Durch den Verfall der Holzpreise musste Lois die Groadner Säge aufgeben und sich als Stollenarbeiter verdingen, um das Groadner "Hoamatl" zu retten. Sein Ehrgeiz und Fleiß, seine körperliche Kraft und rasche Auffassungsgabe ermöglichten ihm rasch den Aufstieg zum Hilfspolier.
Doch er wurde von schweren Schicksalsschlägen getroffen. 1971 verunglückte sein älterer Bruder Franz 27-jährig als Fernlastfahrer in Italien tödlich. Auch sein ältester Bruder Sepp starb krankheitshalber 1990 im Alter von 48 Jahren. Im Dez. 1995 wurde sogar sein Heimathaus ein Raub der Flammen. Mit großem Einsatz baute Lois mit seiner Familie Wohn- und Wirtschaftsgebäude vollkommen neu auf, was ihn mit berechtigtem Stolz erfüllte. Diese Kräfte zehrenden Ereignisse und sein anstrengender Beruf trugen sicher dazu bei, dass Lois 1999 aus Krankheitsgründen frühzeitig in Pension gehen musste. Endlich konnte er nun zu Hause ein etwas ruhigeres Leben führen, das aber leider allzu früh am 21. Mai im 65. Lebensjahr zu Ende ging.
Beim Begräbnis am Pfingstmontag, das Ortspfarrer Mag. Hansjörg Sailer mit Assistenz von Diakon Andreas Rauchegger zelebrierte und der Männerchor musikalisch verschönerte, wurde im Nachruf der Groadner Lois nochmals lebendig: Er war ein vielseitig, vor allem praktisch und handwerklich begabter Mensch, geprägt durch schwere körperliche Arbeit und viele Schicksalsschläge. Alles, was Lois in seinem Erfindergeist sich überlegte, wurde auch in die Tat umgesetzt. Als "gerader Michl" hatte er nicht nur Freunde, aber wer in besser kannte, liebte seine direkte, erfrischende Art und seine Geselligkeit. Auf seine große Familie mit bereits zehn Enkelkindern, besonders aber auf seine Frau Burge, war er immer stolz; sie gaben ihm Halt und Geborgenheit. Als Kämpfer sein ganzes Leben lang, verlor er in den letzten Monaten das Ringen gegen seine Krebskrankheit. Möge der Groadner Lois bei Gott Ruhe und Frieden finden, die ihm die irdische Welt nur selten geschenkt hat! KS