familien.

Das Bauerngut übernahm 1987 der jüngste Sohn Karl und richtete nun seinen Eltern einen eigenen Wohnbereich im ersten Stock ein. Dort fühlte sich die Oma wohl und konnte zusammen mit ihrem Mann einen ruhigen Lebensabend verbringen. Trotzdem war diese Zeit noch mit viel Leben erfüllt, wenn die Kinder mit ihren Familien, insgesamt waren es 24 Enkel und zwei Urenkel, auf Besuch kamen. Mit den Kindern ihres Sohnes Karl und dessen Frau Renate verstand sie sich besonders gut. Bis zuletzt konnte sie auch ihrem Blumen-Hobby frönen, sodass der Hanzer Balkon im Sommer in herrlicher Blütenpracht erstrahlte.

Ein schmerzlicher Einschnitt bedeutete für sie, als ihr Mann im Oktober 2008 82-jährig starb. Von einer lebensbedrohlichen Erkrankung vor drei Jahren konnte sie sich noch einmal erholen, ehe sie in den letzten Monaten merklich die Kräfte verließen. Nach kurzem Aufenthalt starb sie im Krankenhaus Lienz unerwartet am 14. November 2012 im 87. Lebensjahr.

Das schöne Herbstwetter ermöglichte ein feierliches Begräbnis, das mit der Einsegnung im Heimathaus sowie den Abschiedsweisen des Männerchores und Bläserquartettes begann und die vielen Menschen im Trauerzug zur St. Jakobskirche führte. Kinder und Enkel hatten treffende Beiträge für die Seelenmesse vorbereitet, die Pfarrer Mag. Hansjörg Sailer zelebrierte und der Männerchor mit passenden Gesängen vertiefte. Als bei der Beerdigung auf dem Friedhof die Bläser das letzte musikalische Lebewohl intonierten, wurde vielen bewusst, dass die Hanzer Mame den ewigen Freuden entgegengeht nach ihrem erfüllten Leben als Mutter und Bäuerin. KS

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