Mi17.Sep

Michael Bergmann - Graber - verstorben

Der Lebensweg eines einfachen, aber zufriedenen Menschen war Michael Bergmann vorgezeichnet, als er 1920 als achtes von neun Kindern beim Außerwalcher im Winkeltal der Gemeinde Außervillgraten geboren wurde. Schon als Volksschüler und Jugendlicher musste er viel auf dem elterlichen Hof mithelfen. 19-jährig wurde er mit den grauenhaften Folgen des 2. Weltkrieges konfrontiert, denn seine Brüder Seppl und Franz fielen im Alter von 23 Jahren und Hansl wurde schwer verwundet. 1941 musste er selber einrücken und erlebte die Schrecken des Krieges an der Ostfront und später im Westen, wo er in amerikanische Kriegsgefangenschaft geriet, aus der er erst Ende Dezember 1945 nach Hause kam.

In den Jahren 1950/51 absolvierte er die Weberlehre in Imst, die er 1954 mit der Meisterprüfung abschloss und die ihm einige Jahre Beschäftigung in Umhausen bot. Nach Osttirol zurückgekehrt, gründete er 1965 mit Balbina Aichner von Graber in Strassen/Hintenburg eine Familie, aus der die Kinder Franz, Maria und Mathilde und später acht Enkelkinder hervorgingen; in ihr fanden auch die beiden Ziehkinder Seppl und Brigitte familiäre Aufnahme. Da das kleine Bauerngut und das Weben von Teppichen und Leinen, wofür eine eigene Werkstatt im Schuppen nördlich des Hauses eingerichtet wurde, zum Unterhalt der Familie nicht reichten, arbeitete der Vater im Nebenerwerb beim Wasserbau und bei der Gemeinde. Die beengten Wohnverhältnisse im alten Graber Haus, einem Doppelbau mit der Familie Gasser/Färber, bewogen Michael, ein neues Wohn- und Wirtschaftsgebäude südlich neben der Landesstraße zu errichten, in das man 1985 mit großer Freude einziehen konnte.

Auch in die Dorfgemeinschaft brachte sich der Graber Michl ein. Ca. vier Jahrzehnte war er Mitglied bei den Schützen und bei der Feuerwehr und dort wegen seiner geselligen und hilfsbereiten Art immer gern gesehen. Bei den Seniorennachmittagen fehlte er kaum einmal, da sie ihm auch die Möglichkeit zum geliebten Kartenspiel boten. Nach vielen arbeitsreichen Jahren konnten er und seine Frau den wohlverdienten Lebensabend bis zuletzt im Kreise der Familie seines Sohnes Franz verbringen. Ein unerwartetes Organversagen erforderte die Einlieferung ins Krankenhaus Lienz, wo Michael am 17. Sept. im 88. Lebensjahr verschied.

Die vielen Besuche im Heimathaus, wo der Verstorbene aufgebahrt war, und die zahlreiche Teilnahme am Begräbnis, das Musikkapelle, Männerchor und Angehörige festlich gestalteten, zeugten von seiner Beliebtheit. Ortspfarrer Mag. Hudson Lima Duarte empfahl ihn der Sorge des guten Hirten, so wie es der Vater zeitlebens den Seinen vorlebte. Als die Schützen die Abschiedssalve schossen und sich bei den Klängen des guten Kameraden vier Fahnen ins offene Grab senkten, wurde den Anwesenden bewusst, dass der Graber Michl mit seinem unaufdringlichen Wesen und Wirken nicht nur seiner Familie ein vorbildlicher Vater war, sondern auch die ganze Dorfgemeinschaft bereicherte. KS

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