Das diesjährige Jubiläum sollte die fleißigen Feuerwehrkameraden mit ihren Partnerinnen im Zentrum sehen. Moderatorin Andrea Bodner und Kmdt. OBI Gebhard Fuchs hießen sie mit den anwesenden Gemeinderatsmitgliedern herzlich willkommen.
Streifzug durch die Geschichte
Auf der Zeitreise durch die Feuerwehrgeschichte interviewte Andrea Bodner einige Insider, zuerst Kmdt. Fuchs über die Gründungsgeschichte. Am 10. Mai 1903 – so der Kommandant - sei die Gründungsversammlung beim Strasserwirt abgehalten worden. Die bisherigen sieben Kommandanten waren Josef Huber/Knapper (1903-1931, Gründungs-Kmdt.), Peter Weiler/Galler (1931-1953), Jakob Huber/Sexter (1954-1968), Peter Weiler/Galler (1968-1993), Franz Bodner/Brunner (1993-2008, +2010), Heinz Golmayer (2008-2021, + 2021) und Gebhard Fuchs (seit 2022).
Die nächste Frage galt der technischen Entwicklung der Strassener Wehr und den größten Brandfällen. Dabei erwähnte Kmdt. Fuchs als ersten Fortschritt die Anschaffung der Graßmayr Spritze 1903 und nach Erwerb vieler weiterer Löschhilfen das 2019 angekaufte neue Tanklöschfahrzeug. Der Großbrand in Bichl im Jahre 1886 und die Zerstörung mehrerer Häuser in Bichl, Straßen, Messensee und Hintenburg 1911 waren die größten Brandkatastrophen.
Besonders gefordert war die Feuerwehr bei den Hochwasserkatastrophen 1965/66, worüber Alt-Kmdt. Peter Weiler als Zeitzeuge lebendig berichten konnte. Auch technische Einsätze, wie 2012 die Suche nach dem von einer Mure mitgerissenen, tödlich verunglückten Kameraden Manfred Joas/Kofler erschütterten die Mannschaft. Erfreulicher war die Anschaffung der heutigen Feuerwehrfahne im Jahre 1962 unter dem Kommandanten Jakob Huber und mit Fahnenpatin Anna Weiler/Galler.
Über die Zusammenlegung der sechs Löschgruppen – Strassen/Messensee, Heising, Tassenbach, Hof, Hintenburg und die Hydrantengruppen Fronstadl und Bichl - mit ihren Baulichkeiten zur einheitlichen Feuerwehr Strassen mit Errichtung des zentralen Feuerwehrhauses 1999-2002 wurde ebenfalls berichtet. Auch die Feuerwehrbewerbe hatten in der Strassener Wehr einen großen Stellenwert. Bei den ersten Leistungsbewerben ging es hauptsächlich um das Leistungsabzeichen in Bronze und Silber. Erfolgreich waren die Strassener auch bei den Nassbewerben, wobei sich Strassener Gruppen fünfmal für den Bundesbewerb qualifizierten und die Elite-Gruppe 1984 den ersten Landessieg in Burgenland bei der Gästegruppe erreichte. Beim Bezirks-Nassbewerb 1993 in Tassenbach nahmen 81 Gruppen aus ganz Tirol und Südtirol teil. Die höchste Ausbildungsstufe für einen Feuerwehrmann ist das Leistungsabzeichen in Gold, das in der Strassener Wehr neun Kameraden mit berechtigtem Stolz tragen.
Gesellige Stunden
Nach den Interviews mit dazu gezeigten Lichtbildern gab es für die aufmerksamen Anwesenden ein schmackhaftes Grillessen, das von der Metzgerei Ortner frisch zubereitet wurde. Zur guten Stimmung trug auch eine Musikgruppe bei. Ein spannendes Schätzspiel, bei dem die Teilnehmer die Anzahl der Bierflaschenkapseln in einem Holzbottich erraten sollten, gewann Peter Moser, der die tatsächliche Menge von 12.028 nur um 20 Stück verfehlte. Auf ihn und die übrigen erfolgreichen Schätzer warteten 18 schöne Preise. Selbstverständlich kam auch der Kommandant der Partnerwehr St. Florian Martin Pree zu Wort, der seinen Verein vorstellte. Bgm. Franz Webhofer dankte als Gratulant der Gemeinde der heimischen Feuerwehr für die zahllosen Einsätze im Laufe der Geschichte nach dem Motto „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr!“ KS
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Fotos: Karl Schett