Schon vor Jahrhunderten hatte sich an diesem Standort eine Kapelle erhoben, die 1638 vergrößert wurde. Da mit der Zeit auch dieser Bau zu klein wurde, trug man die Kapelle bis auf ihre Grundmauern ab und begann mit einem Neubau, der am 7. August 1784 durch den Fürstbischof von Brixen, Josef Graf von Spaur, eingeweiht wurde. Baumeister war Thomas Mayr aus Lienz, der den Rundbau bereits 1766 fertig gestellt hatte. Der Innenraum ist aufgrund seines erhebend-feierlichen Ambientes bestens für Hochzeiten geeignet. Die Rundkuppel der Kirche wird von der Laterne mit acht rechteckigen Fenstern gekrönt. Weitere acht große Fenster mit unterbrochenen Konvexbögen sowie ein Fenster an der Portalfront erhellen den Raum. Die acht Felder der Kuppel wurden im Jahr 1768 vom Brixner Hofmaler Franz Anton Zeiller mit Fresken verziert. Die acht Stuckmedaillons der Wandpfeiler zeigen Szenen aus dem Alten Testament. Im Presbyterium umrahmen Engel das IHS-Zei-chen, außerdem sind die Evangelisten mit ihren Symbolen abgebildet. Alle drei Altäre des Sakralbaus sind Werke aus dem Jahre 1770. Das Altarbild (1778) des Hochaltars, ein Werk Johann Mitterwurzers, hat 5 die Krönung Mariens durch die 3 Heiligste Dreifaltigkeit zum Thema. Die Heiligenstatuen zeigen jakobus den älteren, Petrus, Paulus und Franz Xaver. DieAltarbilderder Seitenaltäre haben links den Tod des hl. Josef und rechts den Tod des hl. Franz Xaver zum Inhalt. Die barocke Kanzel am vordersten rechten Pfeiler ist reich mit Ornamenten geschmückt. Ihr Pendant links bildet ein Glasschrein mit einer Marienfigur. Die Orgel aus dem frühen 20. Jahrhundert wurde 1992 renoviert. Der kleine Kirchturm beherbergt drei Glocken.
Die traumhafte Lage mit ihrer unvergleichlichen Kulisse und das feierliche Ambiente des spätbarocken Baus sind überzeugende Argumente, in der Filialkirche zur Heiligsten Dreifaltigkeit in Strassen den Bund fürs Leben zu schließen.
Von Claudia Funder aus JOURNAL 02-03/06