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Lenzerwirt Hans Bürgler verstorben

Im Lebensbuch von Alt-Strassen ist wieder eine Seite umgeblättert, der Lenzerwirt, Landwirt und Holzhändler i. R., Hans Bürgler sen., eine markante Gestalt, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts Strassen geprägt hat, ist nicht mehr unter uns. Nach dreiwöchigem Aufenthalt im Krankenhaus Lienz ging seine irdische Bahn am 15. September im 77. Lebensjahr zu Ende.

hans buerglerDrei Jahre nach seiner älteren Schwester Anna kam er 1926 zur Welt und arbeitete nach dem Besuch der Volks- und Handelsschule gleich in den elterlichen Betrieben mit. Vom Wehrdienst befreit, konnte er also gut 50 Jahre im Heimathaus mitgestalten und ebenso im dörflichen Leben seine Ideen einbringen und manche Führungsarbeit leisten. Den Ehe-bund schloss er 1953 mit Mathilde Bodner von Kartitsch, die ihm eine sehr tüchtige Partnerin im Gasthaus und Gemischtwarengeschäft war, aber schon 1993 nach langer Krankheit im Alter von 60 Jahren verschied. Seine Mutter Anna, geb. Fuchs, verlor er 1960, und sein Vater Johann, der ihm 1965 alle Betriebe übergab, starb 1968. Frisches Leben brachte sein 1968 geborener Sohn Hannes in das Heimathaus. Ihm und seiner Frau Elisabeth konnte er 1994 den traditionellen Gasthof Lenzer übergeben.
Leben und Wirken von Hans Biirgler waren mit dem Dorfgeschehen von Strassen eng verbunden. In seinem Gasthaus traf man sich nach dem Sonntags-gottesdienst zum Frühschoppen, dort feierte manches Paar Hochzeit, der Totenschmaus wurde meist dort eingenommen und Vereine wie die Feuerwehr hielten immer wieder ihre Jahreshauptversammlung ab. Gäste aus nah und fern verbrachten ihren Urlaub im Gasthof Lenzer, und fast an jedem Tag war das Haus jedem offen für Speis und Trank.

Jahrzehnte lang erfüllte auch das Gemischtwarengeschäft die wichtige Aufgabe als Nahversorger, bis es 1994 seine Pforten schloss. Ebenso erging es dem Sägewerk, das, gemeinsam mit Hans Lusser in Tassenbach geführt, einigen Dorfhewohnern durch Jahrzehnte Arbeit gab und 1989 eingestellt wurde. Auch das bäuerliche Anwesen bedeutete eine gute Zubuße für den Gasthof, es wurde im Laufe der neunziger Jahre aufgelassen.

So musste Hans Bürgler während seines Lebens neben Erfolgen und Freuden manchen Tiefschlag hinnehmen, den er aber mit seiner robusten Gesundheit überstand. Gott sei Dank wird der Gastbetrieb, schon von Hans mehrmals erneuert und erst heuer vom Sohn Hannes außen generalsaniert, weiter geführt, was für die Infrastruktur des Dorfes sehr wichtig ist.

Da Hans Bürgler als Gastwirt weitum bekannt war, fanden sich viele Menschen aus der Gemeinde und Umgebung zum Begräbnis ein. Vor der Einsegnung in der hinteren Gaststube, wo der Verstorbene aufgebahrt war, spielte das Bläserquartett der Musikkapelle passende Trauerweisen. Beim Sterbegottesdienst in der St. Jakobskirche, den Ortspfarrer David und Alt-pfarrer Cons. Hermann Dobler feierten, trugen die Enkelinnen Lesung und Fürbitten vor, und der Kirchenchor intonierte deutsche Requiemgesänge. Während Pfarrer David in der Kirche in einem kurzen Nachruf des Verstorbenen gedachte, verabschiedeten sich die weltlichen Institutionen bei der Beerdigung auf dem Friedhof. Beim "Lied vom guten Kameraden" ehrten die Feuerwehrmänner und die Fahnenabordnung der FF von Strassen und Tessenberg ihr Mitglied (seit 1941). Als Vertreter des Wirtschaftsbundes dankte Robert Aichner dem Lenzerwirt für die jahrelange Unterstützung. Das Mitwirken im Tourismusbereich, u. a. über 20 Jahre als örtlicher Fremdenverkehrsobmann, anerkannte dessen Sprecher Helmut Bacher. Durch diese wertvollen Beiträge und vor allem durch seine Gastlichkeit als Wirt möge Hans Bürgler in der Erinnerung vieler weiter leben. KS

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