„Schöner geht’s nicht, als dass der Papa, zugleich Feuerwehrkommandant, zu Sohn Florian am Freitag sagt: ,Fahr nach Telfs und mach das Goldene Leistungsabzeichen!‘ Dann hält der todkranke Vater so lange durch, bis der Sohn als Landessieger und Patenkind Patrick ebenfalls mit Gold heimkommen und ihm diesen Erfolg widmen, bevor er am Sonntag die Seinen für immer verlässt“, soweit aus den Worten von Feuerwehr-Landeskurat Dekan Dr. Anno Schulte-Herbrüggen.
Von Feuerwehr begeistert
1979 trat Heinz 19-jährig der Freiwilligen Feuerwehr Strassen bei und diente ihr 42 Jahre lang. Von 1984 an, also 37 Jahre, war er im Ausschuss tätig, seit 2008 als Kommandant. Mit der Anschaffung des neuen Tanklöschfahrzeuges 2019 verwirklichte er sein letztes großes Projekt. Er war aber nicht nur gemeindeintern tätig, sondern wurde 2006 Abschnittskommandant und 2013 Bezirksfeuerwehr-Kmdt.-Stv. Eine lange Liste an absolvierten Lehrgängen zeigt, dass Heinz selber bestens ausgebildet war und seine Kenntnisse u. a. als Vortragender in der Landesfeuerwehrschule Telfs und als Bewerter bei Bezirks- und Landesleistungsbewerben weitergab. Sein unermüdlicher Einsatz wurde mit mehreren Auszeichnungen bedankt, so der Tiroler Ehrenamtsnadel, den Verdienstzeichen des Landes- und Bundesfeuerwehrverbandes, dem Dienstgrad Brandrat und der Verdienstmedaille des Landes Tirol.
Führend bei Jungschützen
Schon 1967, also 8-jährig, wurde Heinz Mitglied der Strassener Jungschützen, die er 15 Jahre als Betreuer leitete. Zehn Jahre war er Bataillons-Jungschützenbetreuer und 20 Jahre, 1988-2008, Bezirksjungschützenbetreuer des Viertels Osttirol, weshalb man ihn 2009 zum Ehren-Bezirksjungschützenbetreuer ernannte.
Familie und Beruf
Heinz wurde 1959 als Sohn von Berta und Hans Golmayer in Oberdrauburg geboren, er hatte noch zwei ältere Schwestern. 1965 zogen seine Eltern mit ihm nach Strassen, wo sie an der Bundesstraße Haus und Tankstelle käuflich erwarben und diese viele Jahre führten. Nach der Grundschule in Strassen besuchte Heinz eineinhalb Jahre das Gymnasium in Bischofshofen. Aber der Drang zu einem praktischen Beruf war so stark, dass er bei der Firma Krautgasser in Sillian die Lehre zum Elektriker absolvierte. Mit Bravour bestand er auch die Prüfung zum Elektromeister und entwickelte sich zur tragenden Stütze der Firma, die er leider später verlassen musste.
1986 heiratete Heinz seine Fini. Auf seine beiden Söhne Florian und Stephan war er sehr stolz, denn sie traten in seine Fußstapfen: Florian ist heute Zugskommandant bei der Feuerwehr, Stephan nach Jahren als Jungschützenbetreuer nun Hauptmann der Schützenkompanie. Seine Frau ist Ehrenkranzträgerin der Schützen.
Vor 15 Jahren trat die Diabetes-Krankheit und seit einem Jahr noch ein Krebsleiden in sein Leben, die seine Tätigkeiten zusehends einschränkten, seinen Lebenswillen aber nicht brechen konnten. In dieser schweren Zeit stand ihm seine Familie und besonders Fini immer tapfer zur Seite.
Dörfliches Staatsbegräbnis
Nach der Einsegnung im Heimathaus bewegte sich der lange Trauerzug zur St. Jakobskirche. Pfarrer Mag. Hansjörg Sailer und der Landeskurat zelebrierten das feierliche Requiem, musikalisch bereichert durch Männerchorgesänge und einen modernen Liedbeitrag von Schwiegertochter Jasmina. Patenkind Patrick Mayr trug den Lebenslauf des Verstorbenen vor, dessen Lebenswerk der Landeskurat in bewegenden persönlichen Worten würdigte. Zur Beisetzung im Friedhof hatten nahezu 50 Fahnengruppen Aufstellung genommen, von denen sich stellvertretend jene von Strassen und vom Bataillon sowie die Landesjungschützenfahne nach Ehrensalve und Kameradenlied der Bläsergruppe ins offene Grab senkten. Bgm. Franz Webhofer bedankte allen Einsatz für die Dorfgemeinschaft, auch die sechs Jahre Gemeinderatstätigkeit 2004-2010. BFK Harald Draxl erinnerte, auch stellvertretend für die anwesenden LFK Ing. Peter Hölzl und LFI Alfons Gruber, an die zahllosen Aufgaben, die Golmayer als führender FF-Funktionär bis zuletzt vorbildlich erfüllte. Auch Landesjungschützenbetreuer Rupert Usel und Alt-Viertel-Kmdt. Hermann Huber gaben dem Verstorbenen die letzte Ehre. KS
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