Nach dem festlichen Einzug von der Volksschule zur Dreifaltigkeitskirche -begleitet von der Musikkapelle, der Schützenkompanie und den Jungschützen sowie den geladenen Ehrengästen - feierte der Jubilar mit Dekan Josef Huber den Jubiläums- und Dankgottesdienst. Die musikalische Gestltung oblag dem Kirchenchor Strassen. Anschließend fand die traditionelle Fronleichnamsprozession statt.
Danach fanden die Festreden vor der Kirche statt und Mitglieder des Pfarrgemeinderates und Pfarrkirchenrates hatten eine Agape vorbereitet. Die geladenen Gäste wurden anschließend beim Festessen im Landgasthof Lenzer verwöhnt und und alle unterhielten sich beim gemütlichen Zusammensein. Am Abend spiele die Bundesmusikkapelle Strassen das Fronleichnamskonzert im Volksschulhof. Zahlreiche Musikfreunde sowie die Festgäste lauschten den Klängen. Zur gleichen Zeit fand die Häuserbeleuchtung für den Jubilar statt und die von der Landjugend gemachten Feuersymbole erfreuten die vielen Besucher.
Dekan Josef Huber
Dekan Josef Huber aus Lienz verliest das 4. Evangelium.
Begrüßung durch Vizebürgermeister Ing. Karl Mair
Im Namen der politischen Gemeinde Strassen darf ich hier einige Begrüßungsworte an Euch alle hier zu richten.
Nachdem wir heute den Jubiläumsgottesdienst und die Fronleichnamsprozession feiern durften, darf ich Euch alle hier anwesenden im Namen der Gemeinde Strassen recht herzlich begrüßen und vor der Dreifaltigkeitkirche auf das herzlichste willkommen heißen.
Ein besonderer Gruß gilt unserem heutigen Zelebranten und Jubilar Herrn Pfarrer Peter Bodner! - Ein herzliches Grüß Gott;
Ein weiterer Gruß gilt dem Herrn Dekan Josef Huber sowie den gekommenen ehrwürdige Schwestern!
Willkommen heißen darf ich auch unsere Ehrenbürger und Ehrenringträger sowie die Gemeinderäte, die Vertreter des Pfarrkirchenrates und Pfarrgemeinderates sowie die Vertreter der örtlichen Vereine. Ein besonderer Gruß sei erlaubt an die anwesenden Geschwister und Verwandten des Jubilars sowie dessen Köchinnen und seine Freunde.
Auch die anwesende Strassener Bevölkerung und die auswärtigen Gäste seien gegrüßt.
Leider nicht teilnehmen am heutigen Fest kann unser Bürgermeister Friedrich Wieser, der Kapellmeister Franz Wieser sowie die geladenen Pfarrer von Strassen und auch einige geistliche Schwestern, die sich alle somit entschuldigen lassen.
Liebe versammelten Festgäste!
Sehr geehrter Herr Pfarrer Peter Bodner!
Vielen jungen Leuten unserer Gemeinde ist der Jubilar eher nicht so bekannt, wie auch ihm in unserer Gemeinde viele Personen inzwischen unbekannt sein dürften.
So darf ich kurz seinen Lebenslauf streifen.
Peter Bodner kam nach dem Ableben seines Vaters Johann am 03.09.1958 auf die Welt und stammt von der Familie Bartler in Heising. Er besuchte vier Jahre die Volksschule in Strassen und wie es damals in den 60 iger Jahren üblich war, kamen Patres in die Volksschule und suchten zusammen mit dem Pfarrer und dem Lehrer besonders begabte Schüler aus, um in das Gymnasium zu gehen. Der damals sehr bekannte "Kuckuckspater" Pater Ackermann - war dem 12 jährigen Buben - dem Bartler Peter - wohl angetan und so übersiedelte in das Missionsprivatgymnasium nach Bischofshofen, wo er 1978 maturierte. Gleich darauf ging er in das Priesterseminar nach Innsbruck, in weiterer Folge in das Priesterseminar nach Paris und kehrte wieder zurück nach Innsbruck. Nach sechs Jahren Vorbereitung wurde er zum Priester geweiht und feierte vor 25 Jahren, also am 17. Juni 1984 in seiner Heimatgemeinde die Primiz.
Nach Kooperatorjahren - 2 Jahre in Jenbach - 4 Jahre in Prutz und 3 Jahren in Lienz wirkte er für 3 Jahre als Pfarrer in Tristach. Es folgten 9 Jahre Pfarrer in Kolsass, davon auch 4 Jahre zugleich in Weer. Schließlich übersiedelte er in die Pfarre St. Pirmin nach Innsbruck und ist jetzt in der Pfarre der Hl. Familie in Wilten West und gleichzeitig als Krankenhausseelsorger in Natters im Einsatz.
Lieber Jubilar!
Wir gratulieren Dir heute sehr herzlich zu dem Jubiläum, verbinden damit zugleich aber auch unseren Dank für Deinen Einsatz und Dein Wirken. Auch wenn Du nicht direkt in unserer Gemeinde eingesetzt bist , so schließen wir die leise Bitte an: Bleib in Gedanken und im Gebet für unsere Gemeinde mit Deine Heimatgemeinde verbunden.
In diesem Sinne wünschen wir Dir, lieber Jubilar weiterhin alles Gute, beste Gesundheit und Zufriedenheit, sowie Gottes Segen.
Ansprache von Pfarrgemeinderatsobmann Herbert Mair
Ansprache zum 25jährigen Priesterjubiläum von Peter Bodner am Fronleichnamstag 2009
Sehr geehrter Jubilar Peter, liebe festlich versammelte Gemeinde!
Auf der ganzen Welt gibt es ungefähr 400.000 Priester, die Ordensleute mit eingerechnet. Und während ich darüber nachdenke über die Zahl und die vielfältigen Aufgaben eines Priesters, berühren mich schon die Inhalte des heutigen Festes.
Da kam mir der Gedanke, dass wir eigentlich ein großes Fest der Treue feiern - ein Fest der Treue Gottes zu uns Menschen, der Treue der Menschen zu Gott und der Treue der Menschen untereinander. Wir feiern verschiedene Arten von Jubiläen:
in der Ehe, auf dem Arbeitsplatz, in verschiedenen Vereinen und natürlich auch Priesterjubiläen. Und ich meine, ein Jubiläum ist ein Fest menschlicher Treue, die heute nicht mehr so selbstverständlich ist.
Die Treue im Leben eines Priesters ist Ausdruck für Opferbereitschaft. Es ist die Liebe zu den Menschen, die Kraft und Mut geben, immer wieder neu anzufangen und das einmal gesprochene Ja-Wort immer wieder zu erneuern.
In seiner Treue spricht Gott auch heute zu uns, er schenkt uns seine Nähe, begleitet und beschützt uns und was auch immer passiert, welche Irrwege oder Umwege wir gehen, er schenkt uns Menschen, die von seiner Liebe erzählen. Auch du, lieber Peter, hast diese göttliche Treue durch mehrere Menschen erfahren dürfen. Hier denke ich vor allem an deine Eltern und Geschwister, an manche Priester aus deiner Heimatpfarre, die prägend für dein Leben waren. Sicher hast du auch heute Menschen um dich, die dir helfen, die Nähe und Treue Gottes zu spüren. Und wie viele Menschen haben durch dich, lieber Peter, und durch deine Hände schon die liebe und Treue Gottes erfahren dürfen: bei der Spendung der Taufe, bei der Feier der Eucharistie, beim Verkünden des Wortes Gottes, bei unzähligen Hausbesuchen, bei Krankensalbungen, in Gesprächen und im Sakrament der Beichte.
Theologiestudenten beschrieben einmal ihr persönliches Bild eines Pfarrers und sie verglichen seine Rolle mit verschiedenen Berufen, z. B. mit Architekten, Dirigenten, Managern und Seiltänzern, natürlich auch mit dem Guten Hirten. Ich würde sagen, Peter, du bist wie ein Busfahrer im Busunternehmen der Firma Gott & Sohn. Unser hoch geschätzter Altbischof Reinhold Stecher hat anlässlich einer Priesterweihe diesen Beruf auf den Priester angewendet.
Das Wort "Bus" ist eine Abkürzung des lateinischen Begriffes "omnibus" und bedeutet: "für alle". Bischof Stecher sagte:
"Die Kirche vertraut euch keine Rennwagen und keine Privatlimousinen an, sondern einen Omnibus, ein Fahrzeug für die vielen, die an den Haltestellen des Lebens warten. Ihr müsst als Seelsorger diesen Führerschein machen, der für das Privatauto reicht nicht aus." Du, lieber Jubilar, hast in 25 Priesterjahren vielen Menschen an den Haltestellen des Lebens - bei Geburt und Tod, bei Hochzeiten und in Stunden der Trauer - die Tür des Busses geöffnet. Du warst da an den Lebenswenden für Erfolgreiche und Gescheiterte, für kirchliche Insider und ruhelos Suchende.
Ein Busfahrer Gottes hat auch dafür Sorge zu tragen, dass der Tank rechtzeitig wieder gefüllt wird, damit die Fahrt des Lebens zügig weiter gehen kann. Bischof Stecher sagte weiter: "Ihr kennt eure Tankstellen: das Eintauchen in die Tiefe der Eucharistie, das Leben mit der Schrift, die Gemeinschaft mit Mitbrüdern. Eine dieser Stellen hat immer offen.
Und das Wichtigste in der Firma Gott & Sohn: Wir haben einen herrlichen Chef! Er sagt zu seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: "Ich nenne euch nicht mehr Angestellte. Ihr seid meine Freunde (Joh.15,15)".
Bischof Stecher charakterisiert den Busunternehmer so:
"Dieser Chef sitzt nicht in einem fernen himmlischen Büro, sondern er ist neben euch. Er greift helfend ins Steuer, er ist eine ständige Ermutigung und Beruhigung. Er ist beim Start da und bei den Haltestellen, wo die Türen aufgehen. Er ist in der unübersichtlichen Kurve des Schicksals bei euch, im Tunnel der Enttäuschungen und auf dem Glatteis der schwierigen Fragen der Zeit und der Menschen. Und er wartet am Ziel.
Lieber Peter, du wirst heute sicher noch viele Worte des Dankes hören. Auch ich möchte im Namen der Pfarrgemeinde von Strassen Danke sagen:
Danke für die gut gestalteten Fahrstunden in der Firma Gott & Sohn - Danke für deine Treue und das Gebet in deinem Priesterberuf -
Danke, dass du das Fronleichnamsfest und die Fronleichnamsprozession mit uns in Strassen gefeiert hast � wir wissen es zu schätzen. An diesen Dank schließen wir einige Bitten:
Zuerst an Gott: Er möge dir noch viele erfüllte und gesegnete Jahre im Weinberg des Herrn schenken, dass du lieber Jubilar Manches von dem, was du in 25 Jahren Priestertum an Gutem ausgesät hast, aufgehen und Frucht bringen siehst.
Jetzt eine Bitte an dich, lieber Jubilar Peter:
Bitte - sei einfach Mensch, der offen ist für Gott, seine Botschaft ins Heute übersetzt und im eigenen Glauben auf der Suche bleibt - der ehrlich und aufrecht seinen Weg geht und die Macht seines Amtes nicht missbraucht - der seine eigenen Bedürfnisse ernst nimmt und sich Pausen verschafft für Freundschaft und Stille und der auch sich und anderen Fehler erlaubt. Wir, liebe Festgemeinde, wollen aber auch der Aufforderung des Herrn Folge leisten und darum bitten und beten, dass Gott wieder mehr Priesterberufungen schenkt.
Denn: die Ernte ist groß - der Arbeiter aber sind nur wenige.
Mag. Peter Bodner hat vor 25 Jahren mit uns in seiner Heimatgemeinde Strassen am 17. Juni 1984 seine Primiz gefeiert. Es war das letzte Fest dieser Art. Es war ein großartiges Fest, an das wir alle noch gerne zurückblicken.
Vergeltsgott!
Geschenküberreichung
Lieber Peter!
Zur Erinnerung an dein Priesterfest in deiner Heimatgemeinde Strassen möchten wir dir von der politischen Gemeinde und Pfarrgemeinde diese Orgelpfeifen der alten Orgel von unserer Pfarrkirche St. Jakob d. älteren überreichen. Sie sollen dich symbolisch mit deiner Heimat Strassen verbinden. Sie mögen dir aber auch die Angst und die Gleichgültigkeit von der Seele blasen und dich immer daran erinnern, dass du den rechten Ton findest. (PGO Herbert Mair)
PGO Herbert Mair posiert mit dem Jubilar Pfr. Peter Bodner, unserem Ehrenbürger, Akad. Maler Prof. Oswald Kollreider und Vizebürgermeister Ing. Karl Mair.
Familienfoto
Pfarrer Peter Bodner im Kreise seiner Geschwister und Verwandten.
Predigt von Pfr. Peter Bodner
Liebe Mitchristen meiner Heimatgemeinde,
Fronleichnam, ein Fest des Danksagens. Dafür, dass Gottesdienst für uns Christen zwar heißt, wir versammeln uns um gemeinsam zu beten und zu singen und all unsere Anliegen vor Gott zu tragen, aber eigentlich bedeutet, dass Gott uns dient. Wir danken für Gottes Dienst an uns. Dieser Dank dafür, dass er Großes an uns tut, ist der Hauptgrund dafür, dass es mein persönlicher Wunsch war, den 25. Jahrestag meiner Priesterweihe nicht sosehr als Jubiläum mit euch zu feiern, sondern als gemeinsamen Dank. Ich für meinen Teil, weil er mich in diesen 25 Jahren durch Höhen und Tiefen begleitet hat - ich sage bewusst nicht "getragen", sondern "begleitet". Und ich will mich hier nicht hinstellen um euch vorzuschwärmen, wie wunderschön diese Jahre gewesen seien und dass ich mir über die Richtigkeit der damaligen Entscheidung, diesen Weg zu gehen, niemals unsicher gewesen wäre, sondern ich stehe da als ein Christ wie ihr, der genauso wie ihr alle letztlich nur vertrauen kann, dass Jesus zu seinem Wort steht und wirklich bei uns ist, alle Tage. Ich bin mir sicher: Jeder, ob Mann oder Frau, Jugendlicher oder Kind, jeder, der sich auf den Weg mit Jesus einlässt, erlebt Zeiten des Hochgefühls, wo wir uns ihm ganz nahe fühlen und wissen: es ist gut so, aber es gibt eben auch Wegstrecken, auf denen es mühsam wird und wo er unendlich fern scheint und unbegreiflich bleibt.
"Gottvertrauen", dieses Wort haben damals am Vorabend meiner Primiz hier in Strassen die Jugendlichen eindrucksvoll mit Texten und Liedern Buchstabe für Buchstabe durchmeditiert und als Schaubild entstehen lassen. Dieses Bild hat sich mir unvergesslich eingeprägt und ist mir oft in den Sinn gekommen, gerade in schwierigen Zeiten.
Dafür, dass mich diese Pfarrgemeinde im Glauben zutiefst geprägt hat, und dafür, dass ich hier meine religiösen Wurzeln habe, möchte ich Gott und euch heute danken. Und dafür, dass es hier und in all den Pfarrgemeinden, in denen ich bisher tätig war, Leute gibt, die sich als Christinnen und Christen in ihrem Leben und Familienstand und Beruf nicht weniger bewähren als wir Priester, sondern oft unter wesentlich herausfordernderen Bedingungen. Der erste Dank geht also dahin, dass Gott uns Menschen zu Großem befähigt, wenn wir ihm vertrauen.
Danken möchte ich zweitens auch für die Erinnerungen an Strassen, die ich in mir trage.
Die Art zum Beispiel, wie hier die religiösen Festtage begangen wurden und werden, ist eine der schönen und tragenden Erinnerungen, die mich mit Strassen verbinden. Feierlich, fromm, aber "ka Gitschusade".
Es sind aber nicht nur die schönen Erinnerungen an Strassen, die mich geprägt haben. Auch die anderen, und die sind nicht weniger bedeutsam. Das Verwurzelt sein in einer ganz normalen Familie mit einer nicht ganz unproblematischen Geschichte trägt sicher viel dazu bei, dass ich ein Priester geworden bin, der Menschen nicht an ihrem Idealbild misst - wie sie zu sein hätten und wohin ich sie möglichweise erziehen müsste -, sondern auf die Realität schaut. Und dem entsprechend bin ich auch nicht zu haben für religiöse Schwärmereien und fromme Sprüche, sondern von einer gewissen Skepsis geprägt, die ich von meiner Mutter geerbt habe. Sie und meinen Vater und die liebe Toute besuche ich regelmäßig hier am Friedhof, und damit verbunden manchmal auch das Elternhaus. Die menschlichen Wurzeln also, die mich nicht wie einen hochmütigen Baum in den Himmel wachsen lassen, sondern im wahrsten Sinn des Wortes am Boden halten, sind es auch, die hier sind. Ist es nicht schön, als Christ glauben zu dürfen, dass ich vor Gott so sein darf wie ich bin, sicher immer verbessernswert, aber auch mit meinen Fehlern und Schwächen zumindest für ihn liebenswert? Ich denke, das ist ein noch viel tieferer Grund, warum wir heute gemeinsam dankbar Eucharistie feiern. Fronleichnam bringt dies in Form der Prozession feierlich zum Ausdruck, worum es im Innersten geht: Gott bleibt nicht in seinem ruhigen Tabernakel und nicht in der herrlichen Dreifaltigkeitskirche und wartet dort, bis wir zu ihm kommen, er lässt sich hinaustragen zu den Menschen, dorthin wo sie leben. Er geht sicher auch selber, aber oft lässt er sich tragen durch menschliche Hände, auf menschlichen Füßen in menschlicher Gestalt. Darin besteht nicht nur meine priesterliche Würde und Aufgabe, sondern auch die eure. Es ist mir eine Ehre, in solchen Dienst gerufen zu sein.
Um euch aber jetzt nicht zu langweilen und um unserem Fest die gewohnte Strassener Zügigkeit zu belassen, möchte ich zum Abschluss kommen, indem ich sage: Fronleichnam 2009, ein Fest des Dankes, den wir gemeinsam vor Gott bringen, und ich freue mich, dies heuer mit der Pfarrgemeinde zu tun, aus der ich stamme und der ich aus ganzem Herzen wünsche, auch in Zukunft, auch in Zeiten der Priesternot, nicht nur eine Gemeindebevölkerung sondern eine Glaubensgemeinschaft zu sein, in der man sich als Mensch akzeptiert fühlen kann.