So22.Jul

40 Jahre Priester

Pfarrer Stefan Bodner vlg. Kasperler in Heising

Am Patroziniumstag - 22. Juli 2007 - unserer Pfarrkirche St. Jakob lud die Gemeinde Strassen sowie die Pfarrgemeinde Strassen alle ein, um mit unseren "Kasperler Stefan" - Pfarrer in St. Veit im Defreggen sein 40- jähriges Priesterjubiläum zu feiern.

Am Samstag spielte die Bundesmusikkapelle Strassen ein Platzkonzert, während in den einzelnen Ortschaften die Häuser beleuchtet wurden und symbolische Feuer von der Landjugend anderen Institutionen entzündet wurden.

Einzug vom Mesnerhaus zum Festgottesdienst

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Unter den Marschklängen der Bundesmusikkapelle Strassen, den Formationen der Schützenkompanie und der Jungschützen sowie der Fahnenabordnung der Freiwilligen Feuerwehr wurde der Jubilar und die Ehrengäste zum Festgottesdienst in die St. Jakobskirche begleitet.

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Festgottesdienst

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Der Festgottesdienst wurde von Kirchenchor sowie dem gemischten Chor und den Bläsern musikalisch gestaltet.

Die Priester (vlnr.)Pfarrer von Baumkirchen, Josef Trojer (90 Jahre), Pfarrer von St. Nikolaus - Innsbruck- Dr. Franz Mayr, Diakon Teschischer von St. Veit, Dekan Pitterle von Matrei, der Jubilar Stefan Bodner, Pfarrer von Strassen Mag. Hudson Lima Duarte, Pfarrer von Wilten West, Hl. Familie Mag. Peter Bodner sowie Kaplan Johann Huber zelebrierten den Festgottesdienst.

Festliche Gratulation an den Jubilar

prieserjubilaeum bodner 05Vor der St. Jakobskirche trugen die Kinder Julian Huber sowie Melanie Schett ein Gedicht vor,wobei zahlreiche Festbesucher den Festakt eifrig zuhörten.

LIEBER JUBILAR!

40 Johr Priester sans wirklich wert -
dass man Sie in Ihrdo Heimatgemeinde ehrt!
Sie sein in an guitn Elternhaus augiwochsn, gonz bescheidn -und hobm mit Ihrn Priesterstudium gemocht allen viel Freidn!
Im Johre 67 wor die Primiz in Strassen -und leido hom Sie inso Dörfl wiedo vulossn!
9 Johr als Kooperator worn Sie donn in Matrei in Osttirol,
als jungo Geistlicho habm Sie sich damals sicher gfühlt wohl!
Donoch hat man Sie als Pforra nach St. Jakob am Arlberg bestellt-
dabei hobn Sie sich a zi die Nordtiroler guit hingsellt!
In Osttirol und a im Oberland -
waren Sie als Dekanatsjugendseelsorger guit bekannt!

Seit 15 Jahrn sein Sie hitz tätig in St. Veit,
und verbreiten des Evangelium unter die Leit!
Die Klara, Ihra Schwesto derfmo dobei et vugessn -
sie isch zuständig fürn Widum und kocht a a guits Essn!
Sie wissen sicho zi schätzn a guits Schwesterherz,
sel hilft ollm weita und waß a Mittel ba jedn Schmerz.
S Gebet fa Ihnando Muito ob friah odo heit
hot ollm gholfh und a zi jedo Zeit!
Als Pforra hat man es heint sicho et leicht -
obo mit Gottes Kraft hobm Sie Großartiges erreicht!
Weil 40 Johr Priester und Treue zum Herrn -
lieber Jubilar, mir alle derfh dankn und ehrn!

Dazu hobm mir heint in hl. Jakobus in insodo Mitte -
und trogn a Ihm vor nou a Bitte:
Dass Sie recht gsund bleibn und alle Träume werdn wohr -
viel Glück und Segn für die weitem Johr!
Kurzum als Guite in hohen Maßen -
des wünscht die Heimatgemeinde Strassen!

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Begrüßung durch Bürgermeister Friedrich Wieser

prieserjubilaeum bodner 07Bürgermeister Friedrich Wieser begrüßt kurz den Jubilar sowie die Festgäste und überreicht einen Blumenstrauß.

"Sehr geehrter Herr Jubilar! Lieber Pfarrer Stefan Bodner!
Hohe Geistlichkeit und ehrwürdige Schwestern!
Geschätzte Ehrenbürger und Ehrenringträger der Gemeinde Strassen!
Liebe Bürgermeister und Pfarrgemeinderatsobleute unseres Seelsorgsraumes sowie Bürgermeister sowie Pfarrgemeinderatsobmann von St. Veit!
Sehr geehrte Festgäste! Liebe Verwandte und geladenen Gäste und anwesende Festbesucher!

Nach dem schönen Festgottesdienst und der Patroziniumsprozession sei es mir als Bürgermeister namens der Gemeinde Strassen erlaubt, in diesem festlichen Rahmen einige Grußworte zum heutigen Jubiläum an Euch zu richten.

So ist es mir heute eine besondere Ehre, unserem Jubilar ,Pfarrer Stefan Bodner und Sie alle hier Versammelten recht herzlich willkommen zu heißen und zu seinem 40-jährigen Priesterjubiläum als Vertreter im Namen der ganzen Gemeinde Strassen zu gratulieren.

Unser geschätzter Kasperler Stefan ist als Priester seinen vor 40 Jahren eingeschlagenen Weg gegangen und ist der Berufung gefolgt und treu geblieben. 40 Jahre Priester war sicherlich kein leichtes Dasein und war der Jubilar stets mit den Menschen und für die Menschen da. Sein "Adsum" - ich bin bereit -hat er in Bescheidenheit gelebt und war stets dem Gehorsam, der gelebten Treue und der Standhaftigkeit im Glauben fest verbunden.
Wir gratulieren Dir heute sehr herzlich zu dem Jubiläum, verbinden zugleich aber auch unseren Dank für Deinen Einsatz und Dein Wirken, besonders aber Deine Verbundenheit mit Deiner Heimatgemeinde.
In diesem Sinne wünschen wir Dir, lieber Jubilar, weiterhin alles Gute, beste Gesundheit und Zufriedenheit, sowie Gottes Segen."

Pfarrgemeinderatsobmann Herbert Mair trägt eine Laudatio vor

prieserjubilaeum bodner 08Hochwürdiger Herr Jubilar, liebe Festgäste!

Wir haben uns heute, Pfarrer Stefan Bodner, an Ihrem 40-jährigen Priesterjubiläum in Strassen in dieser Runde versammelt, um Ihnen unsere Wertschätzung zu zeigen. Wir wollen Sie ehren, denn Sie tun für das Seelenheil täglich Gutes, und wer das Gute zum Lebensziel erwählt hat, ist nie ganz sicher vor solchen Feiern. Wir wollen, dass Sie sich als gebürtiger Strassener in Ihrer Heimatgemeinde wohlfühlen. Lassen Sie es sich bitte gefallen, lieber Jubilar und Mahner unseres Gewissens, dass wir Sie heute ein bisschen verwöhnen. Das soll keine Bestechung sein, etwa in der Art, dass Sie uns durch Ihre Fürsprache einen Platz im Himmel sichern sollten. Um sein Seelenheil soll sich ein jeder selber kümmern.

Was kann ich - jünger an Jahren und geringer an Erfahrung - heute zu diesem Jubiläum überhaupt sagen?

Gewiss, eines zuerst, nämlich danken! Denn ein solches Jubiläum ist ein Grund zur Dankbarkeit. Und so wollen wir heute mit Ihnen, lieber Jubilar, Gott danken für die 40 Jahre, die er Ihnen geschenkt hat im Dienste der Kirche. Es waren Jahre der Gnade, in denen Sie treu bleiben durften im Weinberg des Herrn und damit Ermutigung und Stütze waren für viele. In dieser Zeit, die gekennzeichnet ist von der Unverbindlichkeit, von der Mode des Augenblickes und dem Reiz des immer Neuen, wo auch Priester und Ordensleute versucht sind ihr "JA" zurückzunehmen, in einer Zeit, in der Priestermangel herrscht und Pfarrgemeinden zu Seelsorgeräumen zusammengelegt werden müssen; in einer solchen Zeit ist es gut, ein Jubiläum zu feiern und damit Zeugnis abzulegen für die Treue zu Gott und das Wirken seiner Gnade.

Denn was wäre gewesen, wenn Sie, lieber Jubilar, damals vor 40 Jahren Ihr "JA" nicht gesprochen hätten? Wie vieles wäre ausgefallen! Wie viel an Segen für die Kirche wäre verloren gegangen?

Die Mitte ist Jesus und um ihn herum versammelt sich die Gemeinde und jeder hat seinen unverzichtbaren Platz in diesem Kreis. Dieses Kreisdenken ist heute nicht mehr für alle nachvollziehbar. Wir denken zuviel in Dreiecken, in oben und unten, in näher bei Gott und weiter entfernt und desto eckiger werden die Bewegungen. Vielleicht ist das ein Grund dafür, warum es mit den Priesterberufen heute vorne und hinten klemmt trotz aller Aktionen, trotz aller Gebete, trotz aller Anstrengungen, warum sich nicht mehr Menschen für diesen Dienst entscheiden.

Vielleicht will Gott, dass wir wieder ganz neu entdecken und begreifen lernen, wie Kirche und Gemeinde eigentlich sein sollen. Gott braucht Menschen, die dem Glauben dienen möchten und die ihren Platz im Kreis all derer, die sich um Christus versammeln, einzunehmen bereit sind. Solche, die nicht nach oben schielen, an Karrieren basteln und sich zu so genanntem Höheren berufen wissen.

Heute kann ich das guten Gewissens sagen. Heute feiern wir Pfarrer Stefan Bodner, der das ein Leben lang so praktiziert hat und auf eine 40-jährige Dienstzeit zurückblicken kann. Heute feiert einer, der nie nach dreieckigen Kopfbedeckungen gestrebt hat, einer, der nicht eckig und kantig geworden ist, dem es immer ein Anliegen war, bei den Menschen zu sein, einfach Priester zu sein.

Was ist eigentlich ein Priester?

prieserjubilaeum bodner 09Er ist nicht Vertreter einer Firma, sondern Repräsentant Christi. In seinem Dienst geht es nicht darum, etwas herzustellen, sondern Christus darzustellen.

Er ist nicht Chef eines Betriebes, sondern Leiter einer Gemeinde. Er trägt die Verantwortung, dass eine Gemeinde dem Weg treu bleibt, den Jesus ihr gewiesen hat.

Er ist nicht Verkäufer einer Ware, sondern Verkünder einer Botschaft. Durch das Sakrament der Weihe ist der Priester zur Verkündigung des Evangeliums in Wort und Tat bestellt.

Er ist nicht Mädchen für alles und Alleskönner, sondern als Mensch von Christus in den Dienst genommen. Von ihm her kann er das Volk Gottes durch die Sakramente heiligen.

Er ist nicht ein Einzelkämpfer, sondern eingebunden in die gemeinsame Berufung und Sendung aller Getauften. Ein Priester muss sich selber und die Menschen mögen, damit er für und mit anderen seinen Dienst tun kann.
All diese Punkte treffen für Pfarrer Stefan Bodner zu.

Abschließend möchte ich Papst Johannes Paul II. zitieren. Er sagte einmal:

"Der Weg der Kirche ist der Mensch." Dieser Mensch, lieber Jubilar, ist in Ihrem Wirken sichtbar. Und diese Menschen, die sich heute hier versammelt haben, möchten Ihnen von Herzen Dank sagen für Ihre priesterlichen Dienste und gleichzeitig zum Jubiläum gratulieren.

Wir, Ihre Freunde aus der Heimatgemeinde Strassen wünschen Ihnen, dass es Ihnen weiterhin gelingen möge, Gottes Spuren hier auf Erden den Menschen zu zeigen und sie auf ihrem Wege zu begleiten.

AGAPE

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Nach dem Festakt erfreuten sich die Gäste und Kirchenbesucher an der Agape, die hinter der Kirche im kühlenden Schatten wohlwollend angenommen wurde. Die Köstlichkeiten wurden von den Bäuerinnen von Strassen geschmacksvoll vorbereitet und von den Mädchen der Landjugend serviert.

Der Gabentisch wurde von der Ortsbäuerin Bodner Annelies dem Anlass entsprechend geschmückt.

Festpredigt

von Dekan Mag. Reinhold Pitterle

prieserjubilaeum bodner 11Lieber Jubilar, Pfarrer Stefan Bodner, liebe Mitbrüder, liebe Mutter, liebe Geschwister, liebe Verwandte und Angehörige, liebe Pfarrgemeinde.

In der festlich geschmückten Pfarrkirche St. Jakob dürfen wir heute Patrozinium feiern und wir dürfen mit dir, lieber Jubilar, den Dankgottesdienst feiern. Du bist seit 40 Jahren Priester, Verkünder der Frohen Botschaft und Ausspender der hl. Geheimnisse. Als Ministrant haben wir - damals noch lateinisch - dem Priester auf seine ersten Worte bei der hl. Messe: Zum Altare Gottes will ich treten - geantwortet: Zu Gott der mich erfreut von Jugend auf.

Du hast diesen Ruf vernommen, zum Altare Gottes zu treten. Nach der Volksschule in Strassen hast du das Bischöfliche Gymnasium Paulinum in Schwaz besucht und dort 1962 maturiert. Es folgte das Theologie- und Philosophiestudium an der Universität Innsbruck.

Am 29. Juni 1967 wurdest du von Bischof Dr. Paulus Rusch in Innsbruck zum Priester geweiht und hast wenige Tage später , am 2. Juli , in Strassen deine festliche Primiz gefeiert.

Deine Priesterausbildung fiel genau in die Zeit des II. Vatikanischen Konzils und in die ersten Jahre danach. In der Kirche gab es eine merkliche Aufbruchstimung. Papst Johannes XXIII. wollte durch das Konzil die Fenster der Kirche weit aufmachen, um frischen Wind, den lebensspendenden Geist Gottes hereinzulassen.

Neben dieser Aufbruchstimmung gab es aber auch Verunsicherung: Was wird sich alles ändern, wie soll es weiter gehen?

Lieber Jubilar Stefan!

40 Jahre bist du deiner Berufung treu geblieben. Wir wollen mit dir Gott dafür danken.

Der Apostel Paulus schreibt im Römerbrief 8,28: "Gott führt bei denen, die Gott lieben, alles zum Guten". Nach Deiner Priesterweihe warst du 9 Jahre Kooperator in Matrei i. Osttirol und in dieser Zeit auch Dekanatsjugendseelsorger, anschließend 16 Jahre Pfarrer in St. Jakob am Arlberg und seit 1992, also seit 15 Jahren wirkst Du als Pfarrer in St. Veit i. D. Im Verzeichnis der Pfarrer dort gibt es nicht viele, die länger waren.
In den 4 Jahrzehnten deiner priesterlichen Tätigkeit hat sich in der Kirche viel verändert. War früher noch vieles selbstverständlich - der Gottesdienstbesuch an Sonn- und Feiertagen und oft auch werktags, der Empfang der Sakramente, das Gebet in den Familien, das Gespräch über die Feste und Feiern des Kirchenjahres, die Weitergabe von guten Traditionen, das christliche Zeugnis geben - so hat manches den Einflüssen der modernen Zeit, dem Wohlstand, dem Streben nach immer mehr - nicht standgehalten.

Wobei man anfügen muss, dass das menschliche Miteinander auch in Zeiten, als die Kirchen noch voller waren, beileibe nicht immer dem Geist Jesu und seiner Kirche entsprochen hat.

Der verstorbene Kardinal König schrieb einen Artikel zu diesem Thema: "Die Gottesfrage klopft wieder an unsere Tür". Er spricht darin von Menschentypen, denen wir heute oft begegnen:

da ist der haltlose Mensch, der in seinem Leben kaum noch Sinn sieht;

der gewissenlose Mensch, der keine innere Verpflichtung mehr spürt;

der aggressive Mensch, der seine innere Spannung und geistige Not an anderen abreagiert

und der wahrheitsunfähige Mensch, der ohne persönliche überzeugung sich nur der Meinung anderer anpassen kann. Und doch - die Suche nach Sinn und Halt im Leben lässt sich auf Dauer nicht verdrängen.

Ein junger Börsenmakler sagte einmal zu einem Frankfurter Pfarrer: "Ich ging monatelang an ihrer Kirche vorbei. Jedes mal dachte ich, ich müsste eigentlich da hinein, einfach wieder einmal beten und mit dem Glauben wieder anfangen. Jedes Mal aber dachte ich, wenn du das beginnst, musst du dein ganzes Leben ändern. Ich brauchte eine halbes Jahr, bis ich den ersten Schritt in diese Kirche tat, und jetzt brauche ich Zeit, denn ich merke: GOTT ändert mein Leben!"

Lieber Jubilar Pfarrer Stefan!

Es ist Aufgabe des Priesters, den Blick zum Himmel für die Menschen offen zu halten, die Kirche für die Menschen zu öffnen, damit sie Gott finden in Lob und Dank, in Freude und Leid, in Sorgen und Nöten, in ihrem Suchen, in ihrer Sehnsucht.

Heute feiern wir den Patron eurer Pfarrkirche, den hl. Apostel den älteren . Damals wie heute ruft Jesus Menschen heraus aus ihrem Alltag. Er will sie anstecken mit seiner Botschaft vom Reich Gottes, er will durch Menschen seine Botschaft in die Welt bringen. Einer von ihnen war Jakobus, der Sohn des Fischers Zebedäus. Er lies sich rufen, er war mit Jesus auf dem Weg, er war dabei, als sich Jesus auf dem Berg der Verklärung in seiner Gottheit gezeigt hat. Er war dabei, als Jesus das 12-jährige Mädchen auferweckte, er war aber auch dabei, als Jesus am ölberg vor seinen Leiden in Todesangst war. Seit Jahrhunderten machen sich Menschen auf den Weg, um sein Grab zu besuchen. Jakobus wurde so zum Weggefährten vieler Menschen, die sich aufmachen, Gottes Spuren in ihrem Leben neu zu entdecken. Möge der hl. Jakobus, der erste Bischof von Jerusalem, der erste Märtyrer unter den Aposteln auch uns dazu verhelfen.

prieserjubilaeum bodner 12Lieber Jubilar Stefan, liebe festliche Versammelte!

Wir danken Gott mit dir, dass er Dich zum Priester berufen hat, dazu ausersehen hat, die Menschen zur Quelle des Lebens zu führen.

Und ich möchte dir persönlich als Dekan des Dekanates Matrei in Osttirol danken:

Du bist seit 15 Jahren Pfarrer in St. Veit i. D. und bist wirklich für die Menschen da, kümmerst dich als Seelsorger um sie, du kannst gut mit ihnen reden und bist gastfreundlich.

Du freust dich über gelungene Feste und Feiern, über alle Mithilfe und Gemeinschaft, du steht den Menschen bei in Trauer und Leid.

Du bist ein lieber Mitbruder im Dekanat und sehr gerne zur Aushilfe bereit. Oft wirst du nach Matrei und in andere Orte berufen. Manchmal kommst du erst spät zur Ruhe, wenn du über einer Arbeit sitzt, die noch nicht fertig ist.

Du hast neben der Sorge um die dir anvertrauten Menschen viel dazu beigetragen, dass St. Veit eine so schöne Pfarrkirche, einen schmucken Widum und einladende Kapellen hat. Renovierte Wegkreuze und Marterln und Kreuzwege zeugen vom Eifer der Bevölkerung.

Heute gilt es auch, deiner Schwester Klara ein aufrichtiges Vergelts Gott zu sagen für die viele Arbeit in Pfarrhaus und Kirche. Viele Kleinigkeiten im Hintergrund, die etwas gelingen lassen, sieht man oft nicht. Zu danken ist auch der Familie für die Begleitung und der Heimatgemeinde für das Gebet.

"Die Freude am Herrn ist meine Stärke." Dieses Wort des Psalmisten begleitet dein Fest.

Wir wünschen dir viel Freude an deinem Priestersein, Gott schenke dir Freude für dein weiteres Wirken und seinen reichen Segen.

Diener des Herrn in Freude

Bericht im Osttiroler Boten von Karl Schett

Die Heimatgemeinde feierte am 22. Juli, dem Patroziniumsfest der St. Jakobskirche, mit Pfarrer Stefan Bodner aus St. Veit i. D. das 40-jährige Priesterjubiläum.

"Es ist Aufgabe des Priesters, den Blick zum Himmel für die Menschen offen zu halten und die kirchliche Gemeinschaft anziehend zu machen, damit die Menschen zu Gott finden in all ihren Lebenslagen, in ihrem Suchen nach dauerhaftem Glück. Die vergangenen vier Jahrzehnte brachten für die Kirche weitreichende Veränderungen, doch Pfarrer Stefan Bodner ist seiner Berufung treu geblieben und war in seinen Seelsorgestätten wirklich für die Menschen da."

Erhebende Gottesdienstfeier

Diese Gedanken aus der Festpredigt von Dekan Mag. Reinhold Pitterle aus St. Jakob i. D. bildeten einen Kernpunkt der kirchlichen Jubiläumsfeier. Nach dem Einzug des Jubilars und seiner Mitbrüder sowie der Angehörigen und Festgäste vom Mesnerhaus, begleitet von Musikkapelle und Schützen, feierte man in der St. Jakobskirche Eucharistie. Kirchenchor, gemischter Chor und Bläser gaben die "Missa antiqua" von Leopold Friedl zum Besten, während die sieben Priester das Hochamt konzelebrierten. Hernach wurde die traditionelle Jakobiprozession bei herrlichem Sommerwetter gehalten.

Vielseitiger Dank für das Wirken des Jubilars

Vor der Agape, welche die Bäuerinnen und Landjugend auf der schattigen Nordseite der Kirche vorbereitet hatten, ergab sich für die Vertreter der Gemeinde und Vereine die Gelegenheit, dem Jubilar ihre Glückwünsche vorzubringen. Zuerst geschah dies durch zwei Kinder, die in gereimter und launiger Form das Leben des Jubelpriesters beschrieben. "Dein Adsum - Ich bin bereit - hast du in Bescheidenheit gelebt und warst trotz deines auswärtigen Wirkens stets mit deiner Heimatgemeinde verbunden", lobte Bgm. Friedrich Wieser in seinen Gratulationsworten. PGO Herbert Mair stellte die Frage: "Was wäre gewesen, wenn du vor vierzig Jahren dein Ja-Wort zum Priesterberuf nicht gegeben hättest? Vieles an positiver Arbeit und Segen für Kirche und Heimat wäre dann ausgeblieben!" Die Musikkapelle unter Kapellmeister Franz Wieser gratulierte mit einem zünftigen Marsch, und die Schützen gaben ihre Anerkennung durch eine Ehrensalve.

"Ich war nur ein mehr oder weniger brauchbarer Arbeiter im Weinberg des Herrn und möchte besonders meiner Familie, meiner 98-jährigen Mutter und dem verstorbenen Pfarrer Dobler danken, dessen "Herzbinkele" ich war. Auch die fünf Priester in meiner Verwandtschaft und viele Wohltäter haben es ermöglicht, dass ich am 2. Juli 1967 in Strassen Primiz feiern konnte. Für die heutige, schöne Jubelfeier danke ich allen aufrichtig", schloss der Jubelpriester die Ansprachen ab. Beim Festmahl im Gasthof Lenzer wurden bei bestem Speis und Trank auch die guten Wünsche für sein weiteres priesterliches Wirken ausgesprochen.

Lichtzeichen als Hoffnungsträger

Bereits am Samstagabend wurde mit Fahnenschmuck und Böllern sowie einem Konzert der Musikkapelle, zu dem man den Jubilar willkommen heißen konnte, auf das Fest eingestimmt. Die Besucher bestaunten die Häuserbeleuchtung und Feuersymbole der Landjugend und Jungschützen. Doch bei allem Feiern an beiden Tagen vergaß man nicht die brennende Priesternot, denn auch das "priesterreiche" Strassen hat nun im gemeinsamen Seelsorgeraum mit Abfaltersbach und Anras nur mehr einen Pfarrer und erlebte schon über zwei Jahrzehnte keine Primiz mehr. Mögen solche Priesterfeste auch Impuls sein, dass sich junge Menschen wieder für den vielseitigen und erfüllenden Priesterberuf entscheiden! KS

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