Do25.Apr

Einweihung der neuen Orgel in der St. Jakobskirche

Die Brüstungsorgel mit zehn Registem ist ein Werk der Firma Pirchner aus Steinach. Am Vorabend gaben Mag. Raimund Runggaldier und der Kirchenchor ein Orgelkonzert. Den Festgottesdienst mit Orgelweihe am 7. April zelebrierte Bischof Dr. Alois Kothgasser, der auch verdiente kirchliche Mitarbeiter und langjährige Chorsänger ehrte.

neue orgelAm ersten Adventsonntag 2000 erklang die neue Orgel der St. Jakobskirche erstmals beim Sonntagsgottesdienst. Verschiedene Umstände und zuletzt auch der Terminkalender des Bischofs brachten es mit sich, dass erst ca. eineinhalb Jahre später die Einweihung erfolgte. Umso freudiger harrte man des kirchlichen Festtages am Weißen Sonntag und scheute auch nicht die Mühen einer gediegenen Vorbereitung.

Bei strahlendem Wetter und unter Marschklängen der Musikkapelle, weiters begleitet von Schützenkompanie und Jugendvertretem mit Banner, erfolgte der Einzug der Geistlichkeit vom neu erbauten Mesnerhaus zur fahnengeschmückten St. Jakobskirche. Vor dem mit Fichtenborte gezierten Portal wurden der Bischof und seine geistlichen Begleiter von zwei Kindern mit einem Gedicht und Blumenstrauß begrüßt. Ebenfalls Worte des Willkommens sprach Bgm. Friedrich Wieser, der sich über das gelungene Werk freute. In Dankbarkeit erinnerte er an den im April 2000 verstorbenen Ortspfarrer Cons. Rudolf Trenker, der nach anfänglichen Bedenken das Orgelprojekt mittrug, und im Stillen sogar das Geschenk der Gemeinde zu seinem 70. Geburtstag, nämlich 50.000 S (=3.633,65 €), für die neue Orgel gespendet hatte.

Um 10 Uhr begann das festliche Hochamt, vom Bischof und seinem Diakon Christian Tschaikner sowie Ortspfarrer David Shankland und Pfarrer Stefan Bodner von St. Veit (aus Strassen stammend) in Konzelebration gefeiert und von zahlreichen Ministranten assistiert. Der Kirchenchor unter der Leitung von Alfred Schett sang, begleitet an der Orgel von Mag. Runggaldier, die wohlklingende "Missa brevis" von Michael Haydn und brachte bei der Gabenbereitung das jubelnde "Jauchzet dem Herrn" von F. Mendelssohn-Bartholdy zum Klingen.

Drei Gedanken gab der Bischof in seiner Festpredigt zum überlegen: Dem Aufruf des Papstes zum Gebet für den Frieden im Heiligen Land solle eifrig entsprochen werden, und der zweite Sonntag der Osterzeit, nun als Fest der göttlichen Barmherzigkeit begangen, sei Anlass, mit allen Mitmenschen barmherzig umzugehen. Dann verglich er das harmonische Klingen der vielen Orgelpfeifen mit der christlichen Pfarrgemeinde. Erfreulich sei auch die Tatsache, dass durch die Mitarbeit und Spendenfreudigkeit vieler die Kosten bereits bezahlt seien. Deshalb gelte allen Gläubigen und natürlich dem Orgelbaumeister und seinem Team ein großes Vergeltsgott.

Nun vollzog der Bischof die feierliche Orgelweihe, indem er die Segensgebete sprach und vom Mittelgang aus die Orgel mit Weihwasser besprengte und mit Weihrauch heiligte. Gleichsam als Festhymne, verfasst von Hilda Außerleclmer, deklamierte hierauf die Hauptschülerin Simone Mair die Freude der Pfarrgemeinde über die neue Orgel, welche als Antwort ihre jubelnden Klänge ertönen ließ. Dem Credo folgten die passend formulierten, von Chorsängern vorgetragenen Fürbitten, in denen u. a. für den notwendigen Nachwuchs und für die verstorbenen Organisten und Kirchenmusiker gebetet wurde.

Vor dem Schlusssegen erfolgte die Ehrung verdienter kirchlicher Mitarbeiter und langjähriger Kirchenchorsänger. Zuvor war noch Pfarrgemeinderatsobmann Herbert Mair an den Ambo herangetreten. Er gab seiner Freude und seinem Dank bewegten Ausdruck. Er streifte die Geschichte der alten und neuen Orgel in der St. Jakobskirche und meinte, eine Orgel sei kein musikalischer Selbstzweck, sondern diene der Verkündigung und Auslegung des Wortes Gottes, somit seiner Verherrlichung, und das Ziel ihrer Botschaft sei ebenfalls die Menschen zu erfreuen, zum Mitsingen beim Gottesdienst anzueifern und manchmal auch den Staub der Angst und Gleichgültigkeit von ihren Seelen zu wirbeln.

Ortspfarrer David zollte seinerseits für das große Werk allen Anerkennung, ebenfalls den zu Ehrenden. Der Bischof überreichte die Urkunden an Adolf Aichner und Anton Schett für ihren großen Einsatz zum Gelingen der Umbauarbeiten, weiters an Marianne Wiesen für 25-jährige Mesner-, Reinigungs- und Kirchenschmuckdienste in der St. Jakobskirche. Als langjährige Kirchenchorsänger ehrte man Martha Mair und Albert Male (25 Jahre), Margaretha, Karl und Alfred Schett (30 Jahre), Lidwina Bodner (35 Jahre), Theresia Weiler (40 Jahre), Waltraud Mair (45 Jahre) und Maria Joas, Töniger (55 Jahre). Während der Bischof mit persönlichen Worten die Urkunden überreichte, ließ Runggaldier in feinen Melodien die Orgel sprechen, passend für jeden der Geehrten.

Mit dem feierlichen Bischofssegen, dem vom Volk gesungenen "Großer Gott" mit überchor und dem mächtigen Postludium der Orgel endete ein musikalisch ungemein festlich gestalteter Gottesdienst, wie er wohl selten in der St. Jakobskirehe begangen wurde.

Vor dem Gotteshaus warteten schon die Musikkapelle mit ihren Marschklängen und die Schützenkompanie, die Geistlichkeit und Gäste durch eine Salve ehrte. Für alle war eine Agape vorbereitet. Bischof Kothgasser suchte das Gespräch nicht nur mit den Verantwortlichen der kirchlichen und politischen Gemeinde, sondern mit vielen einfachen Menschen. KS

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