1927 begann seine irdische Lebensbahn als sechstes von achtzehn Kindern der Großfamilie zu Valtner in Heising. Der Pflichtschule folgte im Herbst 1945 die Tischlerlehre bei Ingenuin Huber in Messensee, die ihn auch dazu befähigte, beim Neubau des Elternhauses zu Valtner kräftig mitzuhelfen. 1960-1972 verdiente er seinen Lebensunterhalt im Sägewerk des Franz Bürgler-Garber und wechselte nach dessen Unfalltod in die Tischlerei Wieser, wo er bis zu seiner Pensionierung 1992 beschäftigt war. Aber auch im Ruhestand half er trotz eines schweren Herzinfarkts vor zehn Jahren in der eigenen Landwirtschaft nach Kräften mit und stellte in seiner Werkstatt viel Brauchbares her.
Seine Familie, die er 1957 durch die Heirat mit der Erbtochter Anna Kraler begründete, wodurch er auch Bauer zu Tischler wurde, bedeutete ihm alles. Er war seinen elf Kindern ein herzensguter Vater und hatte besondere Freude mit seinen 20 Enkelkindern. Umso schmerzlicher war für ihn der Verlust seines Sohnes Hans, der 1986 zusammen mit seiner Freundin auf der Felbertauernstraße ohne Schuld tödlich verunglückte. Jakob war ein tiefgläubiger Mensch, der in seiner großen Familie viel Wert auf Gebet, Zusammenhalt und Frieden legte. Aber auch die Dorfgemeinschaft dankt ihm seine Mitarbeit, hat er doch über 60 Jahre bei den Schützen und der Freiwilligen Feuerwehr gedient.
Nach seinem unerwarteten Tod am 25. Feber im 79. Lebensjahr gaben ihm viele Dorfbewohner beim Gebet im Heimathaus und Begräbnis die letzte Ehre. Das vom Kirchenchor mitgestaltete Requiem in der St. Jakobskirche feierten Ortspfarrer David Shankland, der in seinem Nachruf die Lebensaufgabe des Einzelnen für die Gemeinschaft betonte, und Pfarrer Stefan Bodner von St. Veit, früher ein Nachbar von Tischler in Heising. Diese Gemeinschaftsbezogenheit zeigte sich besonders bei der Beerdigung auf dem Friedhof, wo die Feuerwehrkameraden Aufstellung genommen hatten, sich die Schützen mit der Ehrensalve verabschiedeten, die Musikkapelle das Lied vom guten Kameraden intonierte und drei Vereinsfahnen sich ins offene Grab senkten.
Mit dem Tischler Vater Jakob Valtiner ist ein redlicher, bescheidener und dankbarer Mensch von uns gegangen. Seine religiöse Lebenseinstellung spiegelt sich in seinen Gedichten wider, die er bei manchen Veranstaltungen vorgetragen hat und fallweise auch im Osttiroler Bote abgedruckt waren. In einem spricht er zu uns gleichsam als Vermächtnis:
Geh den Weg, den Gott dir zeigt,
ist steinig er und oft nicht leicht,
hab Vertrauen, fasse Mut,
Gottes Weg ist immer gut.
KS