Ein glasklarer Spätsommertag und der mit Fahnen geschmückte Ortskern von Strassen bildeten das ideale Ambiente für das 60-jährige Gründungsjubiläum der Strassener Jungschützen am 15. September. Schon am frühen Vormittag füllten sich die Plätze bei der Dreifaltigkeitskirche mit Jungschützen, die mit der Schützenkompanie Strassen unter den Klängen der Bundesmusikkapelle Strassen zum Schulhof marschierten.
Orientierung beim Festgottesdienst
In Vertretung von Pfarrer Hansjörg Sailer zelebrierte dort Pfarrer in R., Josef Wieser, selber ein Strassener, die Festmesse, die von der Musikkapelle unter Einbeziehung des Volksgesanges passend mitgestaltet wurde. An die Sonntagslesungen erinnernd, meinte der Priester, dass Gott sich über die Umkehr jedes Menschen freut, dass er ehrliches Beten erhört und allen Menschen seine Liebe schenkt. Die wertvolle Aufgabe eines jeden Jungschützen sei, sich für alle hilfsbedürftigen Menschen seiner Mitwelt einzusetzen, wie die von Jungmarketenderinnen und Jungschützen vorgetragenen Fürbitten es auch treffend zum Inhalt hatten. Nach der Predigt segnete der Priester die renovierte Fahne der Strassener Jungschützen.
Festakt mit Ehrungen
Schützenobmann Reinhard Bergmann konnte als Festgäste begrüßen: den Zelebranten Josef Wieser, Bgm. Franz Webhofer mit Vize-Bgm. Ing. Karl Mair, Landes-Jungschützenbetreuer Mjr. Rupert Usel und seinen Vorgänger Mjr. Max Reich (Ehrenmitglied der Osttiroler Jungschützen), Viertel-Kmdt. Bundes-Mjr. Josef Außersteiner, Viertel- und Bat.-Jungschützenbetreuer Alois Goller, Viertel-Ehrenjungschützenbetr. Heinz Golmayer, Bat.-Kmdt. Oberland Mjr. Manfred Schneider und seinen Vorgänger, Ehrenmajor Hans Obrist, Bat.-Kmdt. hinteres Iseltal, Mjr. Klaus Riepler, Bez.-Ehren-Mjr. Dr. Adalbert Jordan, Viertel- u. Bat.-Schießwart Hans Bergmann, Viertelmarketenderin Silvia Unterer, die beiden Ehrenkranzträgerinnen Fini Golmayer und Monika Goller sowie die Vertreter der Partnerkompanie Olang.
In ihren Grußworten lobte Bgm. Webhofer besonders den Einsatz der beiden Jungschützenbetreuer Daniel Valtiner und Lisa-Maria Bodner, während der Viertel-Jungschützenbetreuer die Schießleistungen der Strassener Jungschützen sowie das Mitwirken der Eltern hervorhob.
Bei den folgenden Ehrungen erhielten Daniel Valtiner und Lisa-Maria Bodner aus der Hand von Mjr. Usel das Bronzene Ehrenzeichen der Tiroler Jungschützen, der Viertel-JSB Alois Goller das Goldene Ehrenzeichen der Tiroler Jungschützen sowie der Schriftführer der Schützenkompanie Strassen, Florian Golmayer, von VK Außersteiner die Bronzene Verdienstmedaille des Bundes der Tiroler Schützenkompanien. Insgesamt 40 Jungschützen bzw. Jungmarkentenderinnen bekamen das Leistungsabzeichen der Jungschützen (16 in Bronze und 24 in Silber), für dessen Erwerb sie ausführliche Kenntnisse über Heimatland Tirol und Schützenwesen in einer Prüfung nachweisen mussten. Um die Abwicklung dieser sinnvollen Weiterbildung bemühten sich die Majore Jordan, Obrist und Rossmann. Alle Ausgezeichneten wurden mit einer Ehrensalve der Schützenkompanie Strassen bedankt.
Geschichte der Strassener Jungschützen
Landesjungschützenbetreuer Mjr. Usel erinnerte in seiner Festansprache zuerst an die Gründer der Strassener Jungschützen vor 60 Jahren, an Hauptmann Josef Mayr vlg. Staffiner (später erster VK) und den damaligen Schützenobmann Franz Weiler vlg. Galler. Der erste Jungschützenbetreuer war Josef Mayr/Brosler sen. (1959-69); ihm folgten Christoph Bodner/Häusler (1969-76), Jakob Valtiner/Tischler jun. und Josef Mayr/Brosler jun. (1976-78), Heinz Golmayer (1978-93), Jakob Aichner (1993-2014, über 30 Jungschützen), Mario Bodner (2001-11, auch JS-Hauptmann), Stephan Golmayer (2011-13, auch JS-Hauptmann), Daniel Valtiner/Valtner (seit 2013) mit Lisa-Maria Bodner (seit 2014).
Mjr. Usel appellierte an die Jungschützen, bei der Traditionspflege nicht die Asche aufzubewahren, sondern ihre Glut am Glühen zu erhalten. Das bedeute heute, sich für Werte, wie Zeit nehmen, gemeinsames Spielen, Lernen und Arbeiten, Nachbarschaftshilfe und Frieden, einzusetzen. Auch der Erwerb des Leistungsabzeichens sei wertvolle Jugendarbeit. Über die Gedenkanlässe 500 Jahre Kaiser Maximilian, 100 Jahre Abtrennung von Südtirol und 80 Jahre Beginn des 2. Weltkrieges müsse man auch mit den jungen Leuten sprechen, dass sie daraus für ihr Leben lernen. Als Abschluss des weltlichen Festaktes erklang die Tiroler Landeshymne.
Das Finale des Jungschützenfestes bildete die Defilierung, bei der die Musikkapelle Strassen vorausmarschierte und gegenüber dem Widum Aufstellung nahm. Mit flotter Marschmusik begleitete sie die Jungschützengruppen des Bataillons und aus dem übrigen Osttirol sowie die Schützenkompanie Strassen, die mit Fahnengruß an den Ehrengästen am Garteneingang des Widums vorbeimarschierten, während Mjr. Jordan alle Gruppen näher vorstellte. Jungschützen, Ehrengäste und Zuschauer zogen weiter bis zum Festgelände am Gemeindehausplatz; dort blieb am Nachmittag bei Speis und Trank und den volkstümlichen Klängen der Musikgruppe „Die Zsâmmgschwoaßtn“ genug Zeit für den geselligen Teil des gelungenen Jubiläumsfestes. KS
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Fotos Karl Schett.