Hilda wurde im Wohnzimmer ihres Heimes ausnehmend festlich aufgebahrt, und der Strom der Besucher, die für sie beteten und den Angehörigen Trost spendeten, riss nie ab.
Das schöne Winterwetter nach Tagen des Schneefalls ermöglichte ein feierliches Begräbnis. Die Musikkapelle, bei der fast die ganze Familie Aichner mitwirkt, ließ zu Ehren der Verstorbenen ihre Trauerweisen erklingen und Seelsorgeraumpfarrer Mag. Hansjörg Sailer nahm die Einsegnung vor.
Dann begleitete man die Verstorbene auf ihren letzten Weg zur St. Jakobskirche. Tröstende Worte spendete Pfarrer Sailer zu Beginn des Requiems, das er gemeinsam mit Pater Andrä vom Haus Betanien in Kalkstein zelebrierte. Dieser betonte in seiner Ansprache, dass Hilda in der Zeit ihrer schweren Krankheit sich besonders der Muttergottes anvertraut habe und von ihr ins ewige Licht geleitet worden sei. Musikalisch verschönerte den Gottesdienst die Gruppe Karl und Co aus Innervillgraten, Lesung und Fürbitten übernahmen Angehörige.
Der Beerdigung auf dem Friedhof, dessen Schneeräumung nur teilweise möglich war, konnten Verwandte und enge Bekannte beiwohnen. Pfarrer Sailer sprach die kirchlichen Segensworte zur Bestattung, und die Musikkapelle ließ bei ihren Klängen und dem letzten Fahnengruß erahnen, dass der Abschied von einem geliebten Menschen besonders schwer fällt, aber doch getragen ist von der Hoffnung auf Wiedersehen.
Der Lebenslauf der Verstorbenen wurde von ihrem Patenkind Katharina in der Kirche vorgetragen. Hilda erblickte als letztes von zwölf Kindern der Eheleute Maria und Johann Berger 1951 in Lienz das Licht der Welt. Ihre Familie nahm zuerst Unterkunft zu Schupfer in Hof, dann in einer Baracke in Tassenbach, bevor sie 1959 endgültige Bleibe im Gemeindehaus fand, wo ihr Vater bis wenige Monate vor seinem Tod 1973 als Hausmeister fungierte. Trotz dieser kargen Zeiten und des tragischen Todes ihrer Brüder Hans 1962 und Ernst 1967 erlebte Hilda eine liebevolle Kindheit und Jugend. Nach der Volksschule erlernte sie im Betrieb Obernosterer in Sillian den Beruf der Friseurin, den sie immer mit großer Freude ausübte; viele Kunden von früher erinnern sich noch heute gerne an sie. Auch ihre Tochter Daniela trat in diese Fußstapfen.
Im Jahre 1977 heiratete Hilda ihren Robert Aichner von Gödner, den sie schon von der Schulzeit her kannte. Miteinander errichteten sie in Strassen/Hof ein Eigenheim und gründeten eine Familie, aus der die drei Kinder Daniela, Markus und Robert entstammen. Sie stehen heute fest im Leben und haben eigene Familien gegründet.
Als Hildas Mutter pflegebedürftig wurde, nahm man sie in ins Haus und sorgte für sie bis zu ihrem Tod 1994. Die 37 Ehejahre von Hilda und Robert waren geprägt von Harmonie, Liebe und Fürsorglichkeit. Als Ehefrau, Mutter und Oma standen für Hilda die Zufriedenheit und das Glück ihrer Familie immer an oberster Stelle. Sie freute sich vor allem über die sechs Enkelkinder, für die sie immer ein offenes Ohr und vor allem Zeit hatte.
Die lebensbedrohliche Erkrankung, die im Oktober 2012 auftrat, war für Hilda und die ganze Familie ein schwerer Schlag. Der Glaube getragen vom Vertrauen auf die Muttergottes halfen ihr jedoch, die Schmerzen mit Geduld durchzustehen. Ihr Mann und die Kinder waren in dieser Zeit eine große Stütze und standen ihr aufopfernd bei. Schließlich erlöste sie Gott von ihrem Leiden und führte Hilda im Beisein ihrer Familie heim zu sich ins ewige Licht. KS