Do03.Nov

Letzter Herbst für Berta Golmayer

Wie im Herbst die Blätter der Bäume absterben, um sich im Frühjahr wieder in neuer Pracht zu entfalten, so kann man sinnbildlich den Tod des Menschen verstehen, der im Jenseits in neues Leben verwandelt wird.

Diese Trostworte von Pfarrer Mag. Hansjörg Sailer trafen so richtig auf Frau Berta Golmayer zu, die nach längerer Krankheit im 90. Lebensjahr am 3. Nov. zu Hause friedlich entschlief.

Floriana-Berta Golmayer erblickte 1922 als fünftes von sechs Kindern in Oberdrauburg das Licht der Welt. Auf dem kleinen elterlichen Bauernhof erlebte sie eine karge Zwischenkriegszeit in der sie gleich nach der Pflichtschule zum Reichsarbeitsdienst musste, wo sie in einem Flugzeugwerk in Seebach als Sekretärin tätig war. Auch der 2. Weltkrieg und die folgenden Jahre waren entbehrungsreich, im Gastgewerbe fand sie dann Arbeit. 1957 heiratete sie Hans Golmayer und schenkte ihm noch den Sohn Heinz, nachdem sie aus erster Ehe schon Mutter der Töchter Heidi und Karin geworden war. Nach mehreren Wohnungsumzügen erwarb sie 1965 von der Familie Langs in Strassen das Haus mit Tankstelle, welche sie mit ihrem Mann bis zu dessen plötzlichem Tod 1983 und allein noch ein halbes Jahr weiter betrieb.

In ihrer Pension ging Frau Golmayer fleißig spazieren und besuchte gerne ihre Alterskollegin Rosina Unden zu einem unterhaltsamen Kartenspiel. Ebenso brachten ihre beiden Enkel Florian und Stephan willkommene Abwechslung in den Alltag. Religion war ihr immer ein Anliegen, was sich auch im regelmäßigen Kirchenbesuch zeigte. Bis ins hohe Alter war sie eine stattliche Frau, die ihre Fähigkeiten und Kräfte vornehmlich in ihrer Familie einsetzte.
Zeitlebens fühlte sie sich als Kärntnerin, ihre korrekte, sparsame und geradlinige Art bleibt in Erinnerung.

Von einem Schlaganfall im Nov. 2009 konnte sie sich nicht mehr erholen, sodass sie von den Angehörigen, vor allem von Schwiegertochter Fini, und vom Sozialsprengel fast rund um die Uhr bis zum Tod gepflegt werden musste.

Am Begräbnistag bewegte sich der Trauerzug vom Wohnhaus, wo ihr auch viele Gebetsbesuche galten, bis zur St. Jakobskirche. Den Sterbegottesdienst zelebrierte Pfarrer Hansjörg Sailer, unterstützt von den Beiträgen des Kirchenchores und der Angehörigen. Bei der Bestattung auf dem Friedhof bildeten die Weisen des Bläserquintetts den würdigen Rahmen. Berta Golmayer möge nun, nach Jahren des beschwerlichen Erdendaseins, der ewige Friede zuteil werden. KS

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