Di17.Mär

Feldpost vom Bergmann Flor (21.08.1944)

Am 17. März 2009 hat Franz Bodner - Brunner - Herrn Florian Bergmann einen Feldpostbrief, datiert vom 21. 8. 1944,an den einstigen Absender zurückgebracht. Der Brief lag also 65 Jahre bei Brunner und beim "Ausmisten und Durchstöbern alter Unterlagen " wurde dieser einzigartigen Brief dem Florian Bergmann zurückgegeben.

Florian Bergmann hat diesen Brief ins Gemeindeamt gebracht und die Erlaubnis gegeben, den Brief zu veröffentlichen. Der Brief enthält keine Angabe über den Aufenthaltsort - Flor sagte aber, dass er ihn in Rumänien geschrieben habe. Jedes Schriftstück musste zuest von der Kompaniekanzlei gelesen werden und erst nach deren Freigabe wurde er - also am 02.9.1944 - verschickt.

Absender ist "Soldat Bergmann Florian" Feldpostnummer 024 14/B

Geschrieben hat er diesen Brief an Johann Bodner - Brunner Strassen - Sillian - Osttirol.

Der Brief

Zum Verständnis betreffend der Personen:

Feldpostbrief von Bergmann Florian an Johann Bodner "vlg. Häusler" Johann Bodner war damals zu Brunner als Verwalter, da die Brüder Adolf und Peter sowie Knecht Wastl aus Obertilliach im Kriegseinsatz waren.

Der Inhalt des Briefes

"Lieber Freund!

Will dir wieder einmal einige Zeilen schreiben und sende dir die herzlichsten Grüße in die schöne Heimat. Ich weiß es nicht genau, ob ich dir für deinen Brief schon gedankt habe, wenn nicht, dann danke ich dir heute recht tausend mal. Hoffe, dass dich diese paar Zeilen recht gesund und wohlauf erreichen. Auch ich bin gesund und geht es mir so halbwegs gut. Jetzt haben wir hier wenigstens einmal schönes Wetter bekommen, was für uns die größte Wohltat ist. Wie ich erfahren habe, war bei euch auch immer schlechtes Wetter. Ich hoffe, dass auch ihr jetzt schönes Wetter bekommen habt, damit ihr die Früchte gut einbringen könnt. Du, Hans, wenn es dir möglich ist, schicke mir noch die Adresse vom Wastl auch die Postleitzahl. Habe ihm auf die eine Adresse geschrieben und nie eine Antwort bekommen.

Bin neugierig, ob ich einmal euren Adolf oder Peter treffe. Aber einen Bekannten zu treffen ist hier nicht so leicht. Muss wieder Schluss machen und lass auch du wieder einmal etwas hören. Nochmals viele Grüße an Dich und an alle im Hause sendet Freund Flor."

Das Original der Feldpost

feldpost 02

Anmerkung: Drei Wochen nach diesem Brief wurde Florian Bergmann verwundet. Als Spähtrupp (vier Mann) sind alle auf eine Mine getreten und es wurde ihm der linke Unterschenkel abgerissen. Bergmann Florian sagte heute:" Der Unterschenkel war abgerissen, als wie er mit einer Taxenhacke abgetrennt worden wäre". Splitter waren auch im rechten Schienbein. Ein Jahr zuvor wurde er durch einen Steckschuss in das linke Knie verwundet. Trotzdem - die Kugtel blieb im Knie stecken und wurde nicht herausoperiert - musste er wieder an die Front.

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