Mi30.Nov

Vier Todesfälle im November

Nach mehrjähriger schwerer Krankheit konnte Alois Walder im 75. Lebensjahr am 4. Nov. im Pflegeheim Sillian friedlich seine Augen für immer schließen.

alois walderLois wurde 1941 als drittes von neun Kindern seiner Eltern Maria und Johann Walder geboren und wuchs auf dem Bauernhof Martner in der Fraktion Hintenburg auf, wo er von Kindheit an den bäuerlichen Jahresablauf mit den notwendigen Arbeiten kennen lernte. Bald nach der Volkschulzeit entschied er sich für die schwere Arbeit bei verschiedenen Baufirmen und war bei ihnen mit Fleiß und Ausdauer bis zu seiner Pensionierung tätig. In der Freizeit half er am elterlichen Bauernhof mit. Obwohl sein Leben alles eher als leicht war, blieb er freundlich und hilfsbereit, hörte gern Volks- und Blasmusik und nahm immer wieder an Reisen und Wallfahrten teil.

Im Jahr 2004, also 63-jährig, änderte sich sein Leben unerwartet durch eine Hirnblutung. Trotz der folgenschweren halbseitigen Lähmung kämpfte er sich durch Reha-Aufenthalte zurück ins Leben. Nun wurde er im Pflegeheim Sillian aufgenommen und konnte dort einige Jahre bei guter Betreuung verbringen. 2012 erlitt er einen schweren Schlaganfall, der seinen Körper fast ganz lähmte und sein Leben völlig einschränkte. So war sein Sterben wirklich Erlösung, fünf seiner jüngeren Geschwister waren ihm bereits im Tode vorausgegangen.

Der Verstorbene wurde in der Friedhofskapelle aufgebahrt. Die Angehörigen, die Bläsergruppe und ein Männerquintett des Kirchenchores bereiteten ihm ein würdiges Begräbnis. Pfarrer Mag. Hansjörg Sailer wählte als Evangelium die Seligpreisungen aus. Für den Martner Lois werden wohl zwei zutreffen: Selig die einfachen und friedfertigen Menschen, denn ihnen wird das ewige Leben zuteil.

 

herbert zeidlerAm 7. Nov. ging die irdische Lebenszeit für Herbert Zeidler im 73. Lebensjahr zu Ende. Er erblickte 1943 in Baden bei Wien das Licht der Welt, lernte aber seine Eltern nie kennen. Seine Mutter verstarb wenige Tage nach der Geburt, und sein Vater, ein deutscher Soldat, gilt seit den Wirren des 2. Weltkrieges als verschollen. So begann für Herbert eine schwere Kindheit, die ihn für sein weiteres Leben prägte. Zuerst kam er in ein Pflegeheim und in den ersten Volkschuljahren als Ziehkind zu Osttiroler Bauern, wo er fest mitarbeiten musste, aber nicht die notwendige Zuwendung erfuhr. Mit elf Jahren, also 1954, wurde er als erstes Kind im ersten Haus des SOS-Kinderdorfes in Nussdorf-Debant aufgenommen. Nun hatte er endlich eine Kinderdorfmutter, Geschwister und die ersten Spielsachen.

Nach der Pflichtschule absolvierte Herbert in Innsbruck die Lehre zum Radio- und Fernsehtechniker. Dort war er auch zuerst beruflich tätig, dann ein Jahr in Berlin, später in Salzburg, weiters ca. 20 Jahre bei der Firma Krautgasser/Sillian und in den letzten Jahren bei der Firma Loaker in Heinfels. 1974 heiratete er Hilda, geb. Walder, die ihm vier Kinder – Gerd, Doris, Alexander und Manuel – schenkte. Mit den beiden Enkelkindern Elias und Jakob hatte er viel Freude. Ihren Wohnsitz hatte die Familie anfangs in Sillian, danach in Tessenberg, bis man 1991 in Strassen/Hof das Haus „Fuchser“ erwarb.

Neben Beruf und Familie widmete sich Herr Zeidler verschiedenen Beschäftigungen. Als Feinmechaniker genoss er es, besonders knifflige Reparaturen zu erledigen und mit Gleichgesinnten darüber zu fachsimpeln. 30 Jahre war er Mitglied der Feuerwehr Tessenberg und meist als Funker im Einsatz. Seine Liebe zur Natur zeigte sich in der Freiheit des Drachenfliegens und später bei Spaziergängen, wo er – meist mit dem Fotoapparat ausgerüstet - die wärmende Sonne und Blumenpracht genießen konnte.

Mit einer schweren Lungenentzündung vor fünf Jahren begann eine Krankheit, die ihm immer mehr die Lebensenergie raubte. Zuletzt verbrachte er zweieinhalb Wochen im Lienzer Spital, wo er im Beisein seiner Frau Hilda entschlief. Beim Begräbnis wurde der Verstorbene von der Friedhofskapelle, dem Aufbahrungsort, in die St. Jakobskirche zum Requiem begleitet, das Pfarrer Hansjörg Sailer feierte, musikalisch mitgestaltet vom Kirchenchor. Auf dem Friedhof neigten sich die Fahnen der FF Tessenberg und Strassen beim Lied vom guten Kameraden der Bläsergruppe ins offene Grab. Das Lebensbuch von Herbert Zeidler – so Pfarrer Sailer in seiner Ansprache – ist nun geschlossen, aber der Verstorbene ist eingetragen im großen Buch des ewigen Lebens.

franz weilerIn den Spätherbsttagen mussten auch zwei bekannte auswärtige Strassener zu Grabe getragen werden. Franz Weiler, als vorletztes von zehn Kindern 1934 zu Galler in Bach geboren, starb am 9. Nov. im Alter von 82 Jahren. Nachdem er seine ersten Lebensjahrzehnte in Strassen verbracht hatte, heiratete er 1962 Zita Webhofer und war 33 Jahre leitender Angestellter der Raiffeisenbank Absam. Die Begräbnisfeier am 11. Nov. in Absam leitete der Strassener Priester Msgr. Dr. Franz Mayr.

 

 

 

 

 

 

 

 

sr alberta notburga bodnerSr. Alberta - Notburga Bodner kehrte am 10. Nov. nach langer, schwerer Krankheit zu ihrem Schöpfer heim. 1942 erblickte sie zu Bartler in Heising das Licht der Welt, trat mit 19 Jahren in die Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern in Innsbruck ein und legte 1963 ihre erste Profess ab. Sie wirkte in Tirol und Vorarlberg als Köchin, Hauskrankenpflegerin und Heimleiterin und zuletzt bei der Pflege der alten Mitschwestern im Sanatorium und St. Vinzenz-Heim in Innsbruck. Am Jakobifest 2013 konnte sie in ihrer Heimatgemeinde ihre goldene Profess feiern. Den Begräbnisgottesdienst in der Mutterhauskirche in Innsbruck und die Beerdigung auf dem städtischen Friedhof zelebrierte ihr geistlicher Bruder Peter. KS

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