Franz Trojer gehörte zu jener Art von Menschen, mit denen das Schicksal hart umgeht, die sich aber nicht unterkriegen lassen. 1933 wurde er den Hanzer Eltern Johann und Elisabeth Troyer in der Fraktion Fronstadl als achtes von zehn Kindern geschenkt. Kindheit und Jugend auf dem Bergbauernhof waren materiell sehr einfach und doch von freudiger Abwechslung beim Musizieren geprägt. Den ersten "Kreuzer" verdiente sich der Hanzer Franz, wie man ihn zeitlebens nannte, nach der Volksschule als Schafhirte auf der Fronstadler Alm. Dann wählte er für mehrere Jahre den harten und gefährlichen Beruf eines Holzarbeiters, bis er 1960 durch einen Unfall seinen rechten Fuß verlor. Doch er ließ sich durch diesen Schicksalsschlag nicht unterkriegen, seinen Holzfuß nahm er als Teil seines Körpers an und man hörte nie eine Klage darüber.
Trotz dieser Behinderung begann er in der Fraktion Hof ein Haus zu bauen, in das er viel Eigenarbeit investierte. In dieser Zeit lernte er auch seine Frau Gretl kennen, welche er 1972 heiratete. Aus dieser glücklichen Ehe gingen vier Kinder hervor, drei Töchter - Alberta, Sonja und Isolde - haben schon selber eine Familie gegründet, der Jüngste ist der Sohn Simon. Seine Familie bedeutete dem Franz alles, seine sieben Enkelkinder ergötzten sich gerne an Opas Witz und Humor.
Im Laufe seines Lebens entpuppte sich beim Hanzer Franz immer mehr das große Interesse für alles Alte. So erwarb er Gegenstände und Hauseinrichtungen von früher, die er weiter verkaufte, um seine bescheidene Pension etwas aufzubessern. Viele Antiquitäten behielt er aber für sich und richtete im Dachboden seines Hauses ein Heimatmuseum ein, das er jedem Interessierten gerne mit viel fachkundigem, selbst erworbenem Wissen erklärte. Sein ruhiges, verständiges Wesen bot auch die beste Voraussetzung für ein weiteres Hobby, das Zimmergewehrschießen, von dem er immer wieder Pokale als bester Schütze seiner Klasse nach Hause brachte.
Unvergessen bleibt der Franz auch mit seiner Ziehharmonika, deren Spiel er sich selber beibrachte und mit der er zu Hause und bei verschiedenen Anlässen für gute Stimmung sorgte.
Ein Dank für dieses gelungene Leben bedeutete die zahlreiche Beteiligung beim Begräbnis, bei welcher der Verstorbene, von dem noch fünf der sechs Schwestern leben, nach der Einsegnung vom Trauerhaus in Hof zur St. Jakobskirche begleitet wurde. Den Sterbegottesdienst zelebrierte Ortspfarrer Mag. Hansjörg Sailer, der das angenommene persönliche Kreuz, wie bei Franz, als Brücke zum ewigen Leben bezeichnete. Die Angehörigen sprachen passende Texte, und der Männerchor intonierte die Messgesänge. Pfarrer Josef Wieser aus Oberlienz, ein Cousin des Verstorbenen, leitete mit Diakon Andreas Rauchegger die Beerdigung auf dem Friedhof. Dabei neigten sich drei Vereinsfahnen während der Bläserweisen vom guten Kameraden ins offene Grab und verabschiedeten einen Menschen, dessen Wesen und Lebenswerk in lieber Erinnerung bleiben werden. KS