Bald entfaltete sich im Kultursaal eine heitere, wärmende Stimmung, welche auf die Besucher überströmte. Da präsentierte der Männerchor mit seinem Leiter Franz Wieser einen bunten Liederstrauß, duftend von Erntezeit und verwesendem Laub, von reifendem Wein und frierender Luft. Da sprudelten aus dem Mund von Herbert Mair begeisternde Worte über Musik, die alle Sprachen spricht, über Sensenmahd und Traubenernte, jungendliche Tänzer und zeitlose Liebe. "Die Mühl" am Bach, die von einstiger Bauernarbeit und Frauentratsch erzählte, verleitete ebenso zum Schmunzeln wie "Das Alte Testament", das die Verfehlungen unserer Vorväter auf die humorvolle Schulter nahm. Ein Quartett aus Klarinette, Querflöten und Gitarre bot wohlklingende Instrumentalmusik als Abwechslung, und die verstärkte Gitarre gab dem Männergesang ein warmes Fundament. So war es nicht verwunderlich, dass die Anwesenden einige Zugaben erklatschten. Später, nach gemütlichem Beisammensein, ging man aber heim - erfüllt mit der Hoffnung, dass alles herbstliche Vergehen nur ein Maskenball der Natur ist, die im Geheimen schon die Kleider des Frühlings webt. KS