„Mein erstes Jahr als Kapellmeister ist geschafft, ich bin sehr zufrieden mit dem Verlauf. Und doch habe ich mir ab und zu Fragen gestellt: Habe ich das passende Musikprogramm ausgesucht? Gelingt es mir, die Musikanten zu motivieren, sind sie manchmal überfordert?“ Diese durchaus selbstkritischen, aber notwendigen Überlegungen setzte Kapellmeister Alexander Bodner an den Anfang seines Berichtes bei der Generalversammlung am 12. Jänner im Proberaum. Doch die positiven Rückmeldungen der Musikanten wie auch die erfolgreichen Auftritte bestätigten das stete Bemühen. Vorab zu nennen ist das Muttertagskonzert am 13. Mai im Kultursaal, zugleich Saisoneröffnungskonzert, mit seinen gelungenen musikalischen Darbietungen bei sehr gutem Besuch. Eine Aufwertung des Jakobifestes erfuhr erstmals die Gestaltung zum Kirchtagsfest bei, das am Vorabend mit einem Wunschkonzert begann und am Sonntag seine Fortsetzung bei Unterhaltungsmusik sowie Bewirtung auf dem Schulhausplatz fand. In guter Erinnerung bleiben ebenso das Konzert beim Kirchtag in St. Johann im W. am 18. Juni und die Teilnahme am Bezirksmusikfest in Innervillgraten am 30. Juli, bei dem die Strassener Musikanten Dr. Markus Walder (25 Jahre Mitglied), Josef Mayr/Brosler (40 J.) und Johann Bodner/Häusler (55 J.) geehrt wurden. Ein Anliegen bleibt die würdige Mitgestaltung von Begräbnissen, wie jene von Agnes Pircher, Bannholzer Mame, von Alois Walder/Wastler und vor allem von Prof. Oswald Kollreider in St. Oswald. Letzter musikalischer und gesellschaftlicher Höhepunkt war die Cäcilienfestmesse und -feier am 25. Nov., die einerseits von festlicher geistlicher Blasmusik, andererseits im Kultursaal von schmackhaftem Essen in froher Gemeinschaft geprägt waren. In seinen Dankesworten unterstrich der Kapellmeister die Probenverlässlichkeit, indem er die eifrigsten Probenbesucher namentlich hervorhob.
Bewährte Schirmüberdachung
Obmann Bernhard Weitlaner fasste die organisatorische und wirtschaftliche Jahresarbeit zusammen, indem er betonte, dass ohne die drei von der Gemeinde angeschafften Großschirme als Regen- und Sonnenschutz die Veranstaltungen im Schulhof und auf dem Gemeindehausplatz durch das Wetter sehr beeinträchtigt gewesen wären. Nur das letzte von neun Konzerten, das Abschlusskonzert, fiel trotz Überdachung dem kühlen, feuchten Wetter zum Opfer. Für die Vereinskassa besonders nützlich erwiesen sich neben dem Kirchtagsfest zu Jakobi, die traditionelle Almmesse beim Fronstadler Almkreuz mit Almfest am 20. Aug. sowie das beliebte Silvesterblasen, das mehrere Gruppen in verschiedenen Besetzungen durchführten. So ist die geplante Neuanschaffung der Trachten für die Musikantinnen gesichert und diese können sich bereits beim heurigen Saisoneröffnungskonzert neu eingekleidet präsentieren. Eine ausgesprochen nette Feier ergab sich am Vorabend des 80. Geburtstages von Alt-Bgm. und Ehrenmitglied Friedrich Wieser, dem man mit musikalischen Ständchen und Geschenk gratulierte, worauf der Geehrte alle Musikanten zu einem gemütlichen Beisammensein in der Werkstatt einlud. Neben Kapellmeister und Musikanten bedachte der Obmann in seinem Dank auch die aus der Kapelle gebildeten Musikgruppen – die Strassener Böhmische, das Bläserquintett und die Alphornbläser – die bei Festen und Begräbnissen ihre besonderen Aufgaben erfüllen. Eindringlich bat er, dass es für die kommenden Festtermine – heuer das Maibaumfest und nächstes Jahr das Bezirksmusikfest in Strassen – die verlässliche Mitarbeit aller braucht.
Nachwuchs erwünscht
Aus dem Bericht der Jugendreferentin Katharina Kofler erfuhr man, dass zurzeit 15 Strassener bei der Musikschule gemeldet sind, sechs davon sind bereits in der Musikkapelle tätig. Zwei Jungmusikerabzeichen wurden erworben, und zwar das Goldene Leistungsabzeichen durch Anna-Lena Mair auf der Querflöte und das Bonzene durch Fabian Pircher auf dem Tenorhorn, beide mit Auszeichnung. Letzterer war heuer der einzige Neuzugang der Kapelle. Auch der Kapellmeister sprach die Nachwuchsfrage an, die eine Folge der kleineren Geburtenjahrgänge und des vielseitigen Freizeitangebotes sind. In der Strassener Kapelle sind zehn Musikanten, also ein knappes Fünftel, über 55 Jahre alt; gesucht wird vor allem Verstärkung im Bass. Keine Sorge hingegen machen die von Joachim Schett tadellos geführte Vereinskassa und die genauen Aufzeichnungen der Schriftführerin Stephanie Lusser.
Bgm. Franz Webhofer fand die kulturelle Arbeit der Musikkapelle besonders wichtig und bedankte auch die Zusammenarbeit mit den anderen Dorfvereinen. Musikbezirksobmann Adolf Mayr, der in dieser Funktion die Strassener Versammlung als letzte besuchte, bat die Verantwortlichen, so erfolgreich weiterzuarbeiten wie bisher. KS
Fotos: Karl Schett
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