Mo14.Nov

Heimgang von Franz Wilhelmer

Wie sich die Natur im Spätherbst zur Winterruhe legt, so vollendete sich auch das Leben für Franz Wilhelmer, vulgo Hofgartner. In seinen 85 Lebensjahren spiegelt sich das Dasein eines redlichen Menschen wider, der seine ganzen Kräfte für die Familie, den Beruf und das bäuerliche Anwesen einsetzte.

franz wilhelmer1920 kam er als letztes von zehn Kindern, das erste starb bald nach der Geburt, zur Welt. Schon im Alter von vier Jahren verlor Franz seine Mutter, ihre Stelle nahm seine älteste Schwester Anna ein. In der Volksschule erwies er sich als guter Schüler, doch der väterliche Hof erforderte schon früh seine Arbeitskraft; erst recht dann, als seine drei Brüder Josef, Florian und Peter als Soldaten in den Zweiten Weltkrieg einrückten und nur mehr Josef als Invalide und Peter heimkehrten.

Bald suchte sich Franz einen Nebenerwerb und fand ihn einige Zeit als Knappe im Bergwerk Villgraten und Arbeiter bei einer Straßenbaufirma. Hierauf war er von 1965 bis 1985 Tankwart in Sillian, wo er seine Dienste mit besonderer Verlässlichkeit erledigte. Als sein Bruder Josef 1977 starb, übernahm Franz auch die Landwirtschaft zu Hofgartner. In seiner knappen Freizeit interessierte er sich sehr für Sport und unternahm gerne eine Tagesreise mit dem Auto oder eine Bergwanderung. Noch im Alter von 80 Jahren gönnte er sich, der fest im Glauben verwurzelt war, eine Pilgerfahrt nach Rom und zur Wirkungsstätte von Pater Pio.

Ein besonderes Anliegen war ihm seine Familie. 1965 heiratete er Paula Mair aus St. Lorenzen im Südtiroler Pustertal, und beide konnten in das vorher nahe dem Heimathaus von Franz erbaute Eigenheim, an das 1970 noch ein Zubau für die Feriengäste errichtet wurde, einziehen. Mit den drei Kindern, die längst schon selbst Familien gründeten, erlebte er viel Freude, ebenso mit den neun Enkelkindern. In den letzten Jahren meldeten sich auch bei ihm, der ein ganzes Leben lang gesund gewesen war, die Boten des Alters. Die Vollendung des 85. Lebensjahres konnte er noch im Juli im Kreise der Seinen festlich begehen, dann zeigte sich zunehmend ein körperlicher Abbau, der zwei Krankenhausaufenthalte und ein etwa einmonatige liebevolle Hauspflege notwendig machte. Sein Wunsch, zu Hause zu sterben, ging am 14. November in Erfüllung.

Das Begräbnis, das Pfarrer Hannes Binder von Anras, assistiert von Altpfarrer Cons. Hermann Dobler, leitete, erhielt durch das Mitwirken der Bläsergruppe und des Kirchenchores und die Teilnahme vieler Trauergäste einen würdigen Ablauf. Franz Wilhelmer möge ausruhen von seinen guten Werken und den Lohn in der anderen Welt empfangen.

KS

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