In den Jugendjahren brachte sich Franz bei einem Maurermeister die wichtigsten Berufskenntnisse bei und konnte so bei vielen Hausbauten und Renovierungen sein handwerkliches Geschick unter Beweis stellen und auch den notwendigen Lebensunterhalt verdienen. Der Zweite Weltkrieg, von dem er nach mehreren Einsätzen in Österreich verwundet heimkehrte, brachte für ihn eine einschneidende Veränderung, denn sein älterer Bruder Hans, der Hoferbe, blieb in Russland vermisst. So konnte er den Tolderhof übernehmen, musste sich aber um einen Nebenerwerb umsehen, den er bis 1973 in der Garber Säge und später bis zur Pensionierung im Betonwerk Nageler fand.
Ein Glücksjahr bedeutete für ihn die Hochzeit 1954, die er mit Anna Walder von Tädler in Sillianberg feierte. Seine Frau schenkte ihm nicht nur acht Kinder, sondern war ihm auch eine besonders tüchtige Helferin in Haus, Hof und Feld. Obwohl dem Tolder Vater seine Familie, in welcher der christliche Glaube gelebt wurde, alles bedeutete, setzte er sich auch für die Dorfgemeinschaft ein, zum Beispiel seit 1939 bei der Feuerwehr. Den Lebensabend verbrachte er mit seiner Frau im Kreise der Familie des ältesten Sohnes Hans, seine Freude waren seine tüchtigen erwachsenen Kinder und 19 Enkelkinder. Im hohen Alter war ihm noch die Feier zweier begnadeter Feste vergönnt: 2001 die Vollendung des 90. Lebensjahres und 2004 die Goldene Hochzeit. Dann zeigten sich immer mehr die Gebrechen des Alters, welche schließlich am 19. Jänner, dem 51. Hochzeitstag, zum friedlichen Heimgang führten.
In seiner geliebten Bauernstube wurde er würdig aufgebahrt und mit zahlreichen Gebets-besuchen geehrt, ebenso durch einen langen Begräbniszug von Heising zur St. Jakobskirche. Das vom Kirchenchor und den Angehörigen mitgestaltete Requiem feierte Ortspfarrer David mit dem St. Veiter Pfarrer Stefan Bodner, einem ehemaligen Nachbarn. Auf dem Friedhof verabschiedeten sich die angetretenen Feuerwehrkameraden, ihre Fahne und die von Tessenberg sowie jene der Schützenabordnung von Strassen neigten sich beim Lied vom guten Kameraden der Bläsergruppe ins offene Grab.
Voll christlicher Hoffnung war die Aussage des Priesters, dass nämlich das erfüllte Leben des Tolder Vaters aufgenommen wird in Gottes Herrlichkeit. KS