Den Dankesworten des Gemeindeoberhauptes Friedrich Wieser konnte man entnehmen, dass wirklich die ganze Gemeinde hinter der Feuerwehr steht. Am Samstagabend marschierte die Jubelwehr mit Abordnungen des Abschnittes Oberland gemeinsam zum Festzelt beim neuen Feuerwehrhaus. Dort wurde die Festschrift der Feuerwehr vorgestellt. Anschließend gab Kommandant Franz Bodner die Anweisung "Alles Polka".
Am Sonntagmorgen versammelten sich die 35 Fahnenabordnungen der Osttiroler Feuer-wehren der vier Osttiroler Abschnitte, die Jubelwehr Strassen, die Musikkapellen Strassen und Kartitsch sowie mehrere Bezirksfeuerwehrkommandanten aus Nordtirol mit Landesfeuerwehrinspektor Willi Gruber, Abordnungen aus Südtirol, Oberkärnten und Salzburg auf dem Schulhausplatz. Ortspfarrer David Shankland zelebrierte den Gottesdienst. Die Musikkapelle Strassen spielte die Florianmesse.
Beim anschließenden weltlichen Festakt betonte Bgm. Wieser, dass die heute moderne technische Einrichtung bei vielfältigsten Katastrophenfällen unverzichtbar sei. Aber sie erfordere große finanzielle Mittel von Land, Bezirk, Gemeinde und auch der Wehr selbst. Ebenso wichtig wie die Technik sei aber der Geist der Kameradschaft, der über Stände und Generationen reiche und sich für die ganze Gemeinde positiv auswirke.
Landesrat Konrad Streiter bezeichnete die Osttiroler Feuerwehren als fast familiäre Gemeinschaft, in der die Welt noch in Ordnung sei. Die Bedeutung der Feuerwehren habe sich vor allem auch beim Hochwasser im letzten Jahr gezeigt. Das Land werde sie auch entsprechend unterstützen, versprach Streiter. Man dürfe aber die Dienste der Wehren nicht als selbstverständlich ansehen, sondern als wertvolle freiwillige Tätigkeit für die Mitmenschen in Not. Der Festakt schloss mit der Landeshymne und der Defilierung aller Formationen vor den Ehrengästen - gekommen waren u. a. die Landtagsabgeordneten Dr. Andreas Köll und Dipl.-Ing. Hermann Kuenz, Bezirkshauptmann HR Dr. Paul Wöll -, wozu die Musikkapelle Strassen mit schneidiger Marschmusik aufwartete.
Ein weiterer Höhepunkt war um 15 Uhr der Nostalgieumzug "Feuerwehr einst und heute". Er bewegte sich von der Dreifaltigkeitskirche über den neuen Siedlungsweg herab vor das Gemeindehaus, wo Schauübungen abgehalten wurden. Es kamen eine einfache Handdruckspritze, die Graßmayr-Spritze von 1911 und die Abprotzspritze der Gruppe Heising-Bach von 1912 zum Einsatz. Als Wasserbehälter diente ein großer Holzbottich, in den man die Ansaugrohre hineinhielt. überraschend schnell war die frei stehende Aufzugsleiter aufgestellt, sodass der hinauf gekletterte Feuerwehrmann bald sein "Strahlrohr Wasser marsch!" rufen konnte.
Die Feuerwehr gewährte auch Einblick in die heutige Löschtechnik. So sah man das erste VW-Kleinlöschfahrzeug von 1973, das zweite von 1996, den Tanklöschwagen von 1993 und ein neues Fahrzeug mit der ausfahrbaren Leiter, das in Sillian stationiert ist.
Das Fest klang im Zelt aus. Es wird noch lange in Erinnerung bleiben und der Wehr zusätzliche Motivation geben, auch in den kommenden Jahren mit vollem Einsatz für den Mitmenschen in Not tätig zu sein.