In seinem Heimathaus in Tassenbach wurde er aufgebahrt. Zahlreich waren die Gebets-Besuche, die auch der trauernden Gattin Theresia und ihrer Familie das Mitgefühl aussprachen. Und erst recht wurde die Begräbnisfeier, bei der sich ein langer Trauerzug unter den Konduktgesängen der Männer und Trauermärschen der Musikkapelle von Tassenbach zur St. Jakobskirche bewegte, zu einer Kundgebung, welche der Persönlichkeit und dem Schaffen des Verstorbenen gerecht wurde. Das Requiem, zelebriert von Ortspfarrer Mag. Hudson Lima Duarte, Msgr. Dr. Franz Mayr sowie Diakon Johann Huber und gesungen vom Kirchenchor, bereicherten die Familienangehörigen mit sehr passenden Beiträgen. Auf dem Friedhof nahmen alle Vereine, in denen Peter gewirkt hatte, mit dem letzten Fahnengruß Abschied: Musikkapelle, Freiwillige Feuerwehr, Kameradschaftsbund und eine kaum endende Zahl von Jagdkameraden, die den letzten Bruch ins offene Grab legten.
Wie Blitzlichter leuchteten in den vielen Gesprächen an den Trauertagen und im Lebenslauf, beim Gottesdienst von Tochter Elisabeth vorgetragen, die Lebensstationen des Verstorbenen auf. 1936 in Sillian als zweites Kind geboren, übersiedelten seine Eltern Pius und Rosa kurz nach Kriegsbeginn 1939 nach Tassenbach. Dort übernahmen sie den Sägewerksbetrieb des Peter Ortner, vlg. Graber, des einzigen Bruders von Rosa, der mit seinem Fahrrad in Sillian tödlich verunglückt war. Im Feber 1945 starb Mutter Rosa nach langer Krankheit, und für den achtjährigen Peter und seine vier Geschwister begann eine schwere Zeit, die sich erst durch Aloisia Webhofer als Haushaltshilfe und "Ersatzmutter" zum Guten wendete.
Nach acht Jahren Volksschule in Strassen und weiteren zwei Jahren Handelsschule in Lienz stieg Peter in den väterlichen Sägewerksbetrieb ein und führte ihn bis zum Brand 1988, der das Sägewerk völlig einäscherte. Durch schwierige Auflagen kam es zu keinem Wiederaufbau und Peter arbeitete noch als Frächter bis zur Pensionierung. In all diesen Jahren als Holzhändler lernte er viele Menschen kennen, manche Freundschaft hielt durch Jahrzehnte. 1962, das neu erbaute Wohnhaus war bezugsfertig, gründete Peter mit Theresia Webhofer von Marer in Bichl, einer jüngeren Schwester der Haushaltshilfe Aloisia, seine eigene Familie. Aus ihr gingen vier Kinder hervor, auf die er wegen ihrer Tüchtigkeit berechtigterweise stolz war. Auch seinen acht Enkelkindern zeigte er sich als verständnisvoller Opa, der auf fast 45 erfüllte Ehejahre zurückblicken konnte.
Seine vielseitigen Talente und Fähigkeiten stellte er mehrfach auch der öffentlichkeit zur Verfügung. Seit 1951 bei der Musikkapelle, ließ er dort verschiedene Schlaginstrumente erklingen, war 1988-1992 sogar Obmann und spielte früher beim Kirchenorchester die Bassgeige. Im gleichen Jahr trat er auch der Feuerwehr bei und war mehrere Jahre Gruppenkommandant von Tassenbach. Als Gründungsmitglied der Sportunion wirkte er 1972-1991 im Ausschuss, davon 1974-1981 als Obmannstellvertreter und durch 12 Jahre als sehr agiler Eisschießsektionsleiter. Weitere Funktionen waren: Ausschussmitglied des Fremdenverkehrsverbandes Strassen 1966-1975, Aufsichtsratsobmann der Raiffeisenkasse Strassen 1967-1972, Jagdpächter durch drei Jahrzehnte sowie Gemeinderat 1980-1992.
Peter Weiler war ein sehr geselliger Mensch, der mit jedem ins Gespräch kam und seiner besonderen Leidenschaft, der Jagd, später der Fischerei sowie einer Karterrunde zahllose Stunden widmete. Ihm war auch eine angeborene Wehrhaftigkeit zu eigen, die ihm selbst und seinen Mitmenschen das Leben nicht immer leicht machte. Er zeigte sich auch als religiöser Mensch mit Realitätssinn, dem in den letzten Jahren die Betreuung von Altpfarrer Cons. Hermann Dobler im Widum Abfaltersbach ein besonderes Anliegen war. Als abschließende Hörnerweise erklang bei der Beerdigung das "Näher mein Gott zu dir"; es gab dem Verstorbenen Geleit in eine bessere Welt, uns Hinterbliebenen hält sie die Erinnerung an einen wertvollen Menschen wach. KS