Do24.Aug

Schützenehrenleutnant Josef Mayr vollendete sein Leben

Ein stattliches Begräbnis bereiteten Gemeindebürger und Vereine dem Prosler Vater Josef Mayr sen., der am 24. August unerwartet im 79. Lebensjahr verstarb.

josef mayrVor dem Trauerhaus im Dorfteil Hintenburg nahmen Feuerwehr und Schützenkompanie Strassen sowie Fahnenabordnungen des Bataillons Oberland und drei Jungschützenfahnen Aufstellung, während die Musikkapelle Strassen ihre Trauerweisen spielte. Pfarrer Josef Mair von Villgraten nahm in Vertretung von Ortspfarrer David Shankland die Einsegnung vor, dann bewegte sich der Trauerzug zur St. Jakobskirche, wobei Schützen- und Feuerwehrkameraden dem Verstorbenen das Ehrengeleit gaben.

Gesänge des Männerchores und Beiträge der Kinder und Enkelkinder bereicherten das Requiem und Pfarrer Mair charakterisierte in seinem Nachruf die Lebensabschnitte des Verstorbenen. Auf dem Friedhof bezeugten die örtlichen Fahnenabordnungen, angeführt vom Obmann des Gesamttiroler Schützenbundes, Bundesmajor Hermann Huber, vor dem offenen Grab die letzte Ehre, dabei erklang das Lied vom Guten Kameraden und die Schützen dankten ihrem Ehrenleutnant mit der Abschiedssalve.

Josef Mayr, dessen ältere Schwester Anna und jüngerer Bruder Eduard noch leben, wurde 1928 geboren. Seine karge Jugendzeit war geprägt vom frühen Tod des Vaters 1940 und vom kurzen Kriegseinsatz 1945 als 17-Jähriger, wo er auch noch in englische Gefangenschaft geriet. Hernach übernahm er das kleine elterliche Bauerngut, das einen Nebenerwerb erforderte, den er als Sägewerks- und Wegbauarbeiter und fallweise als gesuchter Hausmetzger fand. Beim Vieh galt seine besondere Liebe den Schafen, als erster Bauer in Hintenburg kaufte er einen Traktor. Seinen Lebensbund gründete er 1954 mit Theresia Mader, die als tüchtige Landarbeiterin am Brunnerhof tätig war. Ein Schock für die Familie war es, als 1959 Hermann, der jüngste Bruder von Josef, im blühenden Alter von 27 Jahren mit dem Motorrad tödlich verunglückte. Viel Freude bereiteten den beiden Eheleuten ihre sechs tüchtigen Kinder, mit deren Familien sie 2004 die 50. Wiederkehr der Hochzeit feiern konnten. Der "Prosler" setzte seine Kräfte und Fähigkeiten auch für die Allgemeinheit ein. 64 Jahre stand er in den Reihen der Freiwilligen Feuerwehr und über 60 Jahre marschierte er in der Schützenkompanie mit, einige Jahrzehnte als Oberleutnant. Mit dem verstorbenen Ehrenhauptmann Josef Mayr Staffiner gründete er 1959 die Jungschützen, deren Betreuer er mehr als zehn Jahre war. Bei den Kameraden dieser Vereine galt sein Wort, dort verbrachte er viele gesellige Stunden.

In den letzten Jahren erfuhr die robuste Gesundheit des groß gewachsenen, kräftigen Mannes durch Krankenhausaufenthalte und Bettlägerigkeit einen merklichen Einbruch, sodass er der liebevollen Pflege durch seine Frau und Schwiegertochter bedurfte. Gottlob war es ihm vergönnt, im Beisein der nächsten Angehörigen zu Hause zu sterben. Der Prosler Vater möge ausruhen von seinem irdischen Schaffen und den himmlischen Lohn für sein gutes Wirken empfangen. KS

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