Di28.Apr

Anton Bergmann - Troger Tone - zum Gedenken

Am 27. April erklang heuer zum zweiten Mal das Zügenglöckchen, es galt diesmal Anton Bergmann, vlg. Troger Tone von Hintenburg, der unerwartet im 86. Lebensjahr im Krankenhaus Lienz verstarb.

Er wurde in der Friedhofskapelle aufgebahrt, und bei beiden Seelenrosenkränzen in der St. Jakobskirche trafen sich zahlreiche Besucher zum gemeinsamen Gebetsgedenken. Auch beim Begräbnis am letzten Apriltag ließen es sich viele Strassener und auch Auswärtige nicht nehmen, dem Tone das letzte Geleit zu geben. Kirchenchor und Angehörige sorgten für die würdige Gestaltung des Requiems, das Seelsorgeraumpfarrer Mag. Hansjörg Sailer zelebrierte. Die Totenfeier endete mit den Segensgebeten beim Sarg in der Kirche, weil eine Urnenbeisetzung zu einem späteren Zeitpunkt im engsten Familienkreis vorgesehen war.

Im seinem Nachruf schilderte der Priester die wichtigsten Lebensstationen des Verstorbenen. Als jüngstes von zwölf Kindern - nur seine 86-jährige Schwester Paula lebt noch - wurde Tone zu Troger in Hintenburg geboren und verbrachte die Kindheit in sehr bescheidenen Verhältnissen. Gegen Ende des 2. Weltkrieges, in dem seine Brüder Franz und Seppl an der Front fielen und Hans sowie Florian als Invaliden heimkehrten, wurde er als 15-Jähriger zum Ausbildungsdienst in Kärnten eingezogen - ein Kampfeinsatz blieb ihm Gottlob erspart.

Sein beruflicher Weg führte ihn anfangs ins salzburgische Mitterberg, wo er als Knappe im Kupferbergwerk arbeitete. Später verdiente er seinen Lebensunterhalt in der Stallbaumer Mühle in Abfaltersbach, in einem Sägewerk in Tassenbach und bei mehreren Baufirmen.

1963 schloss er den Lebensbund mit Anna Lukasser von Mittewald und konnte mit ihr in das ab 1962 erbaute Eigenheim in Hintenburg einziehen. Aus der Ehe gingen die drei Kinder Franz, Gerda und Klaus hervor, die heute tüchtig in ihrem Beruf stehen und mit zwei Enkeltöchtern den Opa erfreuten. Leider wurde die Ehe nach über 20 gemeinsamen Jahren geschieden, weshalb Tone die beiden letzten Lebensjahrzehnte großteils allein mit seinem älteren Sohn in seinem Hause verbrachte.

Beim Tone verbarg sich unter der rauen Schale ein weicher, guter Kern, dem auch Humor und Lachen nicht fremd waren. Sein handwerkliches Geschick bewies er immer wieder, wenn er zur Hilfe bei Waldarbeit, Hausbau und bäuerlichen Tätigkeiten gebeten wurde. Mehrere Jahre war er auch Mitglied bei der Schützenkompanie und Freiwilligen Feuerwehr.

Zeitlebens blieb er seinem Knappenleben verbunden, indem er die heilige Barbara, die Schutzpatronin der Bergleute, verehrte. So ließ er zwei Barbara-Statuen schnitzen, eine für den Herrgottswinkel zu Hause, die andere vermachte er dem Knappenverein in Mitterberg, an dessen Barbara-Feier am 4. Dez. er mehrmals teilnahm.

In den letzten Lebensjahren wurde Tone trotz robuster Natur von altersbedingten Leiden heimgesucht. Der unerwartete Tod seiner ehemaligen Frau am 7. März im Alter von 83 Jahren in Sillian hat ihn wohl sehr getroffen. Nur wenige Wochen später folgte er ihr nach plötzlicher schwerer Erkrankung ins Jenseits nach. Gott schenke ihm den ewigen Frieden. KS

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