1920 bis 1924 besuchte er die Volksschule in Zaunhof und kam 1925 in die 1. Klasse Gymnasium im Vinzentinum in Brixen.
Mussolini sperrte sodann die Grenzen für Österreichische Studenten .
Ende November 1926 war die Eröffnung des Paulinums in Schwaz. Dort war alles sehr bescheiden.
Am 27.02.1927 verstarb der Vater Johann infolge von Kriegsleiden aus dem 1. Weltkrieg.
Aus finanziellen Gründen erfolgte ein Schulwechsel und die übersiedlung in das Privatgymnasium der Serviten St. Karl - Volders (5 Klassen) Es waren dort 4 gute Jahre.
Ab 1931 folgten 3 Jahre humanistisches Gymnasium in Innsbruck und die Wohnung war in Schloss Mentelberg .Offensichtlich wieder keine gute Zeit.
Am 22.06.1934 bestand er erfolgreich die Matura und der Beruf war noch nicht klar. So kam er zur Probe in das Priesterseminar nach Brixen, wo es ihm außerordentlich gut gefiel und er sodann 3 ganz glückliche Jahre verbrachte. Es folgten Studienzeiten im Canisianum in Innsbruck und nach der Sperre dieses Hauses durch die Nazis fand er Zuflucht in St. Karl- in Volders .
Am 10.07.1938 wurde er im Dom zu St. Jakob in Innsbruck von Weihbischof Ferdinand Tschann aus Feldkirch zum Priester geweiht.
Die feierliche Primiz am 17.Juli .1938 wurde in seiner Heimatgemeinde in Zaunhof - St.Leonhard im Pitztal gefeiert.
Beim Kriegsbeginn in Polen am 01.09.1939 wurde er als Kooperator in Strengen am Arlberg eingesetzt.
Im Juni /Juli 1940 kam er wegen Herz-Jesu-Feuer und einem Brief betreffend Schülermesse für einige Wochen in das Polizeigefängnis in Innsbruck .
Mit 27 Jahren musste er am 01.09.1940 zur Sanitätsabteilung nach Saalfelden einrücken.
Im Frühjahr 1941 folgte der Kriegseinsatz über Rumänien, Bulgarien - Metaxxalinie nach Griechenland. Dort erkrankte er an der Ruhr und hatte sich ein chronisches Fußleiden zugezogen. Die Erkrankung brachte ihn zurück in das Heimatlazarett nach Landeck. Nach der Genesung fand er Aufnahme in der Schreibstube . 1943 war er für 6 Monate in Mailand bei den Partisanenkämpfen als Sanitäts-Unteroffizier bis war somit bis 10. September 1945 im Kriegseinsatz. Dort leistete er- so seine Worte - gute Dienste bei den Soldaten.
Von Oktober 1945 bis 1953 diente er als Pfarrprovisor in Strengen, da der dortige Pfarrer erblindet war.
Als Pfarrvikar kam er im März 1953 nach Kartitsch - Pfarrer Grimm war erkrankt
Vom 15.09.1953 bis 01.09.1992 war er als Pfarrprovisor in Strassen eingesetzt.
1958 war er nebenbei auch für 5 Monate Pfarrprovisor in Tessenberg. Der Tessenberger Pfarrer Johann Obererlacher war im Pilgerzug nach Lourdes verstorben .
1991 war er für 5 Monate sogar Dekanprovisor in Sillian.
1992 übernahm er für neun Monate die Pfarradministration in Abfaltersbach . Am 01.09.1992 trat er mit fast 80 Jahren erst in den Ruhestand und fand seine Bleibe im Widum von Abfaltersbach - bestens betreut von seiner Haushälterin Filomena Bodner - wo er nach seinen Möglichkeiten Aushilfe geleistet hat. Seit Ostern 1998 lies die Sehkraft stark nach und er war stark sehbehindert. Er half in dieser Zeit bei Pfarrer Cons. Rudolf Trenker und auch Pfarrer David Shankland, wo immer es Hilfe und Aushilfe und Unterstützung brauchte, bis ihn am 27. März ein Schlaganfall in die Intensivstation des Bezirkskrankenhauses Lienz brachte. Fast eine Woche lang kämpfte er um sein Leben und der Herr berief in am 3. März 2007 in den frühen Morgenstunden in sein Reich.
Aufbahrung in Abfaltersbach
Am Gründonnerstag und Karfreitag war der Verstorbene in der Kirche Maria Heimsuchung in Abfaltersbach aufgebahrt, wo der Seelenrosenkranz jeweils um 12 Uhr und um 20 Uhr gebetet wurde. Die Gläubigen konnten sich so von unserem Altpfarrer verabschieden und im Gebet seiner gedenken.
Aufbahrung in Strassen
Am Karsamstag wurde der Sarg mit dem Leichnam unseres lieben Verstorbenen um 10:00 Uhr in Abfaltersbach verabschiedet und in die Dreifaltigkeitskirche nach Strassen überführt, wo er von allen Ministranten und den Volksschulkindern in die Kirche begleitet wurde.
Sterbebildchen
Innenseite
Außenseite
Seelenrosenkranz
Am Karsamstag und Ostersonntag wurde jeweils zu Mittag und am Abend der Seelenrosenkranz gebetet. Am Ostersonntag versammelten sich alle Ministranten und viele Gläubige zum Seelenrosenkranz in der Dreifaltigkeitskirche. In würdiger Form haben Jakob Huber und unser Mesner Alfons Huber als Vorbeter ihren Dienst in würdiger Form versehen.
Begräbnisfeierlichkeit
Trauerzug
Grabrede des Pfarrgemeinderatsobmannes Herbert Mair
Geschätzte Trauergemeinde!
Liebe Mitchristen aus nah und fern!
Pfarrer Hermann Dobler hat das Ziel seines Lebens erreicht. Auch wenn wir gewusst haben, dass es mit seiner Gesundheit nicht zum Besten stand, ist doch der Tod für uns alle ein schmerzlicher Verlust. Verlieren wir doch mit ihm nicht nur unseren geschätzten Seelsorger, sondern auch einen wertvollen Priester, der so viele Menschen auf einem Teil ihres Lebensweges begleitete und der auch von uns auf seinem Lebensweg begleitet wurde. Pfarrer Dobler wünschte sich, dass wir in seiner ihm zur Heimat gewordenen Pfarre von ihm Abschied nehmen. So sind wir hier für eine gemeinsame Zeit von Besinnung und Stille. Wir sind hier, um wahrzunehmen, was dieses Leben ausmachte, was uns Pfarrer Dobler bedeutete während der neun Jahrzehnte, die zwischen seiner Geburt in Zaunhof im Pitztal und seinem Sterben im Krankenhaus Lienz liegen. Wir, das sind seine Verwandten, seine treue und sorgende Haushälterin Mena, seine Mitbrüder, Menschen, die in Freundschaft mit ihm verbunden waren, Bekannte, Nachbarn und diejenigen, die Pfarrer Hermann Dobler in seinem priesterlichen Leben begleitet hat. Es sind Menschen, die den christlichen Glauben als etwas Wertvolles erfahren. Es ist bemerkenswert, dass wir trotz aller unserer Unterschiede doch versuchen zusammen zu sein im gemeinsamen Schweigen und Weinen, aber auch im Zuhören und Sprechen und im einander die Hand reichen. Für uns in Strassen war Pfarrer Dobler seit 1953 als Seelsorger da. Und das hieß konkret: für uns war nicht nur seine Spiritualität wichtig, vielmehr seine Fähigkeit Trauernde aufzurichten und zu trösten. Das haben viele selbst erfahren und von diesem Talent wurde mir gerade in diesen Tagen oft erzählt. Pfarrer Dobler war ein Seelsorger, der sich seinen Mitmenschen zuwandte. Er war einfühlsam, getragen von Wohlwollen und Hilfsbereitschaft - im Umgang liebenswürdig, aber hellwach wenn immer es darauf ankam - und stets bereit uns teilhaben zu lassen an seiner von tiefer Frömmigkeit geprägten Sicht der Welt. Wir haben unseren Pfarrer als einen sehr frohen Menschen gekannt. Er hat gerne Feste gefeiert, war gutem Essen und Trinken nicht abgeneigt und liebte die wunderbare Schöpfung Gottes, vor allem die Berge. Wenn auf der Rückseite des Sterbebildchens das "Fronstadler Almkreuz" abgebildet ist, so ist das ein Hinweis, dass Pfarrer Dobler dieses 1953 errichtete Kreuz zu Beginn seiner seelsorglichen Tätigkeit in Strassen eingeweiht hat und uns Wegweiser zu Gott sein sollte. Auch er selbst war für uns Gläubige in Strassen ein Wegweiser, der fest im Boden des Vertrauens verwurzelt und im Fundament des Glaubens verankert war, der die Botschaft der Erlösung so verkündete, dass sie für alle Gläubigen verständlich war, der aber auch zum nahen Gott zeigte, den er im Sakrament in den Händen hielt. Sein priesterlicher Segen versicherte uns immer wieder, dass unser ganzes Leben, unsere Familie, unsere Arbeit, unsere Heimat, unsere Sorgen und Freuden, unser Leben und der Tod, dass alles unter der Güte Gottes steht.
Auch die Pfarrgemeinde Abfaltersbach konnte dies erfahren und war dankbar, als er trotz seines hohen Alters und so mancher Beschwerden bereit war, in seinem Ruhestand den Ortspfarrer zu unterstützen.
Mit einem Blick möchte ich auf das seelsorgliche Wirken unseres verstorbenen Pfarrers in Strassen zurückschauen:
Pfarrer Dobler war der siebte Priester seit 1891 in der Pfarre Strassen. 1953 begann er seine seelsorgliche Tätigkeit bei uns. Seither hatte er ungefähr 700 Taufen gespendet, ca. 700 Kinder zur Erstkommunion geführt und auf die Firmung vorbereitet, an die 200 Trauungen vollzogen, aber auch an die 250 Begräbnisse geleitet, viele Schulkinder unterrichtet, viele junge Männer und Frauen auf den Weg zum Priester- und Ordensberuf vorbereitet und begleitet. So gab es in der Zeit zwischen 1961 und 1984 acht Primizen. Von 1953 bis 1985 traten sechs Mädchen in das Kloster ein.
Es sind nur einige Monate her, da hat unserer Altpfarrer Dobler mir eine seiner Freuden verraten. Er sagte, er lebe aus der Freude heraus, täglich die heilige Messe feiern zu können und das habe sich vor dem Konzil ausgedrückt im Eröffnungsvers des Stufengebetes der Messe: Zum Altare Gottes will ich treten, zu Gott, der mich erfreut von Jugend auf. Und diese Freude sei seine Kraft.
In seinem letzten Pfarrbrief an die Pfarrgemeinde Strassen am Fest des Heiligen Jakobus des älteren im Jahre 1992 schreibt Pfarrer Dobler:
"Ich möchte von Herzen mit einem Vergelt`s Gott danken für alles Gute, Wohlwollen, Geduld, größte Opferbereitschaft und aktive Mitarbeit in den Jahren 1953 -1992. Ich habe versucht, eine lebendige, frohe Gemeinde aufzubauen. Ich bitte um Verzeihung meiner Unterlassungen und Fehler. Ich verbinde herzliche Segenswünsche an alle Pfarrkinder im familiären, kirchlichen und sozialpolitischen Raum. Ich werde mit Freude und Dankbarkeit an diese nachkonziliäre, bewegte Zeit zurückdenken. Ich habe immer den Weg der goldenen Mitte zu gehen versucht. Bewahrt die Worte und Grundsätze, die ich euch mit Elan verkündet habe. Es war immer gut gemeint und sollte ich jemanden beleidigt haben, so bitte ich um herzliches Verzeihen. Bleibt im Frieden mit Gott und untereinander verbunden und vergesst euren Seelsorger und Heimatpriester nicht.
Wechselnde Pfade, Schatten und Licht - alles ist Gnade, fürchte dich nicht. Gott ist Vater, Gott ist gut, gut ist alles, was er tut. Deo gratias - Halleluja!"
Wir möchten heute auch danken - zuerst Gott für seinen Ruf und seine Hilfe. Wir, die Seelsorgskinder von Strassen und Abfaltersbach sagen Dank für alles, was uns Pfarrer Hermann Dobler an Glaubenszeugnis und Glaubensfreude geschenkt hat. Und die ganze Gemeinde hier und darüber hinaus hat Grund, Dank zu sagen für seinen treuen, priesterlichen Dienst.
Sein Sterbetag in dieser Welt war in der Karwoche oder Heiligen Woche. Wir vertrauen darauf, dass er im Tod dem Auferstandenen von Angesicht zu Angesicht begegnet ist. Er ist nicht gestorben, sondern, wie Pfarrer Dobler selbst gerne vom Sterben gesagt hat, heimgegangen in das Haus des Vaters.
Gott, der Herr, schenke ihm ewige Heimat.
Grabrede Bürgermeister Friedrich Wieser
Versammelte Trauergemeinde!
HoheGeistlichkeit!
Geschätzter Pfarrer Hermann Dobler! Lieber Ehrenbürger der Gemeinde Strassen!
Am offenen Grab ist es mir eine große Ehre, Ihnen verehrter Hochwürden als jahrzehntelanger Ortspfarrer von Strassen im Namen der Gemeinde Strassen einige Worte des Dankes, der Wertschätzung und Hochachtung vorzutragen.
Im Jahre 2003 durften wir gemeinsam mit einem großen Lob und Dank in Gemeinschaft Ihren 90 igsten Geburtstag, 65 Jahre Priester und 40 Jahre Pfarrer von Strassen in Würde und Ehrfurcht feiern. Ihre Art Feste zu feiern war immer mit Zweifelhaftigkeit, Bescheidenheit und dem Gottvertrauen verbunden, dass alles gut geht und zum Schluss war immer das Wort, das wir heute noch in den Ohren haben, ein großes DEO GRATIAS.
Fast 40 Jahre Ortspfarrer - das ist ein halbe Generation, die von Ihnen geprägt wurde, die Sie getauft, gefirmt, getraut und leider viele auch beerdigen mussten.
Der Schöpfer hat das Leben gegeben und heute bei Ihnen, verehrter Hochwürden - auch wieder genommen. Gott sei Dank hat er uns einen Priester geschenkt, der mit einer gewissen Strenge aber auch Sorgfalt - vielleicht auch geprägt durch die Erfahrungen und Disziplin als Militarist - uns Schäflein immer ein treuer und guter Hirte war.
Ihr Wirken in unserer Gemeinde war getragen von der Vorbildhaltung , Ordnung und Verlässlichkeit. Sie haben in unserer Gemeinde fast zwei Generationen mitgeprägt und einer Ihrer oft zitierten Grundweisheiten waren: "Zwei Lebensstützen brechen nie - Gebet und Arbeit heißen sie!" Getreu diesem Motto haben Sie Ihr Versprechen, das AD SUM- ICH BIN BEREIT, vorgelebt und verwirklicht.
Ich möchte Ihnen, für Ihr seelsorgliches Wirken ein tausendfaches Vergelts Gott sagen.
Pfarrer Dobler hat immer das bedeutungsvolle Wort "Bruder" in den Mund genommen. So darf ich als Bruder unter Brüdern auf das "DU" wechseln und betonen, dass Du lieber Hermann nicht nur in der Seelsorge hervorragendes geleistet, sondern auch für die Erhaltung unserer Kulturgüter viel Mühe und Sorgen übernommen hast.
Im Jahre 1953 kam der Ruf, nach Strassen zu gehen und dort zu wirken. Es gab einiges zu ordnen und der neue Pfarrer hat sogleich mit den Arbeiten begonnen, die notwendig waren:
Neue Kirchenglocken wurden angeschafft, die St. Jakobskirche innen und außen restauriert, die Dreifaltigkeitskirche wurde durch das Erdbeben im Jahre 1976 schwer beschädigt und so musste auch hier eine Großsanierung eingeleitet werden. So wurde unsere Filialkirche zur hl. Dreifaltigkeit innen und außen restauriert und zu einer der schönsten Barockkirchen Tirols. Bald darauf galt es das Pfarrhaus herzurichten, in dem Hermann Dobler jahrelang unter nicht sehr guten Verhältnissen wohnen musste. Auch diese Arbeit wurde übernommen und bewältigt.
In Summe ersieht man, dass unser Pfarrer ein wahrer Baumeister in allen Belangen war und keine Scheu gezeigt hat, diese Großprojekte anzugehen, zu organisieren und schlussendlich auch für die Finanzierung zu sorgen. So mancher Spendenaufruf blieb nicht ungehört und die Pfarrkinder haben zu diesen großartigen Werken das ihre beigetragen.
Dies sind nur einige in kurzen Sätzen angeführte Arbeiten , die unser verstorbene Bruder Hermann für unsere Gemeinde mit großen und vor allem persönlichen Einsatz geleistet hat.
Ich möchte für all diese Mühen und Sorgen nochmals ein tausendfaches Vergelts Gott sagen.
Für 93 Lebensjahre und 68 Jahre segensreichem priesterlichen Wirken möchte ich eine Kurzzusammenfassung des Lebenslaufes in Stichworten, verfasst von Dir , hochverehrter Pfarrer Hermann Dobler, wo teilweise Kurzkommentare von unserem lieben Verstorbenen, um den wir jetzt trauern, dazu einfügt sind, wiedergeben.
Hermann Dobler wurde 27.09.1913 in Zaunhof-St. Leonhard im Pitztal geboren. Er stammt aus einer Kleinbauernfamilie mit 7 Kindern - der Vater Johann war Sägefeiler und Bergführer und seine Mutter hieß Juliana geborene Neururer.
1920 bis 1924 besuchte er die Volksschule in Zaunhof und kam 1925 in die 1. Klasse Gymnasium im Vinzentinum in Brixen.
Mussolini sperrte sodann die Grenzen für Österreichische Studenten .
Ende November 1926 war die Eröffnung des Paulinums in Schwaz. Dort war alles sehr bescheiden.
Am 27.02.1927 verstarb der Vater Johann infolge von Kriegsleiden aus dem 1. Weltkrieg.
Aus finanziellen Gründen erfolgte ein Schulwechsel und die übersiedlung in das Privatgymnasium der Serviten St. Karl - Volders (5 Klassen) Es waren dort 4 gute Jahre.
Ab 1931 folgten 3 Jahre humanistisches Gymnasium in Innsbruck und die Wohnung war in Schloss Mentelberg .Offensichtlich wieder keine gute Zeit.
Am 22.06.1934 bestand er erfolgreich die Matura und der Beruf war noch nicht klar. So kam er zur Probe in das Priesterseminar nach Brixen, wo es ihm außerordentlich gut gefiel und er sodann 3 ganz glückliche Jahre verbrachte. Es folgten Studienzeiten im Canisianum in Innsbruck und nach der Sperre dieses Hauses durch die Nazis fand er Zuflucht in St. Karl- in Volders .
Am 10.07.1938 wurde er im Dom zu St. Jakob in Innsbruck von Weihbischof Ferdinand Tschann aus Feldkirch zum Priester geweiht.
Die feierliche Primiz am 17.Juli .1938 wurde in seiner Heimatgemeinde in Zaunhof - St.Leonhard im Pitztal gefeiert.
Beim Kriegsbeginn in Polen am 01.09.1939 wurde er als Kooperator in Strengen am Arlberg eingesetzt.
Im Juni /Juli 1940 kam er wegen Herz-Jesu-Feuer und einem Brief betreffend Schülermesse für einige Wochen in das Polizeigefängnis in Innsbruck .
Mit 27 Jahren musste er am 01.09.1940 zur Sanitätsabteilung nach Saalfelden einrücken.
Im Frühjahr 1941 folgte der Kriegseinsatz über Rumänien, Bulgarien - Metaxxalinie nach Griechenland. Dort erkrankte er an der Ruhr und hatte sich ein chronisches Fußleiden zugezogen. Die Erkrankung brachte ihn zurück in das Heimatlazarett nach Landeck. Nach der Genesung fand er Aufnahme in der Schreibstube . 1943 war er für 6 Monate in Mailand bei den Partisanenkämpfen als Sanitäts-Unteroffizier bis war somit bis 10. September 1945 im Kriegseinsatz. Dort leistete er- so seine Worte - gute Dienste bei den Soldaten.
Von Oktober 1945 bis 1953 diente er als Pfarrprovisor in Strengen, da der dortige Pfarrer erblindet war.
Als Pfarrvikar kam er im März 1953 nach Kartitsch - Pfarrer Grimm war erkrankt.
Vom 15.09.1953 bis 01.09.1992 war er als Pfarrprovisor in Strassen eingesetzt.
1958 war er nebenbei auch für 5 Monate Pfarrprovisor in Tessenberg. Der Tessenberger Pfarrer Johann Obererlacher war im Pilgerzug nach Lourdes verstorben.
1991 war er für 5 Monate sogar Dekanprovisor in Sillian.
1992 übernahm er für neun Monate die Pfarradministration in Abfaltersbach . Am 01.09.1992 trat er mit fast 80 Jahren erst in den Ruhestand und fand seine Bleibe im Widum von Abfaltersbach - bestens betreut von seiner Haushälterin Filomena Bodner - wo er nach seinen Möglichkeiten Aushilfe geleistet hat. Seit Ostern 1998 lies die Sehkraft stark nach und er war stark sehbehindert. Er half in dieser Zeit bei Pfarrer Cons. Rudolf Trenker und auch Pfarrer David Shankland, wo immer es Hilfe und Aushilfe und Unterstützung brauchte, bis ihn am 27. März ein Schlaganfall in die Intensivstation des Bezirkskrankenhauses Lienz brachte. Fast eine Woche lang kämpfte er um sein Leben und der Herr berief in am 3. März 2007 in den frühen Morgenstunden in sein Reich.
Die politische Gemeinde hat in seiner Sitzung von August 1978 beschlossen, Pfarrer Hermann Dobler das Ehrenbürgerschaftrecht der Gemeinde Strassen zu verleihen. Begründet wird dies laut Protokoll - ich zitiere - "dass Pfarrer Dobler für seine 25-jährige Tätigkeit als Ortsseelsorger große Leistungen vollbrachte und die Pfarrgemeinde in einer ansprechenden Art und Weise führte, sich außerdem große Verdienste erwarb bei der Beschaffung der Geläute in beiden Kirchen, bei der glücklichen Renovierung der St. Jakobskirche und der derzeit laufenden großen Renovierung der Dreifaltigkeitskirche."
Dieser Zeitraffer zeigt die vielfältige Tätigkeit unseres Ortspfarrers und wurde von ihm erlebt und gelebt und kann nur von ihm kommentiert werden.
So darf ich danken - danken für Dein Leben, das Du uns hast gegeben.
Danken für alles , was wir an dir hatten und erleben durften.
Danken, dass es Dich gab. Ein tausendfaches Vergelts Gott. Ruhe sanft und lebe wohl im Reich, das du uns vorgelebt hast und du dir schlussendlich selbst mit Frömmigkeit erwirkt hast.
Hab Dank für alles - lieber BRUDER Hermann - und sei stets unser Fürsprecher bei Gott.
Grabrede VS Dir. Leopold Kollreider
Versammelte Trauergemeinde!
In Vertretung unseres Bezirksschulinspektors Regierungsrat Dr. Horst Hafele, der aus Krankheitsgründen an dieser Trauerfeier nicht teilnehmen kann, darf ich von Consiliarius Dobler Hermann am offenen Grab Abschied nehmen. Im Miteinander der Menschen heute wird Sentimentalität oft verdrängt. Man steht über der Sache und ist, wie es so heißt, cool. Haltung und Sachlichkeit ist gefragt. Und doch sind gewisse Momente geblieben, wo Sentimentalität und Tränen gestattet sind. Es gibt viele Abschiede und so auch immer wieder den Abschied von einem Menschen, der von uns gegangen und uns vorausgegangen ist: So auch Pfarrer Hermann Dobler.
Von 1953 bis Juni 1988, also volle 35 Jahre, war er als Religionslehrer an der VS Strassen tätig. Dafür darf ich mich im Namen des Bezirksschulrates auf das innigste bedanken.
Ich habe Pfarrer Dobler noch als Schüler und später dann als Mitglied des Lehrerkollegiums erlebt. Ich habe wahrgenommen, wie er sich vom anfänglich sehr strengen Religionslehrer gewandelt hat zu einem Pädagogen, der begleitet hat. Werte und Wege vorgegeben, vorgezeigt und vorgelebt hat. Das hat sich in vielen jungen Menschen eingeprägt und hat Wirkung gezeigt. Die meisten jungen Menschen wurden zu tüchtigen, wertvollen Mitmenschen in den Vereinen, an Arbeitsstätten in diversen Berufen. Was besonders erfreulich war, waren die vielen Berufungen zum Priestertum und Eintritte in Ordensgemeinschaften, die wir ja erleben durften.
Geschätzter Pfarrer Dobler! Um das Bild vom Sämann zu verwenden, deine Aussaat trug vielfältige Frucht. Und doch hast auch du erleben müssen, dass mancher Samen auf steinigen Boden fiel und kaum oder keine Frucht trug. So verabschieden wir uns und danken für einen Menschen, den wir erleben durften mit all seinen Schwächen und Stärken, den uns Gott zur Seite gestellt hat, der mit uns gegangen ist, der Gott und den Menschen gedient hat.
Wir danken für einen Menschen, der die Einsamkeit der Berufung auf sich genommen hat, der sich der Verantwortung gestellt hat, der Treue gelebt hat. Wir danken für einen Menschen, der seine Lebenspläne vom Ruf Gottes durchkreuzen ließ, der sich binden ließ von einem, der größer ist als wir. Dieser schenke ihm die ewige Freude bei ihm. Ruhe in Gottes Frieden!
Bericht vom Osttiroler Boten
Ortschronist Karl Schett schreibt im OB am 19.4.2007
Ein Lotse in einer bewegten Zeit
Pfarrer i. R. Cons. Hermann Dobler (94) wurde am Ostermontag beigesetzt. Bischof Scheuer, zahlreiche Mitbrüder und viele weitere Trauergäste nahmen Abschied von ihm und dankten für sein Wirken.
"Wir verlieren mit ihm unseren geschätzten Seelsorger, der viele Menschen auf ihrem Lebensweg begleitet hat." Mit diesen Worten am offenen Grab traf Pfarrgemeinderatsobmann Herbert Mair die Stimmung der Menschen vor allem aus Strassen und Abfaltersbach, wo Pfarrer Dobler in den vergangenen 53 Jahren gewirkt hatte. "Er war ein froher und humorvoller Priester, der gerne Feste feierte und die wunderbare Schöpfung Gottes, vor allem die Berge, liebte ... Wie ein Gipfelkreuz wollte er Wegweiser im Glauben sein." Seit neun Jahren war Pfarrer Dobler stark sehbehindert gewesen. Er erlitt einen Schlaganfall und verstarb nach einwöchigem Aufenthalt am 3. April 2007 im Bezirkskrankenhaus Lienz.
In betont einfacher und doch würdiger Form wurde sein Leichnam am Gründonnerstag und Karfreitag in der Kirche in Abfaltersbach aufgebahrt und nach feierlicher überführung am Karsamstag und Ostersonntag in der Dreifaltigkeitskirche in Strassen. Zahlreiche Gläubige beteiligten sich am gemeinsamen Gebet für den beliebten Pfarrer.
25 Priester mit Bischof nahmen Abschied von ihrem Mitbruder
Der Begräbnisgottesdienst am Ostermontag-Nachmittag füllte die Dreifaltigkeitskirche, das Lieblingsgotteshaus des Verstorbenen, zur Gänze. Das Priesterkollegium aus 25 Mitbrüdern, darunter die acht lebenden Priester aus Strassen, feierte mit Bischof Dr. Manfred Scheuer, der dem Verstorbenen als glaubwürdigem Osterzeugen für sein priesterliches Wirken dankte, die von österlicher Hoffnung getragene Eucharistie. Bläser und Kirchenchor gestalteten die Messe und das Begräbnis mit.
Dekan Cons. Franz Hofmann verglich den Emmausgang aus dem Tagesevangelium mit dem priesterlichen Wirken Doblers:
"Jesus spürte die Resignation der Jünger und führte sie im Gespräch bis zum Ort des Brotbrechens und neuen Aufbruchs. Auch Pfarrer Dobler war Lebensbegleiter im besten Sinne und hat in seinen festlich gestalteten Gottesdiensten und begeisternden Predigten wie ein unbeirrter Lotse vielen den Weg zu Gott gezeigt."
Gehorsam und Disziplin
Es war ein langer Weg, den Pfarrer Dobler in 39 Jahren als Seelsorger von Strassen und gut 14 Jahre als Pfarrer i. R. in Abfaltersbach gegangen war. In den fünfziger Jahren gab es noch eine von Autorität geprägte katholische Kirche. Pfarrer Dobler, dem Gehorsam und Disziplin auch vom Kriegsdienst her nicht fremd waren, zeigte sich in diesen Jahren als durchaus "strenger" Seelsorger, eine Berufsauffassung, unter der er später sehr litt und weswegen er immer wieder um Verzeihung bat. Durch das Konzil und persönliche Erlebnisse vollzog sich in ihm ein grundlegender Wandel, der ihn trotz fortgeschrittenen Alters zu einem zeitoffenen, toleranten Geistlichen werden ließ, der die Mitarbeit der Laien durch viel Vertrauensvorschuss förderte. So war ihm, der selber ein guter Sänger war und auch das Orgelspiel beherrschte, die Erneuerung der Liturgie ein lebenslanges Anliegen.
Vieles bewirkt
Die Pfarrgemeinde konnte mit dem Priester fünf unvergessene Jubiläumsfeste feiern. 2003 blickte Dobler als 90-Jäh-riger auf 65 erfüllte Priesterjahre zurück. Doch bei all seinen Festen stellte er klar, dass sie nicht ihm, sondern dem Priesterberuf gelten sollten.
Bgm. Friedrich Wieser vertrat in bewegten Dankesworten die politische Gemeinde. Diese habe mit dem Seelsorger immer gut zusammengearbeitet, sagte er. Als Dobler 1953 nach Strassen kam, wurden bald darauf die neuen Glocken angeschafft und im Herbst 1954 geweiht. 1964 und 1973 renovierte man die St. Jakobskirche innen, ihre letzte Außenemeuerung erfolgte 1988. Die Gesamtrestaurierung der Dreifaltigkeitskirche geschah 1977 bis 1979, und auch der Widum wurde im Jahre 1982 vollkommen saniert. Für diese Leistungen erhielt Dobler 1978 die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde, 1984 ernannte ihn Bischof Stecher zum Consiliarius.
Gemeinschaftserlebnis
Als Sprecher der Schule und des Bezirksschulrates würdigte VD OSR Leopold Kollreider den jahrzehntelangen Einsatz Doblers im Religionsunterricht. In besonders rührender Art nahm als Vertreter der Heimatgemeinde Zaunhof/St. Leonhard im Pitztal der 93-jährige ehemalige Schulkollege Raimund Eiter am Grabe Abschied, indem er die mitgebrachte Heimaterde auf den Sarg schüttete und Dobler als großem Sohn der Heimat Ehre und Dank erwies.
Unter den Klängen des Kameradenliedes verabschiedeten sich mit dem letzten Fahnengruß die Vereine von Strassen und Abfaltersbach, und die Schützenkompanie schoss die Ehrensalve. Das gemeinsam gesungene und von der Musikkapelle begleitete "Großer Gott" bildete den Abschluss der ergreifenden Zeremonie. Pfarrer Dobler, der solche Gemeinschaftserlebnisse im Glauben immer als ein Stück Himmel auf unserer Erde bezeichnete, möge eingehen in das große Halleluja des Lebens mit Gott. KS