In der Tat würdigten viele Menschen durch Gebetsbesuche im Trauerhaus und die Begräbnisteilnahme Wesen und Schaffen der Troger Mame. Die Angehörigen trugen beim Requiem, das auch Diakon Andreas Rauchegger mitzelebrierte, passende Texte vor. Der Kirchenchor intonierte die Messgesänge und bei der Beerdigung das Magnificat, das die Würde aller Menschen, in diesem Fall der Verstorbenen, vor Gott besingt.
Die 1922 zur Welt gekommene Johanna geb. Walder wuchs als Drittälteste von 13 Kindern auf dem Bergbauernhof Vollgrube am Köckberg in Arnbach auf. Armut, Teilen, Rücksichtnehmen und ein weiter Schulweg prägten ihre Kindheit. Ihren ersten Dienstposten hatte sie beim Felder Bauern in Arnbach, später arbeitete sie in Strassen beim Bannholzer Hof und Strasserwirt. Dort lernte sie ihren Mann Siegfried Bergmann von Troger in Hintenburg kennen.
Nach dem Besuch der Haushaltungsschule gründete sie mit ihm 1953 eine Familie und schenkte neun Kindern das Leben. Alle Liebe und Fürsorge widmete sie den Ihren, für sich selbst stellte sie keine Ansprüche. Besonders stolz war sie auf ihre 25 Enkel und fünf Urenkel.
Als kräftige Frau scheute sie keine bäuerlichen Arbeiten, liebte sogar das Brennholzmachen und hatte ihre Freude am Blumenschmuck beim Haus und Garten.
Der Unfalltod ihres ältesten Sohnes Siegfried 2005 und drei Monate später das Sterben ihres Mannes zehrten sehr an ihrer Lebenskraft, ebenso wie manche Beschwerden des Alters. So nahm sie es dankbar an, dass ihre Tochter Burgl sie zu sich zum Stangeler Hof nach Abfaltern holte und dort die letzten drei Lebensjahre mit Liebe betreute. Zur Entlastung halfen auch ihre anderen Kinder und Schwiegerkinder bei der Pflege mit. In Zufriedenheit und Dankbarkeit gab sie am 15. Juli im 89. Lebensjahr ihr arbeitsreiches und erfülltes Leben dem Schöpfer zurück.
Mit dem Tod der Troger Mame ist Strassen wieder um eine Mutter und Bäuerin der alten Generation ärmer geworden, die mit aufopfernder Hingabe an Familie und Bauerngut in ihrem Leben Unschätzbares geleistet hat. KS