So14.Jan

Anton Joas (73), Strassen, † 15. Dezember 2023

Obwohl eine schwere Krankheit sein Leben beeinträchtigte, war er der Familie ein fürsorglicher Vater und hatte Freude an allerlei Tätigkeiten.

Bei seinem letzten Weg vom Trauerhaus „Thurner“ in Bichl zur St. Jakobskirche und während der Begräbnismesse wurde vielen Teilnehmern das schwere, aber unverzagte Leben des „Thurner Tone“ bewusst. Der Männerchor Strassen, das Mitwirken der Angehörigen und nicht zuletzt die aufbauenden Worte von Pfarrer MMag. Hansjörg Sailer gaben der Abschiedsfeier eine besondere Note. Großneffe Maximilian trug zu Beginn den Lebenslauf des Verstorbenen vor.

Einfache Kindheit und Jugend
Anton wurde 1950 als jüngstes von sieben Kindern seiner Eltern Gertraud und Josef Joas in Außervillgraten geboren und wuchs behütet am Oberkoflhof auf. Von den Entbehrungen der 50er Jahre und seiner achtjährigen Volksschulzeit erzählte Tone gerne. Als Jugendlicher und Erwachsener scheute er keine Arbeit und unterstützte neben seinen Tätigkeiten auf Baustellen und als Raupenfahrer seine Tanten auf dem Bauernhof zu Thurner in Strassen/Bichl. Nach der Übernahme dieses Hofes 1975 konnte er seine Liebe zu den Tieren und die Freude an der Landwirtschaft richtig ausleben.

Eigene Familie
Auf einem Ball lernte Anton 1978 seine große Liebe, die Nachbarstochter Notburga Aßmayr von Hanzer in Bichl, kennen und heiratete sie vier Jahre später. Die beiden jungen Eheleute steckten viel Arbeit in den Ausbau des Thurnerhofes und betrieben die kleine Landwirtschaft mit Ziegen, Schafen und Hühnern voll Hingabe. Das größte Glück für die beiden waren jedoch ihre vier Kinder Verena, Brigitte, Markus und Stefan, deren Wohlergehen für sie an erster Stelle stand.

Schicksalsschläge
In seinen besten Jahren erkrankte Anton an schwerem Rheuma, was seine Berufstätigkeit einschränkte und schließlich unmöglich machte. In dieser kritischen Lebensphase wurde er von seiner Frau immer fürsorglich unterstützt. Nachdem er die Eltern früh verloren hatte und auch sein Bruder Andreas unerwartet verstarb, musste er im Laufe der nächsten Jahre noch den jähen Tod von weiteren vier Geschwistern verkraften, sodass vom Elternhaus nur noch seine Schwester Maria am Leben ist. Das schwerste Leid traf Anton jedoch im Jahre 2014, als seine geliebte Frau Burgl schwer erkrankte und ihr Leben trotz allem ärztlichen Bemühen nicht gerettet werden konnte.

Starker Lebensmut
Diese großen Verluste nahmen Anton aber nie die Freude am Leben. Viel Kraft schöpfte er aus seinem Glauben und in der Gemeinschaft seiner Familie. Immer konnte er sich auf die Hilfe seiner Kinder verlassen und freute sich besonders auf das Beisammensein mit seinen Enkeln. Gerne arbeitete er mit Holz und war fast täglich beim Brennholz-Spalten anzutreffen. Obwohl die Beschwerden der Krankheit und die Spitalsaufenthalte zunahmen, verlor er nie seinen Humor. Solange er es schaffte, war er stolzes Feuerwehr- und Schützenmitglied. Sein Interesse am Geschehen in der Welt wie auch im Dorf blieb ungebrochen und machte ihn bei Besuchen zum unterhaltsamen Gesprächspartner. Auch seine zahlreichen Fahrten in „sein Alml“, die Volkzeiner Alm, gaben ihm neuen Auftrieb. Als er zuletzt wieder ins Krankenhaus musste, rechnete niemand mit seinem Heimgang.
Die Beisetzung im Ortsfriedhof wurde von der Bläsergruppe, der Freiw. Feuerwehr Strassen mit Tessenberg und der Schützenkompanie Strassen feierlich umrahmt. Nach der Ehrensalve neigten sich beim Lied vom guten Kameraden drei Vereinsfahnen zum Abschiedsgruß ins offene Grab. KS

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