Als zweites Kind von Marianna und ändrä Pircher kam er im Oktober 1934 zur Welt, und diese zeigte ihm schon damals die Härten des Lebens, denn es war ihm nicht vergönnt, seinen Vater kennen zu lernen; dieser war nämlich vier Monate vorher, knapp zwei Jahre verheiratet, an einer schweren Lungenkrankheit im 52. Lebensjahr verstorben. So waren Andreas, seine ältere Schwester Maria und die Ziehschwester Rosemarie auf die Liebe ihrer Mutter angewiesen, wiewohl Onkel Alois vom Bannholzer Hof, ein älterer Bruder des Vaters, bis zu seinem Tod 1956 das Geiger Gut mitverwaltete.
Nach dem Besuch der Volks- und Landwirtschaftsschule übernahm Andreas 1960 den elterlichen Bauernhof. Damals gab es noch kaum landwirtschaftliche Maschinen, sodass der Jungbauer die schwere Arbeit in Feld und Wald mit seiner Mutter, Schwester und Ziehschwester und den Dienstboten, unterstützt von Pferden, bewältigen musste.
1970, ein Jahr nach dem Tod seiner Mutter, nahm er Anna Leiter vom Asthof in Sillian zur Frau, die den Geiger Hof durch die Geburt zweier Söhne und ihre Mitarbeit als Bäuerin mit neuem Leben erfüllte. Nun konnte er sich mit Umsicht und Freude den bäuerlichen Arbeiten widmen, die durch den Einsatz von Maschinen zusehends leichter wurden. Im Jahre 2000 übergab er 66-jährig den Hof seinem Sohn Andreas; dieser erweiterte zur Freude des Vaters in den letzten Jahren das Wirtschaftsgebäude und unternahm auch die Außenrenovierung des altehrwürdigen Wohnhauses.
Mit zunehmendem Alter zeigten sich beim Vater körperliche Gebrechen, die zu mehreren Krankenhausaufenthalten führten. Beim Gehen benötigte er Krücken und war nun auf den häuslichen Bereich beschränkt. Auf seiner Lieblingsbank an der Nordseite des Hauses beobachtete er gerne das dörfliche Geschehen und zeigte sich dankbar für jeden Plausch. Eine schwere Lungenerkrankung führte schließlich im Spital Lienz zum unerwarteten Tod, der aber beim Gebet von Priester und Familienangehörigen zu einem erbaulichen Abschiednehmen wurde.
Ein schöner Spätsommertag bildete die Kulisse für das Begräbnis, das mit der Einsegnung des Aufgebahrten durch Pfarrer Mag. Hansjörg Sailer im Trauerhaus begann. Männerchor und Bläserquintett stimmten Abschiedsweisen an, und viele begleiteten den Verstorbenen auf dem langen Weg vom Ortsteil Hof zur St. Jakobskirche. Der Männerchor sang auch zum Requiem und nahe Verwandte übernahmen Lesung und Fürbitten. Auf dem Friedhof verneigten sich beim Lied vom guten Kameraden die Fahnen der Feuerwehren von Tessenberg und Strassen - letztere hatte ihn noch im Feber für 60-jährige Mitgliedschaft geehrt und nahm in großer Abordnung am Begräbnis teil - zum letzten Gruß ins offene Grab. In seinem Nachruf in der Kirche hob der Pfarrer die Spendenfreudigkeit des Verstorbenen hervor und betonte, der Geiger Bauer habe nun, wie auch oft im Leben, das große Amen gesprochen und damit seine christliche Hoffnung ausgedrückt, dass Gott ihn in seine ewige Wohnung aufnimmt. KS