Di21.Mai

Musikkapelle führte durch 190 Jahre Vereinsgeschichte

Das Festkonzert am 11. Mai bildete den Auftakt zum Jubiläumsjahr 2019 und unterhielt die Zuhörer im voll besetzten Kultursaal mit anspruchsvoller Blasmusik.

Mit einem passenden musikalischen Paukenschlag, der „Musica Gloriosa“ von Alfred Bösendorfer, begann die Bundesmusikkapelle Strassen ihr Fest- und zugleich Eröffnungskonzert der Saison 2019. Schon die fanfarenartigen Klänge und schönen lyrischen Passagen gaben diesem festlichen Werk den gebührenden Reiz, aber auch die erstmalige weibliche Leitung der Kapelle durch die Maturantin Anna-Lena Mair, die mit Ende Mai ihren im September begonnenen Dirigierkurs an der Landesmusikschule Lienz abschließt. Der folgende bekannte Konzertmarsch „Mens Sana in Corpore Sano“ von Geert Sprick, ab nun mit Alexander Bodner am Dirigentenpult, vermittelte in den schönen Melodien der Klarinetten und dem feinfühligen Spiel der Tenorhörner das Motto jedes musikalischen Tuns: Nur wenn die innere Einstellung passt, kann auch das Musizieren mit all seinen Ansprüchen gelingen. Zum ehemaligen Landeskapellmeister Florian Pedarnig hat die Strassener Kapelle, begründet durch Ehren-Kpmst. Franz Wieser, eine starke Verbindung, an die sie mit dem Potpourri „Bei uns in Tirol“ erinnerte. In bekannten, verschieden besetzten Melodien führt der Komponist durch die Jahreszeiten, die er im langsamen mächtigen Schluss des „Wohl ist die Welt so groß und weit“ als feierlichen Jahresrückblick ausklingen lässt.
Die rasche Umstellung auf anders klingende Musik wurde den Zuhörern beim Konzertwerk „Highland Cathedral“ zugemutet, das Michael Korb und Uli Roever komponierten und Siegfried Rundel für Blasmusik arrangierte. Die großteils homophonen Klänge, der Dudelsackmusik nachempfunden, ließen der Fantasie freien Lauf, wenn man sich dabei die majestätische St. Jakobskirche, thronend auf weit sichtbarem Hügel, vorstellte. Jetzt waren die Musikanten bereit für den Höhepunkt des ersten Konzertteiles, die „Fest-Ouvertüre“ von Franz von Suppè, arr. von Anton Mader, welche sie dem bekannten Operettenkomponisten zum 200. Geburtstag widmeten. Zur Entlastung für diesen vollen Einsatz hörte man hierauf ein Polka-Potpourri von Slavko Avsenik, arr. von Siegfried Rundel, das „Stelldichein in Oberkrain“: Flotte Polkas, wie „Trompetenecho“ oder „Auf der Autobahn“ sind hier zu einem wohlklingenden, rhythmisch angenehm dahingleitenden Ganzen verbunden.

Nach der Pause warb der Konzertmarsch „Sympatria“ von Thomas Asanger für ein Heimatland ohne menschliche, soziale und religiöse Ausgrenzungen, zeigte aber im folgenden Konzertwerk „…und der Rest ist Österreich“ von Florian Moitzi, dass das Leben nach dem 1. Weltkrieg – musikalisch ausgedrückt durch Fragmente der Kaiserhymne, Harmonien in Moll und den abrupten Trommelschluss – alles eher als diesen Wunschvorstellungen entsprach. Dafür gab es unmittelbar darauf für die anwesenden Frauen zum Muttertag ein vielfältiges Geschenk mit Barock-, Pop- und Jazz-Elementen, wenn sich die Musikanten im „Concerto d’Amore“ von Jacob de Haan für alle Liebe bedankten. Noch einmal durften die Musikanten ihr ganzes Können unter Beweis stellen, denn „The Lion King“ präsentierte die musikalischen Hits der gleichnamigen Filmmusik von Elton John & Hans Zimmer, arr. von John Higgins. Dass Musik in ihren verschiedenen Ausdrucksformen durch alle Jahrhunderte ein wesentlicher Teil menschlicher Kultur ist, drückte die mit interessanten Horn- und Trompetenmelodien ausgestattete Polka „Zeitlos“ von Martin Scharnagl aus.

Zum Abschluss verstreute Obmann Bernhard Weitlaner mehrfache Dankesworte: an das aufmerksame Publikum, weiters an Kapellmeister Alexander Bodner für seine umfangreiche Vorbereitung und exakte Leitung des Konzerts, an Dirigentin Anna-Lena Mair für ihre bestandene Feuertaufe, an Philipp Wieser, der in erfrischender Sprache und mit viel Information moderierte, sowie an den Musikanten Jakob Schett, der in den vergangenen Monaten für das Notenarchiv ein perfektes Verwaltungsprogramm installiert hat; letztere erhielten auch ein kleines Präsent. Die unermüdlich applaudierenden Zuhörer erreichten noch zwei Zugaben, mit denen die Musikanten in flottem Marschrhythmus ihren bereichernden Konzertabend abrundeten. KS

Fotos Karl Schett

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