Di12.Aug

Pfarrer Josef Trojer verstorben

Am 12. August 2008 ereilte uns die Nachricht, dass der in Strassen aufgewachsene Pfarrer , Monsignore Josef Trojer, in Baumkirchen verstorben ist. Sein Schulkollege Schett Anton - Schupfer - und eine Abordnung aus Strassen feierten mit ihm noch am 19. Dezember 2007 in Baumkirchen den 90-iger.

Bei der Beerdigung in Baumkirchen am 16. August erwiesen dem Verstorbenen die Fahnenabordnungen der Musikkapelle, Schützenkompanie sowie Feuerwehr und insgesamt 33 Leute mit Bürgermeister Friedrich Wieser und Pfarrgemeinderatsobmann Herbert Mair aus Strassen die letzte Ehre.

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Aufbahrung in der Pfarrkirche

Der Verstorbene Priester, der 50 Jahre in Baumkirchen als Pfarrer tätig war, war in der Pfarrkirche aufgebahrt und zahlreiche Gläubige trugen sich in das Kondolenzbuch ein.

Auferstehungsgottesdienst

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Im Klosterhof der Don Bosco Schwestern fand das Requiem statt. Bischof Manfred Scheuer und Dekan Martin Ferner konzelebrierten mit 31 Geistlichen und Diakonen den Auferstehungsgottesdienst, welcher von Kirchenchor und des Musikkapelle Baumkirchen musikalisch umrahmt wurde.

"So viele Menschen - wie beim Begräbnis unseres Pfarrers - hat es Baumkirchen noch nie gegeben!" war die einhellige Meinung vieler Baumkirchner. Mitglieder der Musikkapelle und der Feuerwehr Baumkirchen trugen beim Leichenzug durch das Dorf den Sarg bis zur Pfarrkirche.

Letzte Ruhestätte

pfarrer j trojer 04"Pfarrer Josef Trojer war ein allseits beliebter Seelsorger. Durch sein humorvolles und geradliniges Wesen hat er sich viele Freunde geschaffen - er war bei Jung und Alt gleichermaßen geschätzt und geehrt." (Text aus der Parte)
Daher wurde er im alten Friedhof - rechts neben der Kirchtüre der Pfarrkirche - im Priestergrab beigesetzt. An der Südseite der Kirche befindet sich das Grab seines Vaters Anton (Trojer Lehrer) und seiner Schwester Hilda (Hilda Lehrerin)

Großer Gott wir loben dich.
Herr wir preisen deine Stärke.
Vor dir neigt die Erde sich
und bewundert deine Werke.

 

 

 

 

 

Sein letzter Wunsch

pfarrer j trojer 05Der letzte Wunsch von Pfarrer Josef Trojer war, oberhalb der Eingangstüre beim Widum ein Bild malen zu lassen, da fast alle Häuser in der Umgebung Heiligenbilder angebracht haben.

So wurde das "Bild vom guten Hirten" - das Original ist in der Pfarrkirche in Axams - seinem Wunsch entsprechend auf die Fassade des Widums gemalen.

Am 12. August wurde ihm ein Foto in das Hospiz nach Innsbruck zur Begutachtung gebracht. Nachdem der Maler dieses Bildes mit seiner Arbeit fertig war, entschlief Pfarrer Trojer zwei Stunden später.

 

 

 

 

Grabrede von PGO Herbert Mair

Geschätzte Trauergemeinde!

Pfarrer Josef Trojer hat das Ziel seines Lebens erreicht.

Bei uns in Strassen in Osttirol ist dieser wertvolle Seelsorger bekannt als "Lehrer Pepe", da sein Vater als Schuldirektor in Strassen wirkte. Am 17. April 1949 feierte er in unserer Gemeinde seine Primiz und er hätte gerne sein 60-jähriges Priesterjubiläum bei uns in Strassen im kommenden Jahr gefeiert. So war er mit Strassen in Gedanken immer verbunden. Gerne kam er nach Osttirol, um gemeinsam mit uns die Priesterfeste und Priesterjubiläen zu feiern.

Äußerlich haben wir unseren Lehrer Pepe verloren. Innerlich bleibt er aber mit dem Reichtum seines Lebens bei uns. Die Erinnerung an die vielen gemeinsamen Stunden kann uns niemand mehr nehmen. Das viele Gute, das er in unser Leben brachte, kann nicht mehr sterben. Er hinterlässt es uns als sein Geschenk.

Wir Strassener möchten heute auch danken " zuerst Gott für seinen Ruf und seine Hilfe. Wir, die Freunde aus Strassen sagen Dank für alles, was er uns als Glaubenszeugnis und Glaubensfreude geschenkt hat. Sein Gutsein im Alltag hat ihn wertvoll und liebenswert gemacht für uns. Es macht ihn jetzt wertvoll und liebenswert bei Gott. Da wir uns als gläubige Menschen über den sichtbaren Tod hinaus mit unserem Verstorbenen verbunden wissen, können wir ihm jetzt auch ein liebevolles "Aufwiedersehen" sagen. Er hat sein Zuhause und Daheim im himmlischen Paradies gefunden.

Gott, der Herr, schenke ihm ewige Heimat.

Pfarrer Msgr. Josef Trojer in Baumkirchen begraben

Bericht im Osttiroler Boten

Josef Trojer, der in Strassen aufwuchs, war fast 50 Jahre Pfarrer in Baumkirchen. Die Begräbnisfeier war getragen von Dankbarkeit gegenüber dem beliebten Priester.

pfarrer j trojer 06Am 12. August gab Msgr. Josef Trojer, Pfarrer von Baumkirchen, nach kurzer schwerer Krankheit im 91. Lebensjahr nach 59 Priesterjahren sein Leben dem Schöpfer zurück. Diese Nachricht erfüllte nicht nur seine 94-jährige Schwester und Haushälterin Anna sowie Ziehschwester Zita mit Familie, sondern ganz Baumkirchen mit Trauer, auch viele Bekannte in der Heimatgemeinde Strassen zeigten sich vom unerwarteten Tod betroffen. In den letzten Wochen waren die körperlichen Kräfte des ältesten aktiven Pfarrers der Diözese zusehends geschwunden, sodass er sich in die Tiroler Hospizgemeinschaft begab, wo er nach einwöchigem Aufenthalt friedlich entschlief.
Den verstorbenen Ortspriester bahrte man in der Pfarrkirche Baumkirchen auf, und am Samstag, 16. August, wurde ihm ein Begräbnis zuteil, das geprägt war von tiefer Wehmut, aber auch großer Dankbarkeit. Ganz Baumkirchen mit allen Vereinen nahm teil, eine Abordnung aus Strassen war mit dem Bus gekommen, eine große Priesterschar, angeführt von Bischof Dr. Manfred Scheuer, und mehrere geistliche Schwestern nahmen bewegenden Abschied. Vor dem Begräbnis um 10 Uhr wurde der Sarg mit dem Verstorbenen in den Klosterhof der Don Bosco Schwestern von Baumkirchen, deren geistlicher Konsulent er war, überführt. Dort wohnte eine große Trauergemeinde der Einsegnung und dem feierlichen Requiem bei, das Bischof Scheuer mit der Geistlichkeit konzelebrierte, von Kirchenchor und Musikkapelle musikalisch mitgestaltet wurde und in seinem Inhalt eine Zusammenfassung des Lebens und Wirkens von Josef Trojer darstellte.

"Pfarrer Trojer war ein Geschenk Gottes, der seinem Herrn vor allem im Säuseln des Windes begegnet ist und mit seinem frohen Glauben und seiner kurzen, aber gut verständlichen Verkündigung Zugang zu allen Menschen hatte", würdigte der Bischof den Verstorbenen. Im Kyrie und in den Fürbitten baten Kinder und Vertreter der Pfarrgemeinde, dass das Glaubensvorbild des Pfarrers weiterwirken möge. Das Evangelium vom Guten Hirten lag Pfarrer Trojer besonders am Herzen, ließ er doch in den letzten Wochen gleichsam als Vermächtnis am Pfarrwidum ein solches Bild von einem Künstler malen. "Pfarrer Trojer pflegte den Kontakt zu allen Menschen, vornehmlich den Kindern, Alten und Notleidenden und strahlte viel Liebe und Güte aus", erinnerte Dekan Martin Ferner in seinem Nachruf, "sein aufrechter Gang spiegelte seine feste religiöse überzeugung wider, mit der er den Glauben weitergab."

Nach dem Requiem begleitete ein langer Trauerzug den sterblichen Leib durch das Dorf. Beim Eingang der Pfarrkirche vollzog der Bischof den Begräbnisritus und während des Liedes vom Guten Kameraden verneigten sich die Fahnen der Traditionsvereine von Baumkirchen und Strassen vor dem Sarg. Die Abschiedsworte des Bürgermeisters von Baumkirchen Josef Schindl zeugten von großer Dankbarkeit: "Mit Pfarrer Trojer wird ein Stück Identität von Baumkirchen begraben. Er war ein Priester voll innerer Ruhe und Bescheidenheit und doch Offenheit, Herzlichkeit und Humor, eine Autorität im Guten." PGO Herbert Mair von Strassen dankte auch im Namen von Bgm. Friedrich Wieser, dass der "Lehrer Pepe", wie Pfarrer Trojer in Strassen liebevoll genannt wird, immer mit der Heimatgemeinde verbunden blieb, wenn es ihm auch nicht mehr vergönnt war, dort das 60-jährige Priesterjubiläum im Jahre 2009 zu begehen. Im Ehrengrab rechts vom Kircheneingang fand der Priester seine letzte Ruhestätte.

Josef Trojer wurde 1917 in St. Veit in Defr. geboren und verbrachte sein Kindheit in Strassen. Nach dem Gymnasium Paulinum in Schwaz und dem durch Kriegseinsatz unterbrochenen Theologiestudium in Brixen vollendete er das Priesterstudium am Canisianum in Innsbruck und wurde 1949 zum Priester geweiht. Den Kooperatorjahren in Dölsach, Zirl und Telfs folgten fast 50 Jahre als Pfarrer in Baumkirchen. Trojers Vater Anton war 34 Jahre Schulleiter der VS Strassen, wo auch seine Schwester Hilda 30 Jahre als Lehrerin und zuletzt als Schuldirektorin wirkte. Josef Trojer erhielt anlässlich seines 40-jährigen Priesterjubiläums 1989 die Ehrenbürgerschaft von Baumkirchen und zu seinem 90. Geburtstag am 19. Dez. 2007 den kirchlichen Ehrentitel Monsignore. KS

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