40 Jahre Priester
Cons. Mag. Peter Mayr
Beim Konzert waren neben den Jubilaren auch viele Freunde und Bekannte des Jubilars Peter Mayr - hier eine Gruppe aus Jenbach- St. Margarethen- mit Freuden beim Festkonzert.
Konzert der Bundesmusikkapelle Strassen
Im Musikpavillion spielte die Bundesmusikkapelle Strassen das Wunschkonzert. Erstmals wurde per Videowand der Name und der Autor des gespielten Stückes angezeigt und alle Spender des betreffenden Musikstückes waren namentlich angeführt.
Festgottesdienst und Prozession
4. Altar bei der Dreifaltigkeitskirche
Den Festgottesdienst zelebrierte Pfarrer Dr. Franz Mayr mit seinen Mitbrüdern. Die Festpredigt hielt Pfarrer Msgr.Walter Aichner. Die Priesterschaft steht hier beim schön geschückten 4. Altar vor der Dreifaltigkeitskirche .
Ansprache und Begrüßung von Bgm. Friedrich Wieser
Nach dem Schlusssegen ergriff der Bürgermeister das Wort und begrüßte wie folgt die versammelte Festgemeinde:
Hohe Geistlichkeit und ehrwürdige Schwestern, werte Ehrengäste und Angehörigen sowie Freunde unserer Jubilare, liebe Ehrenbürger und Ehrenringträger der Gemeinde Strassen mit den Gemeinderäten, ehrenwerte Mitglieder unserer Vereine und Formationen, geschätzte Gemeindebürgerinnen und Gemeindebürger, liebe Kinder, Jugendlichen und liebe Damen und Herren!
Als Bürgermeister darf ich Euch alle, die ihr bereits am kirchlichen Fest mit Dankamt und der feierlicher Prozession teilgenommen habt, zu diesem nun folgenden kurzen weltlichen Festakt recht herzlich begrüßen. Besonders begrüßen darf ich die Jubilare, unseren
- Staffiner Franz
- Herrn Oberstudienrat Monsignore Dr. Franz Mayr
- Kuinzer Peter
- Pfarrer Mag. Peter Mayr
- sowie die ehrwürdige Schwester Maria Hildegard Aichner, das Graber Rosl.
Wenn wir heute dieses Fest etwas anders feiern, wie wir es sonst gewohnt sind, so bin ich mir sicher, dass wir dem Wunsch der Jubilare nachgekommen sind. Es ist dieses Fest nicht unser Fest, sondern das Fest der Jubilare, welches wir mit ihnen feiern dürfen.
Wie üblich und dem Gehorsam unterliegend, hat für uns alle in aller Stille unsere Schwester Maria Hildegard seit nunmehr 50 Jahren gewirkt und so manche "Grolle" des Rosenkranzes fürbittend in die richtige Richtung geschickt, sodass wir vom hl. Geist und von oben Fürbitte , Hilfe und Wohlergehen erhalten haben.
Besonders die jubilierenden Priester haben in den vergangen 40 Jahren außerhalb von Strassen gewirkt, jedoch immer wieder in die Heimatgemeinde zurückgefunden - teilweise Aushilfen geleistet oder bei Taufen-Hochzeiten- Begräbnisfeierlichkeiten aber vor allem bei den verschiedenen Festgestaltungen mitgewirkt und so ihre Verbundenheit zur Gemeinde Strassen gezeigt. Sicherlich haben sie auch in ihren Einsatzgebieten unsere Gemeinde präsentiert und den Namen ihrer Heimatgemeinde hinausgetragen.
Wir alle sind stolz auf Euch und wir durften in bescheidenem Rahmen am gestrigen Abend mit dem Wunschkonzert, der Häuserbeleuchtung und den symbolischen Feuern unsere Ehrerweisung und Dankbarkeit bekunden.
Im Namen aller hier anwesenden Gläubigen gratulieren wir Euch heute sehr herzlich zu den Jubiläen, verbinden damit zugleich aber auch unseren Dank für Euer Wirken. Auch wenn Ihr nicht direkt in unserer Gemeinde eingesetzt seid, so schließen wir die leise Bitte an: Bleibt in Gedanken und im Gebet für unsere Gemeinde und mit Eurer Heimatgemeinde verbunden.
In diesem Sinne wünschen wir Euch weiterhin alles Gute, beste Gesundheit und Zufriedenheit, sowie Gottes Segen.
An dieser Stelle sei es mir aber erlaubt, allen, die an diesem Festwochenende in irgend einer Art und Weise an der Organisation oder an der Festabwicklung mitgeholfen haben, im Namen der politischen Gemeinde aber auch im Namen der Pfarrgemeinde Strassen ein tausendfaches Vergelt's Gott auszusprechen und allen einen schönen Festverlauf wünschen.
Pfarrgemeinderatsobmann
Herbert Mair und seine Ansprache
Sehr geehrte Jubilarin,
sehr geehrte Jubilare,
liebe Festgäste aus nah und fern,
liebe Strassenerinnen und Strassener!
40 Jahre Priester könnte bedeuten: mindestens 2080 Eucharistiefeiern an Sonntagen, 12520 Gottesdienstfeiern während der Woche, 14600 Stunden intensives Gebet, also mindestens 29200 Stunden engster Kontakt mit Gott, eher wohl doppelt so viel, und für 50 Jahre Ordensschwester kann man dann daraus mindestens 73000 Stunden für Gott errechnen.
Soll man deshalb ein Ereignis wie ein 40 jähriges Priesterjubiläum, oder das Goldene Ordensjubiläum festlich begehen, wo doch Pfarrgemeinden zu Seelsorgeräumen zusammengelegt werden und nur ein Priester mehrere Pfarreien betreuen muss, so dass man das Gefühl hat, seelsorglich nicht mehr gut versorgt zu werden. Diese Frage beschäftigt so manchen unserer Mitchristen in Strassen, Abfaltersbach und Anras.
Ich persönlich glaube, dass wir nicht nur aus einer Vielzahl menschlicher Aspekte Grund haben, solche Jubiläen zu feiern, ich meine sogar, dass wir die Pflicht dazu haben. Ganz Alltägliches feiern wir oft - wie Geburtstage, Namenstage, Klassentreffen, usw. Nicht ganz alltäglich ist aber ein Priester- und Ordenjubiläum. Die Tatsache, dass zwei Männer 40 Jahre als Priester und eine Frau 50 Jahre als Ordensfrau Gott und den Menschen dienten und noch heute froh und ungebrochen ihren Beruf leben, verpflichtet uns, nicht nur auf diese drei Menschen, sondern auf das Priestertum und auf den geistlichen Orden zu schauen, ja sagen wir ruhig, das zu feiern. Der Priester und die Ordensfrau sind in dieser Welt der Unterhaltungsindustrie ein Zeichen, das auf Gott hinweist. Und damit sind alle drei Persönlichkeiten unentbehrlich in einer Welt der Gottferne.
Ihr habt euch senden lassen, habt unzähligen Menschen die Frohe Botschaft verkündet. Ihr habt in eurem Leben Sinn gefunden, beglückende Erfahrungen machen können und große Freude erfahren. In all den Jahren seid ihr eurem Dienst und eurer Berufung treu geblieben.
Es ist noch nicht allzu lange her, da hat unserer Altpfarrer Hermann Dobler mir eine seiner Freuden verraten. Er sagte, er lebe aus der Freude heraus, täglich die heilige Messe feiern zu können. Und das habe sich vor dem Konzil ausgedrückt im Eröffnungsvers des Stufengebetes der Messe. Als ehemaliger Ministrant waren mir diese lateinischen Worte sehr bekannt: Introibo ad altare dei, ad deum, qui laetivicat juventutem meam, übersetzt: Zum Altare Gottes will ich treten, zu Gott, der mich erfreut von Jugend auf.
Diese Freude ist eure Kraft! Aus dieser Freude habt ihr euch rufen lassen, Priester und Ordensfrau zu werden und in den Dienst Gottes und der Menschen zu treten. Der Ruf am Anfang, die daraus gewordene Berufung hat sich in eurem Leben ausgewirkt, bewährt und unter immer neuen Bedingungen entfaltet. In eurer Lebensgeschichte und Glaubensgeschichte ist wirksam geworden, was ihr versprochen habt. Erst im Laufe eines Lebens wird die Tragweite bewusst die im Adsum liegt, das ihr drei Jubilare bei eurer Weihe gesprochen habt.
Noch vor 40 Jahren galt Strassen als Lieferant für Priester. "Eine solche Pfarrgemeinde nenne ich Priester - Mistbeete, weil sie einen besonders guten Nährboden für Berufungen bilden", erklärte der Innsbrucker Jurist und Politologe Andreas Maislinger. Zwei Bedingungen muss die Gemeinde erfüllen: Mindestens ein aktiver Priester pro 500 Katholiken und zehn oder mehr Priesterweihen in den vergangenen hundert Jahren. Unsere Pfarrgemeinde Strassen erfüllt diese Vorgaben. 16 Männer und 18 Frauen legten im 20. Jahrhundert das Gelöbnis ab, ihr Leben dem Glauben zu widmen. Liebe Festgäste, heute spüren wir nicht mehr den begeisterten Aufbruch der 60ger Jahre, heute ist Ernüchterung, bei manchen Enttäuschung eingetreten.
Die Zeit der Visionen des Aufbruchs ist eher einer Zeit gewichen, die von Karl Rahner oft mit "winterlicher Kirche" umschrieben wurde. Aber es gibt auch einen Satz: "Im Winter wächst das Brot" und auch Rahner spricht davon, dass gerade eine solche Zeit zu einer radikalen Konzentration führen kann, in der sich die Kirche dann wieder auf ihre Wurzeln und ihren Grund besinnt. Und dann, dann müsste es Frühling werden in der Kirche.
50 Jahre im Dienste des Herrn
Sr. Maria Hildegard Aichner
Ganz kurz will ich denen, die unsere Jubilare und Jubilarin nicht so gut kennen, diese vorstellen und ihre Lebensdaten aufzeigen:
OstR Msgr. Dr. Franz Mayr :
geboren am 19. November 1939 in Strassen
Priesterweihe am 29. Juni 1966 in Innsbruck im Dom zu St. Jakob
Primiz in Strassen am 24. Juli 1966
Kooperator in Thaur, Hl. Familie in Wilten West, und St. Paulus
Pfarrer in Birgitz, Pfaffenhofen und St. Nikolaus
Hauptberuflich Religionsprofessor an Höheren Schulen
Leiter des Bischöflichen Schulamtes
Mitarbeiter in der Gesprächsoase
Seelsorger in Hochrum im Sanatorium der Kreuzschwestern
Mag. Cons. Peter Mayr:
geboren am 2. Oktober 1941 in Strassen
Priesterweihe am 29. Juni 19966 in Innsbruck im Dom zu St. Jakob
Primiz am 2. Juli 1966 in Strassen
Kooperator in Jenbach, Lienz St. Andrä, und in Innsbruck
Kaplan an der landwirtschaftlichen Lehranstalt in Lienz
Dekan und Pfarrer in Jenbach
Dekan von Fügen - Jenbach mit 18 Pfarren
Pfarrer von St. Margarethen und Strass
Verdienstkreuz des Landes Tirol und Ehrenring der Gemeinde Jenbach
Rosa Aichner - Sr. Maria Hildegard Aichner:
geboren am 20. September 1931 in Strassen zu Graber in Hintenburg
Besuch der Volksschule in Strassen
Dienstmagd bei Häusler in Strassen
1954 Ordenseintritt bei den Barmherzigen Schwestern des hl. Vinzenz in Zams
Ordensname : Sr. Hildegard Aichner
Erste feierliche Profess am 1. September 1956, 1962 ewige Profess
Ausbildung zur diplomierten Krankenschwester
Anästhesie Ausbildung und Anästhesie Schwester im Krankenhaus in Zams
Heimschwester in der Krankenpflegeschule in Zams
diplomierte Krankenschwester in der chirurgischen Ambulanz
Zum Abschluss will ich mit einem Gedicht der gebürtigen Strassener Heimatdichterin Hilda Außerlechner den Dank im Namen der Pfarrgemeinde von Strassen für eure Glaubensfreude und euer Glaubenszeugnis ausdrücken :
Als junge Menschen habt ihr euch mutig auf den Weg gemacht,
ward bereit zum Auftrag, den der Herr für euch ausgedacht,
habt den Glaubenspflug durch das wartende Ackerland geführt,
war manchmal steiniger Boden - ihr habt Gottes Hilfe gespürt.
Was ihr ausgesät, vieles keimte, wuchs kraftvoll ins Licht,
trägt Blüten, Früchte, wird Ernte, die Himmelslohn verspricht.
Euer Wort und Sakramente spenden war Sonne für der Seelen Fluren,
all euer Wirken, Geben und Segnen hinterlässt begnadete Spuren.
Seit Jahrzehnten habt ihr begeistert die Frohbotschaft Christi weitergegeben,
das Gebet war Brücke zu Gott und Volk, war Kraftquelle in eurem Leben.
Die Weisheit der Heiligen Schrift trägt ihr wach und kostbar behütet in euch,
euer gelebter Glauben, er macht euch groß, wir danken euch.
Der Herr wird belohnen den Dienst am Altar, euer sorgend Begleiten,
wird weiterhin mit seinem Schutz und Segen euch treu zur Seite schreiten,
ER helfe euch, die oft drückende Ehrenkrone des älterwerdens zu ertragen,
unsere geliebte Glaubensvorbilder, lasst uns euch ein großes "Vergeltsgott" sagen.
Pfarrgemeinderatsobmann
Herbert Mair
9920 Strassen 181
Strassen, am Fest des Hl. Jakobus d. älteren-Sonntag, 23. Juli 2006
Erweiterte Agape beim Gemeindehausplatz
Dem Wunsch der Jubilare entsprechend waren alle, die an den festlichen liturgischen Feiern teilnahmen, zum anschließenden Mahl (Wienerschnitzel mit Kartoffelsalat und Getränk) eingeladen. So sollte die nachliturgische Feier einerseits eine sinnvolle Fortsetzzung der religiösen Zeremonie sein und andererseits aber auch eine ungewohnte Art eines festlichen Gastmahles darstellen.
Bei herrlichem Wetter nahmen über 500 Personen am Fetsmahl teil und die Jubilare hatten so die Gelegenheit mit den Einheimischen und Festgästen persönliche Worte zu tauschen, sich zu unterhalten und sich unter das Volk zu mischen.
Mit schwungvollen Liedern unterhielten die "Chöre von Strassen" unter der Dirigentschaft von VS Dir. Alfred Schett die versammelten Gäste, wofür sie großen Applaus ernteten.