So25.Jul

Pfarrer Walter Aichner beging sein 40-jähriges Priesterjubiläum

Das Patroziniumsfest der St. Jakobspfarrkirche mit seinem besonderen Ambiente bot sich am 25. Juli als geeigneter Termin für das 40-jährige Priesterjubiläum von Pfarrer Walter Aichner an. Aichner wurde besonders für seinen Einsatz in der Seelsorge gewürdigt.

PGO Herbert Mair sprach in anschaulicher Form von den Lebensstationen des Jubilars.

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Pfarrer Stefan Bodner, Jubelpriester Walter Aichner, Pfarrer Franz Mayr und Alt-Pfarrer Hermann Dobler feierten den Festgottesdienst.

Fotos: Karl Schett

Schon am Samstagabend stimmte die Musikkapelle Strassen bei Anwesenheit des Jubilars mit einem Konzert im Schulhof auf den Feiertag ein. Die Häuser im Ortskern waren mit Fahnen geschmückt, mit besonderen Symbolzeichen strahlte natürlich das Heimathaus zu Oasler im Ortsteil Bach. Unübersehbar war auch das Feuerbild mit Kelch und Jubiläumszahl, das die LJ am schattseitigen Wiesenhang entzündet hatte.
Am Sonntagmorgen kündigten Böllerschüsse in aller Früh den Festtag an. Die kirchliche Feier begann mit dem Einzug von Musikkapelle, Schützenkompanie sowie Geistlichkeit und Festgästen vom Mesnerhaus zur St. Jakobskirche. Beim Jubelhochamt, das Ehren-priester Walter Aichner mit seinen geistlichen Kollegen Dr. Franz Mayr, Stefan Bodner und Alt-Pfarrer Cons. Hermann Dobler konzelebrierte, ertönte die feierlich-volkstümliche Festmesse in Es-Dur von Johann Obersteiner, die Kirchenchor und Bläser erklingen ließen. Unüberhörbar war auch das kräftige Singen der Priester beim Gottesdienst und der nachfolgenden Prozession.

Pfarrer Msgr. Dr. Franz Mayr, auch ein Strassener Priester, erinnerte an die tiefen Gedanken von Dr. Adolf Karlinger, die dieser beim Jubiläum von Walter Aichner in seinem Wirkungsort Hall dargelegt hatte. Ein guter Priester müsse Wächter, Brückenbauer und Zeuge sein. Als Wächter dürfe er kein ängstlicher Aufpasser sein, sondern einer, der aufmerksam und feinfühlend auf die Menschen zugeht und ihnen in ihren Lebenslagen hilft. Als Brückenbauer habe er dort wieder Verbindung und Gemeinschaft zu fördern, wo Menschen künstliche Grenzen errichten. Glaubwürdiger Zeuge für das Reich Gottes zu sein, erfordere in der heutigen Zeit der vielen Heilslehren besonders gelebte überzeugungskraft. Der Prediger nahm darüber hinaus Bezug auf das Tagesevangelium, in welchem Jesus Petrus dreimal die Frage stellte: "Liebst du mich?" Eindringlich betonte er, dass es bei allem menschlichen wie auch priesterlichen Wirken nicht in erster Linie auf Talent, Fleiß und Erfolg ankomme, sondern auf die Verwirklichung des Gebotes der Liebe. Für die Zukunft, die beim Priester- und Ordensnachwuchs und bei der Aufrechterhaltung des religiösen Lebens in den Gemeinden große Fragezeichen aufwirft, brauche es besonders den Einsatz vieler überzeugter Christen.

Dem Jubelamt und der Prozession folgte die öffentliche Gratulation auf dem Kirchplatz, die Musikkapelle, Kirchenchor und Schützenkompanie mit einer Ehrensalve untermalten. Als Vertreter der politischen Gemeinde gratulierte Bgm. Friedrich Wieser Aichner zum 40-jährigen Priesterjubiläum wie auch nachträglich zum 65. Geburtstag und anerkannte, dass der Jubilar trotz aller Einflüsse der heutigen Welt und der Probleme in der Kirche seiner Berufung treu geblieben und den Menschen ein einsatzfreudiger und optimistischer Seelsorger gewesen sei. Als Zeichen der Verbundenheit überreichte der Bürgermeister ein von Prof. Oswald Kollreider gemaltes Bild.

Mit dem Weg eines Flusses von der Quelle bis zum Meer verglich Pfarrgemeinderatsobmann Herbert Mair den Lebenslauf des Jubilars. Ruhig habe er sich noch in der Volksschulzeit dahinbewegt, dann sei er mit dem Eintritt ins Paulinum in Schwaz und der Entscheidung zum Priesterberuf in eine klare Richtung geflossen und habe bei der Primiz eine erste Fülle erreicht. Doch der Lebensfluss musste weiter, auch durch Engpässe und über Klippen. Durch viele Zuflüsse sei er groß, reich und tief geworden wie der Jubilar durch sein jahrzehntelanges Wirken als Priester, in den Begegnungen mit den Menschen, bei Festen und im Alltag. Trotz seiner Breite habe der Lebensfluss nichts an Schwung und Zugkraft verloren. Das zeige auch das jugendliche Aussehen des Jubilars, der in seiner knappen Freizeit Sport betreibt und auch sonst gesund lebt. Namens der Pfarrgemeinde überreichte Mair dem Geehrten Blumen.

Für das wunderbare Jubelfest mit den guten Worten und Geschenken bedankte sich nun der Jubilar ebenso wie für alle Lebensbegleitung durch Eltern, Geschwister, Freunde und Mitbrüder. Er habe diese Feier, die letztlich dem Priesterberuf und damit Christus gelte, eigentlich nicht verdient, weil er selten in Strassen gewesen sei und seine Urlaube andernorts für die notwendige Erholung verbracht habe. Während der Agape, bei der die Bäuerinnen Getränke und Mehlspeisen verteilten, nahm Aichner auch Glückwünsche vieler Dorfbewohner entgegen. KS

Die Lebensstationen von Pfarrer Walter Aichner

pfarrer walter aichner1939 in Strassen, zu Oasler im Ortsteil Bach, als Sohn des Altbürgermeisters Alois Aichner und seiner Frau Maria geboren, absolvierte er nach sechs Jahren Volksschule das Paulinum in Schwaz und maturierte dort 1959. Es folgten das Theologiestudium an der Universität und die Ausbildung im Priesterseminar in Innsbruck, die mit der Priesterweihe am 29. Juni und der Primiz in der Heimatgemeinde am 12. Juli 1964 ihren Abschluss fanden.

Nur die darauf folgenden Sommermonate war er Kooperator in Oberlienz, dann musste er schon für elf Jahre die Pfarre Steeg im Lechtal und die Berggemeinde Kaisers übernehmen. 15 Jahre wirkte er hierauf in Tux/Lanersbach im Zillertal. In beiden Gemeinden - seine Mutter betreute ihn damals als Pfarrhaushälterin - war er als Seelsorger und Initiator von Kirchenrenovierungen so erfolgreich, dass man ihm die Ehrenbürgerschaft zuerkannte.

Als besonders heikle Aufgabe wurde ihm 1990 bis 1998 die Aufgabe des Direktors der bischöflichen Finanzkammer in Innsbruck übertragen; für diese erfolgreiche Tätigkeit wurde er von Bischof Stecher mit dem Titel Monsignore ausgezeichnet. Seit 1998 ist er Pfarrer in der Stadtpfarrkirehe St. Nikolaus in Hall, davon wirkte er die ersten vier Jahre auch als Dekan.

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