Sa27.Okt

Holzer Maria verstorben

Ein langer Leidensweg ging zu Ende

Unser Dasein ist geprägt von Freuden und Leiden, und doch kann jeder Mensch selber viel zur positiven Bewältigung seines Lebens beitragen.

Maria Holzer, geb. Aichner, die am 27. Okt. 2012 im 73. Lebensjahr starb, hatte ein großes Maß an Belastungen zu tragen, die sie aber annahm und so ihr Leben meisterte. Schon im Alter von 42 Jahren erkrankte Maria an Multiple Sklerose, die für sie in den folgenden 30 Jahren wachsende Gebrechlichkeit brachte. Mit dem Beistand ihrer Kinder und Verwandten ertrug sie bis zuletzt ihr Schicksal in bewundernswerter Geduld und Tapferkeit.

Ihr war es vergönnt, in der St. Jakobskirche mit den aussagekräftigen Fresken vom Leidensweg Jesu aufgebahrt zu werden. Im Gebet an der Bahre und beim Begräbnis zeigten viele Menschen ihre Anteilnahme. Ihr geistlicher Cousin, Pfarrer Josef Wieser von Oberlienz, leitete Eucharistiefeier und Beisetzung auf dem Friedhof, musikalisch bereichert von Männerchor und Bläserquartett und vertieft durch Lesung, Fürbitten, Danksagung und besinnliches Flötenspiel der nahen Angehörigen.

Ihre Nichte Kathrin ließ noch einmal die Lebensstationen der Verstorbenen aufleuchten.

Da wurde das Moidele, wie es zeitlebens genannt wurde, 1940 mitten im 2. Weltkrieg als erstes der fünf Kinder von Franz und Maria Aichner zu Tischler in Messensee geboren. In dieser harten Zeit musste Maria bald im Haushalt und bei der Feldarbeit mithelfen. Mit Pferdewagen und später mit dem Traktor wusste sie umzugehen. Nach der Volksschule besuchte sie die Haushaltungsschule im Schloss Lengberg, um hierauf mehrere Jahre als Kellnerin in verschiedenen Betrieben ihr erstes Geld zu verdienen. Gerne unternahm sie Reisen und Pilgerfahrten, von denen sie im späteren Leben zehrte. 1968, im Alter von 28 Jahren, heiratete sie den Jungbauern Hans Holzer von Valtner in der Fraktion Hof, dem sie zwei Mädchen und zwei Buben schenkte. Für ihre Familie setzte sie sich mit all ihren Kräften ein, den Kindern stand sie mit Rat und Tat zur Seite, sodass alle ihren Weg im Leben fanden.

Ein neuer Lebensabschnitt begann für sie, als sie 1996 ihre eigene Wohnung in der neu errichteten Siedlungsanlage bezog und sie in ein heimeliges Zuhause verwandelte. Hier erlebte sie trotz fortschreitender Krankheit viele glückliche Momente mit ihren Kindern und den drei Enkelkindern. Um mit ihnen Hochzeiten und Taufen feiern zu können, nahm sie Anstrengungen gern in Kauf. Ein wichtiges Fenster zur Außenwelt öffnete der Fernseher, mit dem sie das Zeitgeschehen aufmerksam verfolgte.

Humor und Lebensfreude waren bis zuletzt ungebrochen. Im Frühjahr erkrankte sie an einer schweren Lungenentzündung, von der sie sich nicht mehr erholte; deshalb musste sie öfters im Krankenhaus Lienz stationär behandelt werden. Dort entschlief sie friedlich im Beisein ihres jüngeren Sohnes Georg, der sie in den letzten Jahren aufopfernd pflegte, unterstützt von Tante Berni und auch vom Sozialsprengel Oberland.

Moidele möge ausruhen von den Lasten des Erdenlebens und Erfüllung finden in der Heimat bei Gott! KS

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