Herausragende Tatsachen in der hundertjährigen Geschichte der Strassener Wehr sind ihre Führungspersönlichkeiten, die zahlreichen dramatischen Einsätze und die rasante Weiterentwicklung der Löschgeräte.
Das verheerendste Brandjahr war 1911, damals wurden Knapper, Untergartler, Hattinger, Sexter und Stockbrugger sowie Mesner, weiters in Bichl-Engeler, Hanzer (Futterhaus) und Steidler ein Raub der Flammen. Der letzte Großbrand geschah 1995, als Groadner in Heising in Feuer stand. Bei insgesamt 125 Brandeinsätzen, davon 23 mal in Nachbargemeinden, kämpfte die Wehr gegen das rote Element, wobei in den ersten Jahren noch die Kirchenglocken zum Einsatz riefen, heutzutage aber mit Funkalarmierung und Tankwagen die Kameraden ungleich schneller und effizienter gegen Feuer und Naturkatastrophen auftreten können.
Neben dieser kurzen Rückschau ließ Kommandant OBI Franz Bodner auch das arbeitsreiche vergangene Vereinsjahr Revue passieren. Den vollen Einsatz der Führung und vieler Kameraden verlangte die Fertigstellung des neuen Feuerwehrhauses und dessen feierliche Segnung am 11. August 2002. Nicht vergessen wurde natürlich auf die Weiterbildung in Lehrgängen, auf übungen und Schulungen sowie die Präsenz bei verschiedenen Bewerben. Fünf Kameraden besuchten Lehrgänge in der Feuerwehrschule Innsbruck, und an sieben internen Abenden standen Referate über Aufgaben und Geschichte der Wehr auf dem Programm. 20 Gruppenübungen nebst der Frühjahrs- und Herbsthauptübung waren als normales Jahresprogramm ebenfalls zu bewältigen. Erfolgreich zeigten sich wieder die Bewerbsgruppen, die beim Nassbewerb in Nikolsdorf und bei den Landesbewerben in Münster und Südtirol zweite, dritte und vierte Ränge einheimsten, ebenso zwei zweite Plätze beim Freundschaftsbewerb in Winnebach. Brandfälle gab es 2002 keine, einige Florianijünger waren aber bei einem technischen Einsatz und Kaminbrand in Aktion. Bei kirchlichen und weltlichen Anlässen rückte die Fahnenabordnung 13 mal aus, die ganze Wehr hat sich von Johann Bürgler, Lenzerwirt, der 61 Jahre der Wehr angehörte, beim Begräbnis am 28. September verabschiedet. Mit dem Katholischen Familienverband führte man wieder eine Blutspendeaktion durch.
Nach Ablauf der fünfjährigen Funktionsperiode stand die Neuwahl der Vereinsführung auf dem Programm. Bgm. Friedrich Wieser zollte der Führung und allen Kameraden ein großes Kompliment für ihren Einsatz in den vergangenen Jahren, speziell aber zur Errichtung des Feuerwehrhauses. Der Bürgermeister konnte den nahezu einstimmig wiedergewählten Kommandanten Franz Bodner und dessen Stellvertreter Heinz Golmayer um die Wahlannahme bitten. Kassier bleibt Josef Huber und Schriftführer Bernhard Bodner.
Besonders tüchtige Feuerwehrleute, wie Oswald Mayr (Staffinger), Johann Notdurfter, Meinrad Mair, Anton Schett (Schupfer), Gebhard Fuchs und Josef Mair (Pangratz), beförderte der Kommandant zu Oberlöschmeistern, Peter Paul Weiler, Anton Moser, Josef Valtiner sowie Alfons Bodner zu Hauptlöschmeistern. AFK Hans Viert-1er beförderte Zugsführer Jakob Schett zum Oberbrandmeister und nahm auch die Ehrung von Anton Moser, Peter Paul Weiler und Anton Schett mit dem Verdienstzeichen des Bezirksverbandes in Bronze vor.
Anerkennende Worte hörte man in den Wortmeldungen der Ehrengäste, wie von Kommandant Anton Brunner (Vertreter der Nachbarwehren), Georg Glahn (Rotkreuzstelle Sillian) und Kontrollinspektor Erich Pfurtscheller (Gendarmerieposten Sillian). Ehrenmitglied, AltKmdt. Peter Weiler, hob nochmals die großen Leistungen der Wehr in den vergangenen 100 Jahren hervor, die aber nur durch den Segen von oben und die vorbildliche Kameradschaft möglich gewesen seien. Kommandant Bodner, der in seinem abschließenden Dank auch die Frauen speziell erwähnte, bat um das Zusammenwirken aller für das anstrengende heurige Feuerwehrjahr, in welchem der Bezirksfeuerwehrtag in Strassen stattfindet. Weiters werde man die Restaurierung der Feuerwehrfahne abschließen und auch die Festschrift rechtzeitig fertig stellen, damit die 100-Jahr-Feier im Mai würdig über die Bühne gehen kann. KS