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Gedenken an Jakob Troyer - vlg. Hanzer

Auf dem Bergbauernhof zu Hanzer in Fronstadl kam er 1926 als zweites von zehn Kindern zur Welt. Die karge Zwischenkriegszeit, seine frühe Einberufung zur deutschen Wehrmacht 1943 und die Erlebnisse in Krieg und Gefangenschaft prägten ihn zu einem Menschen, dessen Autorität und Durchsetzungswillen meist im Vordergrund standen und den weichen Kern verdeckten. Bald nach der Heimkehr im August 1945 absolvierte er die Landwirtschaftschule in Lienz, um wegen des Soldatentodes seines älteren Bruders Johann 1943 später den Hof zu übernehmen. Hierauf fand er für einige Jahre Arbeit im Bergwerk Panzendorf und später in Mitterberg am Hochkönig. 1956, im gleichen Jahr, als seine Mutter starb, übernahm er den elterlichen Hof und schloss ein Jahr später die Ehe mit Maria Webhofer von Panzendorf, aus der zehn Kinder hervorgingen, die er mit Strenge zu tüchtigen Menschen erzog. Eine so große Familie konnte der Bergbauernhof natürlich nicht ernähren, weshalb Jakob einem Nebenerwerb als Säge- und Bauarbeiter bis zu seiner Pensionierung 1987 nachging; im gleichen Jahr übergab er auch den Hof seinem jüngsten Sohn Karl.

In mehrfacher Weise brachte sich der "Hanzer Joggl" auch in die Dorfgemeinschaft ein, sei es als jahrzehntelanger Feuerwehrmann, als Mitglied der Schützenkompanie, der Schützengilde und des Kameradschaftsbundes sowie als Fähnrich der Musikkapelle 1986-1992. Couragiert deklarierte er sich in früheren Jahren als Mitglied der SPö. Führungsarbeit leistete er als Obmann der Ortsstelle des kath. Familienverbandes 1969-1972 und des Kriegsopferverbandes seit 1984 durch mehr als 20 Jahre. Ein fleißiger Besucher war er bei den Seniorennachmittagen, wo er sich gern beim Kartenspiel unterhielt. Jahrzehntelang pflegte er auch seine persönliche Chronikarbeit, indem er zu verschiedenen Themen, z. Bsp. Priester- und Ordensberufe in Strassen, umfangreiche Daten sammelte. In den letzten Jahren machten ihm altersbedingte Gesundheitsprobleme immer mehr zu schaffen, sodass er ca. ein Jahr im Wohn- und Pflegeheim Lienz und wiederholt auch im Bezirkskrankenhaus verbringen musste, wo er am 13. Okt. im 83. Lebensjahr verstarb.

Viele Ortsbewohner und Auswärtige beteiligten sich am Gebet für den im Heimathaus Aufgebahrten und am Begräbnis. Beim Sterbegottesdienst, zelebriert von Dekan Cons. Franz Hofmann für den verhinderten Ortspfarrer, sang der Männerchor erhebende Lieder, und Sohn Gebhard nahm in sehr persönlichen Worten vom Vater Abschied. Bei der Beerdigung intonierte die Bläsergruppe passende Weisen und die Fahnenabordnungen der Schützen, Feuerwehr, Musikkapelle, Schützengilde und des Kameradschaftsbundes zeigten mit ihrem letzten Fahnengruß am offenen Grabe, dass der "Hanzer Joggl" in der Erinnerung vieler lebendig bleiben wird. KS

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