In „Abstellgleis“ besucht die Schwiegertochter ihren Schwiegervater im Altersheim.
In der „Verbrecherin“ wird der Besuch eines Ehemannes bei seiner Frau im Gefängnis gezeigt.
„Weizen auf der Autobahn“ schildert den Besuch der Tochter bei ihrem Vater in der Nervenheilanstalt.
„Man versteht nichts“ zeigt den Besuch eines Ehemannes bei seiner sterbenskranken Frau im Krankenhaus.
Ist es nötig, dieses Standardwerk von Tiroler Volksbühnen ausführlicher vorzustellen? Nur so viel.
So wie Mitterers „Kein Platz für Idioten“ hatte dieses Werk Signalwirkung. Es hat als zeitkritisches, realistisches Volksstück vielen Bühnen Gelegenheit gegeben, die Psychologie der Alltäglichkeit wieder zu entdecken. Die zahlreichen Aufführungen beweisen, dass die Fähigkeiten von Volksschauspielern, die normalerweise in klischeehaften Situations-Lustspielen brach liegen, zur Einfühlung in ernste Rollen erstaunlich hoch sind. Mit „Besuchszeit“ ist das Bedürfnis nach dem „neuen Volksstück“ geweckt worden. Alle vier Besuchssituationen stellen Begegnungen in erschütternden Szenen dar, sie sind Zeugnisse der Unfähigkeit des gegenseitigen Verstehens. Bei aller sozialen Anklage richtet sich die Wut nicht gegen „Schuldige“,
sondern ist eine Aufforderung zur Trauerarbeit. Den Einakter „Abstellgleis“ hat Mitterer zu einem abendfüllenden Stück für einen Darsteller umgeschrieben und erweitert; unter dem Titel „Sibirien“ hat es Aufsehen erregt.
Regie: | Michaela Fuchs und Andreas Kollreider |
Spielort: | Kultursaal Strassen |
Eintrittspreis: | 9,00€, Kinder bis 12 Jahre 5,00€ |
Platzreservierung: |
Ab 16.09.2018 täglich von 16:00 bis 20:00 Uhr Tel.: +43 664 5877392 Restkarten an der Abendkassa |
Spieltermine: |
Samstag, 13.10.2018, 20:00 Uhr |