Di19.Apr

Die Tischler-Mutter ist heimgegangen

Ein begnadetes Alter hat sie erreicht, Maria Aichner von Tischler in Messensee. Mit 95 Jahren war sie die drittälteste Gemeindebürgerin von Strassen. Doch in den letzten Monaten ging ihre Lebenskraft zu Ende. Nach aufopferungsvoller Pflege in der Familie ihrer jüngsten Tochter Bernadette sowie liebevoller ärztlicher und priesterlicher Betreuung, schloss sie am 19. April friedlich ihre Augen.

maria aichnerKein spektakuläres Leben hat sie hinter sich, doch ein ungemein wertvolles. 1910 zu Hörmer in Heising geboren, erlernte sie dort die Arbeit in Haus und Feld. Wie allen ihren Geschwistern war auch ihr das musikalische Talent geschenkt, sodass sie rund 30 Jahre beim Kirchenchor sang, immer eine Stütze beim Volksgesang war und auch als Marketenderin in der von ihrem Bruder Josef Wieser geleiteten Musikkapelle diente. Im November 1939 schloss sie mit Franz Aichner von Tischler den Bund der Ehe, noch im vergangenen Herbst konnten beide Eheleute das seltene Fest des 65-jährigen Hochzeitsjubiläums begehen und der Tischler-Vater steht nun schon im 99. Lebensjahr.

Fünf Kindern schenkte sie das Leben und ihre ganze Sorge. Neben dem Haushalt betreute sie die kleine Landwirtschaft, da der Tischler-Vater einem Zusatzerwerb nachging. Als ihr älterer Sohn Franz seine eigene Familie gründete, übersiedelte sie mit ihrem Mann in den eigens errichteten Zubau, wo beide einen ruhigen Lebensabend verbrachten und gerne von Kindern und Enkeln besucht wurden. Solange die Füße trugen, war sie eine eifrige Gottesdienstbesucherin.

In einem erhebenden Begräbnis, angeführt von Ortspfarrer David und Altpfarrer Cons. Hermann Dobler, sowie ihrem geistlichen Neffen Pfarrer Cons. Peter Mayr und dem Pfarrer von Ebbs, nahmen viele Menschen von der Tischler-Mutter Abschied. Pfarrer David sprach davon, dass nur die ewige Heimat im Himmel unsere Sehnsucht stillen kann, während Peter Mayr Leben und Wirken seiner Tante anschaulich schilderte. Die Bläsergruppe der Musikkapelle gab der Einsegnung im Heimathaus und dem Sterbegottesdienst in der St. Jakobskirche eine hehre Stimmung, am offenen Grab intonierte der Kirchenchor das Magnifikat und Grablied. Schon in der Kirche hatte Schwiegersohn Thomas in poetischen Worten ausgedrückt, was die Tischler-Mutter erwartet:

Geh nur beruhigt, Mame, und lass los, was du hältst. Mach dich offen für das Wunder deiner Auferstehung. Streck deine Hände aus. Geh nur beruhigt, dein Engel führt dich zu Jesus Christus, zum ewigen Leben in Freude und Frieden.

KS

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